den „Oberösterreichischen Heimatblättern" und im Nachrichtenblatt „Pro Austria Ro mana" erschienen, die zusammenfassende Darstellung wurde im 1. Band der neuge gründeten „Linzer Archäologischen For schungen" veröffentlicht, und auch die ab schließende Publikation konnte Karnitsch noch knapp vor seinem Tode vollenden. Auch an den großen Grabungen in Lauriacum beteiligte er sich und betreute durch zehn Jahre die Kleinfunde, vor allem die Münzen und Sigillaten. Ihnen galt sein be sonderes Interesse, auf diesem Gebiet hatte er sich zum Fachmann europäischen Forma tes entwickelt. Vier starke Bände, die bis her in Österreich keinen Vorläufer besessen hatten, sind den Sigillaten gewidmet: „Die verzierte Sigillata von Lauriacum" (1955); „Die Reliefssigillata von Ovilava" (1959); „Die Sigillata von Veldidena" (1960) und posthum „Die Sigillata von luvavum" (1970). Seine Arbeit, die zum größten Teil neben der Berufstätigkeit erfolgte, wurde gebührend gewürdigt: Karnitsch wurde zum korrespondierenden Mitglied des österr. Archäologischen Institutes und vom Bundespräsidenten zum Professor ernannt. Er starb unerwartet schnell nach langer, schwerer Krankheit am 8. Dezember 1967 in Linz. Literatur: Hermann Vetters, 113. Jahrb. d. Oberösterr. Musealvereins, II. Teil (1968), S. 13—15. Hans Deringer 1912 bis 1967 Hans Deringer wurde am 10. Jänner 1912 in Wien geboren, wo er auch das Real gymnasium besuchte. Nach abgelegter Reifeprüfung inskribierte er 1931 an der Universität Wien, wo er klassische Philo logie und Geschichte studierte. Mit seiner später gedruckten Dissertation „Die rö mische Reichsstraße Aquileia — Lauriacum", in der er die Ergebnisse umfangreicher Be gehungen entlang dieses für das römische Österreich so bedeutenden Straßenzuges vorlegte, erwarb er 1937 den Doktorgrad, sein begonnenes Lehramtsstudium wurde durch den Krieg unterbrochen. Nach sechs jährigem Kriegsdienst kehrte Deringer reich dekoriert, aber auch durch den Verlust des linken Unterschenkels schwer behin dert, Ende 1945 nach Wien zurück. Nach Ablegung der noch ausständigen Lehramts prüfungen wurde er an das Bundesrealgym nasium Steyr versetzt, dessen Lehrkörper er seit 1946 angehörte. Trotz schwierigster Umstände setzte er seine wissenschaftliche Arbeit fort und nahm auch ab 1950 an den Ausgrabungen in Lauriacum teil. In der Festschrift für seinen Lehrer Rudolf Egger veröffentlichte er 1953 eine Zusammenstel lung der „Römischen Meilensteine der Pro vinz Noricum" und befaßte sich in der Folge in einer Reihe kleinerer Arbeiten, die im „Jahrbuch des öberösterreichischen Mu sealvereins", in den „Jahresheften des österreichischen Archäologischen Instituts" und in den „Forschungen in Lauriacum" erschienen, mit den Inschriften, Relief steinen und Kleinfunden aus Lauriacum. Eine größere, methodisch hervorragend an gelegte und ausgezeichnet illustrierte Ar beit ist den „Römischen Lampen aus Lauriacum" (Forschungen in Lauriacum, Bd. 9, 1965) gewidmet, eine andere, die sich mit den römerzeitlichen Fibeln befaßt, ist so weit gediehen, daß sie posthum pu bliziert werden kann. Große Verdienste er warb sich Hans Deringer durch die Neuord nung der römerzeitlichen Sammlungen des Ennser Museums, dessen wissenschaftliches Inventar er anlegte. 1955 wurde er zum korrespondierenden Mitglied des österrei chischen Archäologischen Institutes er nannt und wirkte in zahlreichen wissen schaftlichen Vereinigungen. Sein plötzlicher Tod am 29. März 1967 in Steyr war für alle eine bittere Überraschung. Literatur: Hans Grimm (Jahresbericht des) Bundesgymn. und Bundesrealgymn. Steyr 1966/67, S. 10—13. — Hermann Vetters, Ebd. S. 13 f. (mit Bibliographie) und 113. Jahrb. d. Oberösterr. Musealvereins, II. Teil (1968), S. 7f. Linzer Schutzengel Apotheke ■ ■ I
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