Oberösterreich, 23. Jahrgang, Heft 3/4, 1973

handwerklichen Tradition ausgerichtetes Programm dafür sorgt, daß diese Sparten nicht in Vergessenheit geraten. Dazu zählen unter anderem Metalltreiben, Ziseliertech nik, Anfertigung von Schmuck und Zier gegenständen in Punziertechnik, Hinter glasmalerei, Bemalen von bäuerlichem Hausrat, Emaillieren oder Batiken auf ver schiedenen Textilien, um nur einige anzu führen. Gut bewährt hat sich in der berufsorien tierten Weiterbildung die Zusammenarbeit des WIFI mit der Arbeitsmarktverwaltung, die in Umschulungskursen — unter anderem für Arbeitskräfte, die aus der Landwirt schaft abwandern und im gewerblich- in dustriellen Sektor eine Qualifikation an streben — ihren Niederschlag findet. Für diese Kursteilnehmer wie für alle an deren ist es ein besonderer Vorteil, daß das WIFI auf vielen Gebieten dazu überge gangen ist, die einzelnen Kursstufen zu einem Baukastensystem zusammenzufügen, das den Interessenten nach Neigung, Eig nung und Möglichkeit bis zur höchsten Qualifikation führt. Ein sogenannter Bil dungspaß, den sich jeder WIFI-Kursbesucher ausstellen lassen kann, gibt dazu Aus kunft über die einzelnen Stationen des per sönlichen Weiterbildungsweges — damit kann der Paß ein wichtiges Mittel für den beruflichen Aufstieg sein, denn welcher Chef sieht es nicht gern, wenn ein Mitar beiter oder ein neuer Mann auf diese Art seine geistige Beweglichkeit und Aufnah mebereitschaft unter Beweis stellen kann. In der Sportlersprache könnte man das WIFI mit seinem weiterverästelten Berufs bildungssystem daher als große Karrierelei ter bezeichnen, die vielen Tausenden Men schen die Möglichkeit zum „Bildungstur nen" gibt, damit sie beruflich fit bleiben und durch eigene Leistungen ihr Leben er folgreich gestalten können. Die Aufgabenstellung des Wirtschaftsförderungsinstitutes reicht aber über diesen Rahmen der Wissensvertiefung für Unter nehmer und Mitarbeiter noch weit hinaus. Gerade in den letzten Jahren ist ein An sturm auf ein konsequent ausgebautes Wirtschaftsservice, den das Linzer Institut zusätzlich bietet, festzustellen: die Betriebs beratung. Sie hat insbesondere für das klein- und mittelbetriebliche Gewerbe aller größte Bedeutung. Experten des WIFI oder von ihm enga gierte freiberufliche Fachleute stehen im Rahmen des Beratungsdienstes bereit, mil den Unternehmensinhabern an Ort und Stelle, also direkt im Betrieb, auftretende Probleme zu erörtern und ohne Scheuklap pen und eventuelle Betriebsblindheit Vor schläge auszuarbeiten, die beispielsweise zur Rationalisierung der Arbeitsvorgänge beitragen können. Der Bogen der einzelnen Fachgebiete, für die erfahrene Berater zur Verfügung ste hen, ist weitgespannt: Er schließt praktisch alle Teile der Betriebswirtschaft ein, aber auch technische Beratungen, etwa die Vor bereitung von Geschäfts- und Produktions stättenbauten — sowohl Neuerrichtungen als auch Umbauten und Erweiterungen —, ferner Hilfe in Patentangelegenheiten, bei Stromtariffragen oder bei der Herausfin dung des günstigsten Standortes für eine neue Betriebsstätte. Auch auf dem Gebiet des Umweltschutzes, wenn zum Beispiel durch bestimmte Erzeugungs- und Bearbei tungsverfahren eine Verunreinigung der Luft bzw. eine Verschmutzung der Gewäs ser droht, kann das WIFI beratend ein springen und durch eine objektive Prüfung aller Umstände aufzeigen, was zur Verhin derung einer Umweltbeeinträchtigung un ternommen werden kann und welche Mög lichkeiten es dafür gibt. Besonders interessant ist die Betriebsbe ratung des WIFI für die mittelständischen Unternehmen nicht zuletzt deshalb, weil sie völlig kostenlos in Anspruch genommen werden kann. Damit leistet das WIFI eine nicht hoch genug einzuschätzende Hilfe stellung überall dort, wo kostspielige Fach beratungen finanziell einfach nicht verkraf tet werden könnten. Im Jahr 1972 wurden die Experten der verschiedenen Gebiete in mehr als 1700 oberösterreichische Betriebe f**.. ' ter.-Är-i \ Links: Elektrolabor des WIFI. — Rechts: Kurs ■ für alte Handwerkstechniken (Metalltreiben) ,

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