Oberösterreich, 23. Jahrgang, Heft 1, 1973

sion anzustrebende Ausbauziel von einer durchgehenden Fahrwassertiefe oberhalb Wiens von 2 m ist durch den Kraftwerks bau und die MafSnahmen des Bundesstrombauamtes voll erreicht. Für die zweite Aus bauetappe, nämlich die Erzielung einer Fahrwassertiefe oberhalb Wiens von 2,7 m und damit für die Möglichkeit eines ganz jährigen Verkehrs des vollbeladenen ge normten Europagüterschiffes von 1350 Ton nen ist die Schaffung einer vollständigen Kraftwerkskette notwendig. 1956 wurde das Grenzkraftwerk Jochen stein in Betrieb genommen. 1959 YbbsPersenbeug (in Nö.), 1964 Aschach — das bisher größte Laufkraftwerk Mitteleuropas — und 1968 Wallsee-Mitterkirchen. Durch das derzeit in Fertigstellung befindliche Kraftwerk Ottensheim-Wilhering, dessen Reihung gegen zum Teil zähe Widerstände erst vom Land, der Handelskammer und den seinerzeit amtierenden Bautenminister Dr. Vinenz Kotzina durchgesetzt werden mußte, wird nun nicht nur das größte Schiffahrtshindernis an der österreichischen Donau endgültig saniert — das Aschacher und Brandstätter Kachlet —, sondern zu gleich mit der Errichtung einer einzigen Staustufe die Voraussetzung geschaffen, daß nach Einsetzen des Rhein-Main-DonauVerkehrs der Europagüterkahn von 1350 Tonnen bei gutem Wasserstand Linz erreichen kann. Um jedoch das ganze Jahr über die vollbeladene Fahrt bis Linz zu sichern, ist die Schließung der sodann noch letzten Lücke auf der oberösterreichischen Donau durch die Stufe Mauthausen un bedingt notwendig. In Österreich hat mit Ausnahme der domi nierenden Konzentration in Linz und man chen Entwicklungen in Krems und im Wie ner Raum die Industrie standortmäßig die Donau noch wenig genützt. 1935 wurden an der österreichischen Donau 1,35 Millio nen Tonnen umgeschlagen; hievon entfie len etwa 60 Prozent auf die Städte Wien und Linz und nahezu 40 Prozent auf den Ländenumschlag in anderen Orten. Von den 7,4 Millionen Tonnen hingegen, die 1971 an der österreichischen Donau verladen werden, erreichte der Umschlag von Linz ca. 66 Prozent, jener von Wien 29 Pro zent, und nur 5 Prozent entfielen auf den Hafen Krems und den Länderverkehr. Das industrielle Vakuum abseits der großen Städte ist also noch augenfälliger geworden — ein Zustand allerdings, der keinesfalls in dieser Weise stehen bleiben wird. Untersuchungen über die Wirtschaftsstruk tur in der Bundesrepublik Deutschland ha ben gezeigt, daß die Industrieumsätze an Wasserstraßen mehr als dreimal so hoch sind wie in wasserfernen Gebieten. In die sem Zusammenhang erscheint es bemer kenswert, daß der Industrieindex in den früher überwiegend agrarwirtschaftlich strukturierten Donauländern gegenüber der Vorkriegszeit auf durchschnittlich mehr als das Siebenfache angestiegen ist — gegen über dem nur etwas mehr als dem Zweiein halbfachen in der schon seit langem hoch industrialisierten Rheinregion. Ähnlich lau ten die Verhältniszahlen bezüglich des pro zentualen Anstieges der Gesamt-Verkehrsentwicklung auf Donart und Rhein. Wirti

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