Oberösterreich, 23. Jahrgang, Heft 3/4, 1973

Friedrich Fuchs Die Entwicklung der Mitgliederzahlen im oberösterreichischen Gewerbe seit 195^ An anderer Stelle wurde bereits ausgeführt, daß die Beurteilung der Bedeutung des Ge werbes in Oberösterreich nicht allein nach der Zahl der ausgewiesenen Mitglieder er folgen kann. Es sind bei solchen Betrach tungen die eingetretenen Strukturwandlungen, Rationalisierungsprozesse, Konzentra tionsbestrebungen usw. zu berücksichtigen. Trotzdem soll hier der Versuch unternom men werden, an Hand der Mitgliedschaf ten zu den einzelnen Innungen aufzuzei gen, in welchen Bereichen die oben ange führten Veränderungen besonders stark wirksam wurden. Es soll gleichzeitig ver sucht werden, kurz jene Gründe aufzuzei gen, die für die Abnahme oder Aufwärts entwicklung der Mitgliederstände maßgeb lich waren. Betrachten wir die Gesamtmitgliederzahl, so stellen wir fest, daß diese seit 1950 (d.i. der Untersuchungszeitraum) ständig sinkt (s. Tabelle 1). Waren es im Jahre 1950 27.218 Mitglieder, die der Sektion Gewerbe zugezählt wurden, so sind es mit Jahres ende 1972 nur noch 17.679. Die Abnahme beträgt 9539 Mitglieder oder 35,04 Prozent. Diese an und für sich unumstößliche Zahl und ihre Aussage „Rückgang des Gewerbes um 35 Prozent in den letzten 20 Jahren" ist aber die oberflächlichste hinsichtlich der Bedeutung und Wirtschaftskraft des ober österreichischen Gewerbes.Es bleibt nämlich dabei die Tatsache unberücksichtigt, daß die Entwicklung in den einzelnen Innun gen (insgesamt 56 Innungen und Fachver tretungen) völlig anders verläuft, wie un sere Untersuchungen noch zeigen werden. Betrachten wir die Mitgliederkurve der Ta belle 1, so zeigt diese einen ständig fallenTabelle 1 Gewerbe gesamt jeweils 31. Dez, 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1953 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972

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