Oberösterreich, 22. Jahrgang, Heft 2, 1972

p 1 1 /: K 24; Stadtmuseum Enns, Inv. R X 28 mit einem Fächer dem (der, den) Verstor benen Kühlung zu; ihm gegenüber befand sich als Pendant die gleichfalls verselb ständigte Dienerin mit Kultgerät, beide sind als rechtes und linkes Seitenrelief einer Grabädikula mit der Totendarstellung an der Querwand zu verstehen. Nicht alle menschlichen Figuren aus der „Werkstatt der Mysterienreliefs" sind gleich. Auf der Rück-(Innen-)seite der Platte Tafehbb. 16 a (Tafelabb. 16 b) steht eine jener jugendlichen — als Gegenstück zum „Fächerträger" Tafelabb. 21 verlo rengegangenen — Dienerinnen mit Opfer serviette und Henkeleimer (Situla). Das noble, ranke,federnd ponderierte Mädchen bild, umgeben von einer Aura vornehmer Diskretion und festlicher Erwartung, stammt sicherlich nicht vom Meister der saftigen Hercules-, Mänaden-, Putten- und Dienergestalten. Eine zweite führende Hand der Werkstatt ist also an dieser, wie die rauh gelassene Stoßfläche rechts zeigt, linken Seitenplatte eines Grabbaues tätig gewesen; in ihrer matten Nachfolge steht der Diener auf der Vorder-(Außen-)fIäche der (rechten) Ädikula-Seitenplatte Tafel abb. 15 a (Tafelabb. 15 b). Die Gleichartigkeit der Ornamentik bestä tigt nur die Existenz einer „Werkstatt der Mysterienreliefs". Immer sind es fleischige, auf- oder eingerollte, einfachere bis kom plizierte Blattgebilde, die, gegenwendig oder paarig zusammengefaßt übereinandergestellt, Zeugnis geben von der phantasie vollen, jedoch grundsätzlich derselben gei stigen Grundhaltung entspringenden Umformulierung klassischer Muster durch ein heimische Steinmetzen. Da ist einmal die Gruppe der jeweils seitenverkehrt aufge türmten Ranken, einfach Tafelabb. 21, 15 b, komplizierter Textabb. 16 c (Schmal seite von Tafelabb. 16 a, b) und schon in Auflösung begriffen auf der ehemaligen Doppelarkade Textabb. 22a(Höhe 0,63 m;

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