Oberösterreich, 24. Jahrgang, Heft 1, 1974

nehmende Rohstoffknappheit wird immer mehr zwingen, solche Vorhaben vor dringlich einer Verwirklichung zuzufüh ren. Zahlreiche andere Initiativen am Umwelt schutzsektor ergänzen das ümweltprogramm der Kammer. Besondere Bedeutung wird in den letzten Jahren gerade seitens der wirtschaft lichen Interessenvertretung auch auf eine ausgewogene und zukunftsorientlerte Wasserwirtschaft gelegt. Der sprunghaft steigende Bedarf der Wirtschaft und der privaten Haushalte, zwingt immer mehr, gesamtkonzeptive Überlegungen anzustellen. So bedarf ein Bundesland wie Ober österreich eines langfristigen und ziel orientierten Wasserwirtschaftskonzeptes. Einerseits hat der in den nächsten Jahren und Jahrzehnten zu erwartende Bedarf möglichst genau erhoben zu werden, andererseits muß rechtzeitig dafür Vor sorge getragen werden, daß die be nötigten Wassermengen auch vorhanden sind. Die Kammer hat als Beitrag zur Erstellung einer Gesamtwasserwirtschaftsbilanz in einer zusammen mit dem Österreichischen Wasserwirtschaftsver band erstellten Untersuchung den Bedarf der in der Kammerorganisation zusam mengefaßten oberösterreichischen Be triebe festgestellt. Diese Untersuchung ist nicht nur branchenmäßig (Gewerbe, Industrie, Handei, Verkehr, Fremdenver kehr), sondern auch regional getrennt nach den Wasserverbrauchszentren des Zentralraumes einerseits und dem übri gen Oberösterreich andererseits durch geführt worden. Abgesehen von der Feststellung des Wasserbedarfes ist aber, wie schon kurz angeführt, vor allem die Frage zu beant worten, wo das notwendige Wasser her genommen werden soll. Nicht aileln die Spendezonen sind dabei zu untersuchen, sondern vor allem auch die Gebiete, die durch entsprechende Schongebietsverordnungen abgesichert werden müssen. Hier ergibt sich ein enger Konnex zur Raumordnung bzw. zur Flächenwidmung, die nur bei entsprechender Berücksich tigung der wasserwirtschaftlichen Ver hältnisse sinnvoll durchgeführt werden können. Es ist daher ein Hauptanliegen der Wirtschaft, die Erstellung eines Gesamtwasserwirtschaftskonzeptes des Bundes landes zu betreiben. Im Rahmen der auf Initiative der Kammer und der Industriellenvereinigung Ins Leben gerufenen wasserwirtschaftlichen Studiengesellschaft, soll diese große Zusammenschau der wasserwirtschaft lichen Verhältnisse des Bundeslandes erstellt werden. Da gerade die Raum ordnung als präventive Umweltschutz maßnahme von besonderer Bedeutung ist und andererseits reines Wasser Grundvoraussetzung jeder menschlichen Tätigkeit ist, wird in den nächsten Jahren verstärkt auf ein wasserwirtschaftliches Rahmenkonzept hingearbeitet werden müssen. Die gewerbliche Wirtschaft wird wie bis her auch in der Umweltpolitik ihren Bei trag leisten, um auf Dauer befriedigende ökologische Verhältnisse, die letzten Endes Basis jeder gesunden Gesell schaftsentwicklung sind, sicherzustellen, um ein Wirtschaften im marktwirtschaft lichen Sinne auch unter geänderten Ver hältnissen zum Wohle der gesamten Be völkerung zu ermöglichen. Wegen Wohlstandsbrache geschlossen ... Die österreichische Landschaft Noch ist es nicht so weit! Den Wald pflegt der Forstwirt, den Garten der Gärtner, den Park der Wärter und die Landschaft der Landwirt; so ist es in unserer heilen Welt. Wer pflegt die Landschaft, wenn der Landwirt ausfällt? Im westdeutschen Spessart versucht man mit Schafbeweidung, Chemie und Mulchmaschinen das Problem zu lösen. Bisher ohne Erfolg, aber mit erheblichem Aufwand. Besser leben ohne Bauern? Landwirtschaftskammer für OÖ.

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