Oberösterreich, 24. Jahrgang, Heft 1, 1974

pazitätserweiterungen sehr genau prüifen und nur dort anstreben, wo auch eine ausreichende Rentabilität erwartet wer den kann. Sehr offen wird im Beher bergungssektor Zurückhaltung angeregt. Für die Fremdenverkehrsorte selbst wird es darum gehen, ihre Attraktivität durch abgerundete Angebote stark zu erhöhen, wobei sich durchaus eine Spezialisie rung als zielführend erweisen sollte. Hand in Hand damit geht auch die Si cherung und Neuerschließung wertvolier Erholungsräume im Land. Dazu wird ein besserer Landschaftsschutz und die Er haltung und Pflege der auf die Touristen anziehend wirkenden Kulturgüter not wendig sein. Ein Plus für die Fremdenverkehrszukunft sieht das Konzept, wenn sich der Ausbau von vornherein überlegt an den günstig sten Entwicklungsmöglichkeiten orien tiert und davon zugleich eine struktur verbessernde Wirkung ausgeht. Gemeint ist damit der Urlaubsreiseverkehr vor wiegend von ausländischen Gästen und in jenen Landesteilen, wo neben einer Ausdehnung der Sommersaison auch Entwicklungsmöglichkeiten für den Win terfremdenverkehr vorhanden sind. Dazu gehört aber auch der Kurzurlaub zu allen Jahreszeiten, der Kurausbau mit Blick richtung höherer Qualität, der Ausflugs-, Geschäfts- und Durchreiseverkehr. Ins besondere im Kurfremdenverkehr, der in Oberösterreich ein geradezu riesiges An gebot stellt, kann eine noch größere Nachfrage erzielt werden, wenn es ge lingt, die sogenannte vorbeugende Ge sundheitspflege mit allen ihren Mögiichkeiten in breitesten Öffentlichkeitsschich ten des In- und Auslandes bekannt zu machen. Diesen sachlichen Maßnahmen wird ein ebenfalls sehr wesentliches Element zur Seite gestellt: Der Fremdenverkehrs ausbau soll sich nicht in einer Verzette lungsaktion verlieren, sondern es er scheint eine räumliche Schwerpunktbil dung unerläßlich. Die Argumente dafür sind einleuchtend. Es sollen die günstig sten Voraussetzungen genutzt und der Notwendigkeit, angemessene Ergebnisse in Volks- und betriebswirtschaftlicher Hin sicht der Investitionen zu erreichen, ent sprochen werden. Außerdem ist damit zu rechnen, daß Schwerpunkte zugleich Impulse auf umliegende Gebiete bewir ken und ganz allgemein von mehreren sogenannten ,,Spitzenorten" im Land eine positive Folgewirkung auf das Ober österreich-Image überhaupt erzieibar ist. Schließlich spielen auch finanzielle Über legungen eine Rolle. Die ja nur be schränkt vorhandenen Mittel können op timal eingesetzt werden. Zur Verwirklichung dieser Vorschläge unterbreitete das Institut für Raumpla nung ein Modell, das in sehr detaillierter Form die Schaffung von Förderungs schwerpunkten erster und zweiter Ord nung mit einer Vielzahl von Einzelanre gungen enthält, die hier nicht näher er läutert werden können. Nur soviel: Wich tige Aspekte sind dabei der Hinweis auf einen unbedingt herzustellenden Konnex mit den Raumordnungsarbeiten und den daraus resultierenden, verbindlichen Sachprogrammen und die Forderung der Schulung aller im Fremdenverkehr, in Betrieben oder Organisationen Tätigen, allergrößtes Gewicht beizumessen. Dar über hinaus wird unterstrichen, daß die Fremdenverkehrsforschung intensiviert und die systematische Marktforschung ausgeweitet werden muß. Selbstverständlich kann nicht damit ge rechnet werden, daß dieser Vorschlags katalog von heute auf morgen in die Praxis übertragen werden kann. Aber aile Stellen, die sich mit Anliegen des Frem denverkehrs zu befassen haben, besitzen ein Programmgerüst für ihre eigene Ar beit und für die sicher notwendige Ko operation. Das heißt, daß ein klar umrissener Ausgangspunkt fixiert ist, von dem aus immer wieder zur Verwirkli chung neuer Projekte gestartet werden kann. IHI. MAX SONNLEITNER Verkauf — Service — Kundendienst Ünz-Urfahr, Leonfeidner Straße 211 Tei.07222/31 069

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