I ljl OrthopädiemGchaniker in seiner Werkstatt. ' Foto: Römer r r X,, •- 1 den, ziemlich gleichmäßigen Verlauf, wobei auffällt, daß diese Kurve verflacht. Die stärkste Abnahme ist in den Jahren 1950 bis 1955 festzustellen. Der Rückgang be trug für diesen Zeitraum 3179 Mitglieder, d.s. 11,6 Prozent. Auffallend sind die Jahre 1952 mit einem Rückgang von 1287 und 1954 mit einem solchen von 1138 Mitglied schaften, jeweils auf das Vorjahr gerechnet. Der Grund hiefür wird für das Jahr 1952 in der Tatsache zu finden sein, daß mit Ab lauf der Fristen für die angeordnete Ge werbescheinüberprüfung jene Berechtigun gen, die nicht zur Überprüfung vorgelegt worden waren, gelöscht wurden.Diese Maß nahme war notwendig geworden, weil in den Nachkriegsjahren vielfach Berechtigun gen angemeldet wurden,ohne daß die Vor aussetzungen für den Antritt dieses Ge werbes gegeben waren. Der außerordent lich hohe Rückgang im Jahre 1954 war eine Folge der Gewerberechtsnovelle 1952, die unter anderem auch vorsah, daß Wander gewerbeberechtigungen in verschiedenen Gewerbesparten nicht mehr ausgestellt bzw. verlängert wurden. Von 1955 bis 1960 betrug die Abnahme der Mitglieder 2406 oder 10 Prozent. Für die Jahre 1960 bis 1965 betragen diese Werte 1581 oder 7,3 Prozent. Die Jahre 1965 bis 1970 er gaben einen Rückgang von 1576, das sind 7,8 Prozent. Im letzten Zeitraum fällt be sonders das Jahr 1970 mit einem Rückgang von 521 Berechtigungen auf. In diesem Jahr lag die Zahl der Gewerberücklegungen aus dem Grund „Erreichung der Altersgrenze" weit über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Vermutlich ist aber der wahre Grund in der Konjunkturabschwächung der vor hergegangenen Jahre zu suchen, die viele Gewerbeinhaber, die bereits das Pensions alter erreicht hatten, bewog, ihre Berechti gung aufzugeben. Für die Jahre 1970 bis 1972 ergibt sich eine Minderung von 797 Berechtigungen, d.s. 4,5 Prozent. Diese letzte Zahl ist nur zur Abrundung des Zeit raumes angeführt, gibt jedoch nicht den Trend wieder. So sehr die Gesamtschau der Mitglieder statistik im Gewerbe ein einheitliches, wie viele Beobachter sagen, dem Trend der Zeit folgendes Bild zu ergeben scheint, so unter schiedliche Ergebnisse können wir feststel len, wenn wir einzelne Innungen oder In nungsgruppen (Baugewerbe, Metallgewerbe usw.) gesondert betrachten. Wie schon an geführt, haben die verschiedenen Maßnah men, wie Rationalisierung, Automatisie rung, Kooperation, zu Betriebserweiterun gen geführt, die auf Grund der nunmehr vorhandenen größeren Kpazitäten einer seits zur Ausweitung der Produktion, an dererseits zum Rückgang der Zahl der Be triebe inneralb dieser fachlichen Gliederun gen führten. Zum Beweis sollen einige In nungen angeführt werden, deren Entwick lung aus unterschiedlichen Gründen eine Mitgliederabnahme brachte, rtnd auch Bei spiele für Mitgliederzuwachs. So hatte die Landesinnung der Tischler 1950 1859 Mitglieder, heute zählt sie 1411, d.s. um 448 oder 28,4 Prozent der Mit glieder weniger. Und doch muß gerade beim Tischlerhandwerk gesagt werden, daß die Produktion, sei es am Bau- oder Möbel tischlersektor, heute ein Vielfaches des Jah res 1950 beträgt. Völlig anders gelagert ist das Beispiel der Landesinnung der Schuhmacher. Diese zählte 1950 2718 Mitglieder, heute 532. Die Abnahme beträgt 2186 Mitglieder, d.s. 80,4 Prozent. Im Schuhmacherhandwerk zeigt sich, daß der Einbruch der Fabriks ware, gefördert durch raschen Modewechsel, aber auch die Anwendung neuer Methoden und Werkstoffe nicht verkraftet werden konnte. Die noch bestehenden Betriebe sind
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