Oberösterreich, 24. Jahrgang, Heft 1, 1974

stützt, um diesen wertvollen Bauteil vor allem vor den Erschütterungen des na hen Straßenverkehres und vor der Schubkraft der Gewölbe des Erdgeschos ses zu schützen. Der gesamte Trakt wurde sodann mit einem Stahlbetonkor sett gesichert. Im Vordertrakt blieben das alte Stiegenhaus, nach Ergänzung die wuchtige Säulenreihe im Erdgeschoß und das Deckengewöibe in der nunmehrigen Schalterhalle erhalten. Die Sicherung der alten Bauteile war überhaupt während des ganzen Umbaues des Bummerlhauses vorbildlich. Die große, stark beschädigte gotische Heiz decke in einem Ausmaß von 100 Qua dratmetern Im ersten Stock wurde restau riert und in situ wiederum eingebaut. Die schönen gotischen Steingewände beider seits des Hauptportales wurden freige legt. Zwei barocke Schornsteine, obwohl ohne Funktion und am Bummerihaus In teressante Fremdkörper, wurden durch bauliche Maßnahmen gesichert und blie ben so erhaiten. Ein gotisches Schloß feld mit einem Schlüsseifänger bildet nunmehr den augenfälligen Mitteipunkt der eisenbeschiagenen Hoiztür zum Tre sorraum. Eine Renaissance-Holzdecke mit Pflanzen- und Sonnenmotiven wurde restauriert und schmückt nunmehr einen Raum des ersten Stockes. Reizvollen Schmuck des reich ausgestat teten Hofes bilden neben den verschie den ausgeführten Säulen des Lauben ganges die Fenstergewände mit den Sol bänken im Mitteltrakt. Obwohl ähnlich den barocken Schornsteinen keine oder kaum irgendeine Funktion besitzend, blieben trotzdem u. a. erhaiten — die Dachöffnung mit dem Warenaufzug, der gemeißelte Handlauf der Wendeltreppe im Hintertrakt. Im ersten Stock wurde eine Steinkonsole — ein Spolium aus dem ehemaligen Schönauerstadei mit volkskundlichen Motiven — eingebaut. Es war keine leichte Aufgabe, ein kunst historisch so bedeutendes, denkmalge schütztes Bauwerk wie das Bummerihaus unter vollständiger Erhaltung der alten Bauteile zu einem modernen Bank gebäude umzubauen. Doch die Generalsanierung dieses Hau ses hat gezeigt, daß dies möglich war, und so wurde eines der schönsten spät gotischen Bürgerhäuser Österreichs der Nachweit erhaiten und mit neuem Leben erfüllt. Die Besitzer haben hiebei eine große kulturelle Aufgabe erfüllt. Innenhof des Bummerlhauses mit gotischem Arkadengang und gedrehten Steinsäulen. Fotos: Max Eiersebner

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