Oberösterreich, 23. Jahrgang, Heft 1, 1973

Im Jahre 1958 begann die Teilmotorisierung der Landzusteller, wodurch es unter gleich zeitigem Einsatz von Abgabebriefkästen möglich wurde, eine wesentliche Verbesse rung der bisher oft nur dreimal wöchentli chen Landzustellung zu erreichen. Heute werden in Oberösterreich 97 Prozent aller Landzustellbezirke mindestens viermal wöchentlich begangen. 53 Prozent der Ab gabestellen in Landzustellbereichen werden werktäglich betreut. Eine entscheidende Neuerung erfolgte 1966 durch die Einführung der Postleitzahlen. Diese haben sich heute fast lOOprozentig eingebürgert, was eine wesentliche Er leichterung und Sicherheit in der Sortierung und Ableitung von Postsendungen be deutet. Ihr Vorteil liegt, abgesehen von einer späteren mechanisierten oder auto matischen Briefsortierung, in einem schnel leren und sicheren Erfassen des Bestim mungsortes sowie in der Möglichkeit, für den Sortierdienst auch ungeschulte Kräfte einsetzen zu können. Zum Beispiel zeigt allein die Tatsache, daß es von den 1020 Straßennamen von Linz nicht weniger als 15 gleichlautende Straßen im angrenzenden Traun gibt (Anzengruber-, Bruckner-, Lessing-, Raimund-, Schubert-, Stelzhamer-, Stifterstraße usw.), die Notwendigkeit der Angabe der Postleitzahl für das zuständige Abgabepostamt. Postbeförderung auf Schiene und Straße Die Beförderung von Postgütern auf den wichtigen Verkehrslinien erfolgt nach wie vor mit der Eisenbahn. Derzeit befinden sich in Oberösterreich 17 Bahnposten, acht Gesamtpostkurse, 55 Postbeiwagenkurse und 47 Bahnschaffnerkurse im Einsatz. Bei Bahnposten handelt es sich um posteigene Waggons, die als fahrende Postämter ein gerichtet sind und in denen drei bis sechs Bedienstete die Umleitung und Vermittlung von Postzusendungen besorgen. Bei den übrigen Einrichtungen erfolgt nur eine Ver mittlung geschlossener Post oder eine Be förderung von Post in besonderen Güter wagen. Bei Bahnschaffnerkursen wird nur Briefpost befördert und vermittelt. Eine wesentliche Neuerung stellt der im Jahre 1955 eingerichtete, ausschließlich der Post beförderung dienende Postzug WienSalzburg—Wien dar. Die Postbeförderung auf der Schiene mußte trotz aller Stei gerungen auch Einschränkungen erfahren, vor allem dort, wo eine günstigere Post zuführung und ein Wegfall von Bahnhof fahrten erzielt werden konnte. So wurde bereits im Jahre 1949 die Bahnpost Urfahr nach Aigen-Schlägl durch die Landkraft post Linz—Julbach ersetzt und damit eine wesentlich raschere und bessere Zu- und Ableitung der Post erreicht. 1962 wurde die im Sommer eingerichtete Schiffspost Kammer—Unterach am Attersee durch die Attersee-Kraftgüterpost ersetzt. Für die 1958 aufgelassene Bahnpost Bad IschlSalzburg wurde gleichfalls eine Kraftgüter post eingesetzt. 1967 und in den folgenden Jahren wurde auch auf den Strecken Linz— Pregarten, Garsten—Klaus und WelsGrünau die Beförderung von Postgütern von der Eisenbahn auf eigene Kraftgüter posten oder Straßenpostkurse umgestellt. Weitere bemerkenswerte Einrichtungen von Kraftgüterposten erfolgten auf den Strecken Linz—Helfenberg (1962), Linz— Freistadt—Königswiesen und Freistadt— Leopoldschlag (beide 1965), Pregarten— Schönau i. M.(1967), Kirchdorf a. d. Kr.— Steyr (1968), Grein—St. Georgen a. W. (1969), Linz—Eferding (1970) und Salzburg —Ach (1972). Derzeit sind in Oberöster reich 12 Kraftgüterposten,32 Postautolinien, 39 private Kraftwagenfahrten und 55 Botenfahrten zum Posttransport einge setzt. Postamt 4020: Für Linz und Oberösterreich Das bei weitem wichtigste und größte Post amt Oberösterreichs ist das Postamt 4020

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2