Brandlehm, zertretenen GefäßScherben, Knochenresten und Kieselsteinen. Die Erbauer dieses Wallteiles dürften Kel ten der La-Tene-Zeit gewesen sein, die den vorigefundenen Grenzwall als Verteidi gungswall ausbauten und das Material dazu dort holten, wo es am leichtesten zu ge winnen war, also weitere Steine vom Pla teau und den Inhalt der nicht mehr benütz ten und bereits verfallenen Wohngruben im Umkreis. Die Kelten wohnten damals schon nach Ansicht Menghins in ordentlichen Hütten am Fuß des Freinbergs. Die keltischen Wallbauten waren unter an derem Stein-Erde-Mauern, die durch ste hende und die Steher querverbindende horizontale Baumstämme zusammengehal ten wurden. Solche Holzeinlagen konnte ich in dem schmalen Durchstich nicht kon statieren, um so mehr, als das Holz ja schon längst vermodert sein mußte und zum Auseinanderfallen der Stein-ErdeMauer geführt hatte. Jedenfalls deuten die Lage der Steine und das füllende Erdreich auf eine solche Mauer hin. Wirkliche Klar heit kann allerdings ein einziger Durch stich des Walles nicht erbringen. Die dritte Bauperiode fällt in geschicht liche Zeit und besteht aus einer Erhöhung des geborstenen Keltenwalles in Form einer ca. 1,30 m dicken Schichte aus Erdreich und kleineren Steinen. Bei dem Walldurchschnitt wurden folgende Fundstücke geborgen: Aus der Jungstein zeit ein Klopfstein und ein Reibstein. An Keramik 1485 Scherben und 278 Splitter. Von den Scherben ließen sich zwar 326 Stück zusammensetzen, komplette Gefäße wurden es jedoch nicht. Nahezu alle Scher ben gehörten der Hügelgräberstufe an, nur fünf der jüngeren Bronzezeit. Die Über gangszeit zur Hallstattkultur war mit elf Scherben vertreten. An Verzierungen war interessanterweise die ganze Entwicklung von der Fingertup fenleiste zur Doppelrippe mit Kerbschnit ten vorhanden. Auch Kombinationen von einfacher Kerbschnittreihe bis zur Doppel reihe mit vier dazwischen liegenden gera den Linien waren zu ersehen. Sogar die Entwicklung des Henkels vom einfachen Griffbuckel zum wohlgeformten Henkel ließ sich an den Scherben nachwei sen. Erwähnenswert sind noch Bruchstücke einer zierlichen Henkeltasse mit Buckeln und einer karnelierten Keramik der älteren Hügelgräberzeit sowie Bruchstücke eines Tellers der Hügelgräberstufe, der einen Durchmesser von 70 cm vermuten ließ. Eine Bronze-Tüllenpfeilspitze der frühen Hügel gräberzeit konnte als viertes Fundstück in Oberösterreich geborgen werden. An Fremdgestein fand sich: 1 Bruchstück von Hornfels, 1 Bruchstück von HornAbb. 6; Skizze des Verfassers von der Fund stelle eines römischen Bauwerkes auf dem Kürnberg (römische specula) blendefels, 2 Knollen Bergkreide, 1 Kalk stein mit Hornsteineinschluß, 1 Dolomit als Lösungsrestkörper, 5 Sandsteine, davon einer als Schleifstein und einer als Wetz stein gebraucht, 7 Quarzite, ziemlich ver wittert bzw. angesäuert. Das Wallbaumaterial der dritten Bau periode bestand aus Humus, Lehm und Flins. Über dem alten gewachsenen Boden war der Flins vom alten Pflanzenwuchs braun verfärbt. Baumwuchs im Wallboden war nicht zu erkennen. Im Laufe des Winters wurden leider 31 Meßstangen gestohlen, 11 m'Erdreich trotz Pölzung zum Einsturz gebracht und durch wühlt. üm bei dieser Verwüstung ein rich tiges Bild von den angrenzenden Wall querschnitten zu bekommen, hätten noch 61 m® Wallmaterial bewegt werden müs sen, was mich in Konflikt mit den StiftsGrundriß S CN i von Innen gesehen nait Querschnitt der seitlichen Mauern o 1 a. 3 4 s- 6 ? 8
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