Oberösterreich, 22. Jahrgang, Heft 2, 1972

übersichtsplan der prähistorischen Fundstellen im Hallstätter Salzberg, Beilage zum Grabungsbericht der Bergleute Stapf und Hutter aus dem Jahre 1880 melt und auch die gemachten Funde listen mäßig erfaßt. Die Lage der einzelnen Fund stellen wird auf großformatigen Karten beilagen veranschaulicht. Schauberger un ternimmt auch den Versuch, den Verlauf der urzeitlichen Stollen zu rekonstruieren. Die Gliederung in drei Abbauzentren — Schauberger nennt sie West-, Nord- und Ostgruppe —,die auf Stapf und Hutter zu rückgeht, wird dadurch im wesentlichen be stätigt. 1923 bis 1969 war Friedrich Morton in Hallstatt tätig. Bereits 1927 begann Morton auch auf dem Gebiete der Ur- und Früh geschichte wissenschaftlich zu arbeiten, 1928 trat er das erste Mal mit einer zu sammenfassenden Darstellung des urzeit lichen Bergbaues auf Salz hervor'-. In den folgenden Jahrzehnten hat Morton immer wieder zu diesem Problem Stellung ge nommen. Auch bedeutende Neufunde wur den von ihm der Fachwelt vorgelegt. So wurden die 1932 im Stüger-Werk entdeck ten Schrämspuren von ihm genau doku mentiert und sinnvoll gedeutet". Auch der 1939 in der Landsteiner Kehr gefundene Tragsack, der heute zu den Zierden des Hallstätter Museums zählt, ist von Morton vorbildlich publiziert worden". Durch zahlreiche Zeitungsartikel und mehrere kleine Bücher hat Morton die Probleme des prähistorischen Hallstatt auch einer breiten Öffentlichkeit nahegebracht und auf die Bedeutung dieser uralten Salzstätte auf merksam gemacht". Seit seiner Gründung im Jahre 1876 ist das Naturhistorische Museum in Wien auf das engste mit der Erforschung des prähistori schen Salzbergwerkes in Hallstatt ver knüpft. Der Fundbericht über die sensatio nellen Funde im Appold-Werk wurde von Ferdinand von Hochstetter, dem ersten In tendanten des neugegründeten Museums, der Fachwelt vorgestellt®. Die Funde ka men als Geschenk des k. k. Finanzmini steriums an die damalige Anthropologisch ethnographische Abteilung. Auch Josef Szombathy, der von 1882 bis 1916 die Leitung der nunmehrigen Anthropologisch prähistorischen Sammlung innehatte, nahm regen Anteil an der Erforschung des prä historischen Hallstatt. Er hat mehrmals Fundstellen im Berg begangen und auch über bedeutende Neufunde berichtet'®-'^. Unter Josef Bayer, von 1918 bis 1931 Leiter der Abteilung, wurden die Bemühungen um ein klares Bild des prähistorischen Berg werksbetriebes bedeutend gesteigert. Sein Assistent Adolf Mahr hat erstmals seit den Grabungen von Stapf und Hutter im Jahre 1880 wiederum versucht, durch systema tische Feldforschung den Fundbestand zu vermehren. Zusammen mit Friedrich Mor ton grub er 1927 an einer neu entdeckten Fundstelle im Grüner-Werk und machte zahlreiche Funde. Leider hat Mahr Wien verlassen, bevor er seine Ergebnisse ver öffentlichen konnte. Darüber hinaus ver suchte Bayer, Neufunde durch ein schrift liches Übereinkommen mit der General direktion der österreichischen Salinen für das Naturhistorische Museum in Wien zu sichern. Allerdings ist durch das Vordringen des modernen Bergwerksbetriebes in immer größere, vom prähistorischen Bergmann nicht mehr erreichte Tiefen der Anfall an Zufallsfunden immer geringer geworden. Heute ist nicht mehr damit zu rechnen, daß durch den normalen Bergwerksbetrieb Neu funde zutage kommen oder neue Fund stellen entdeckt werden. Im Jahre 1960 wurde auf Initiative von Karl Kromer, damals Leiter der Prähistori schen Abteilung im Naturhistorischen Mu seum in Wien, die traditionelle Zusammen arbeit der Saline Hallstatt und des genann ten Museums wieder aufgenommen. Das Unternehmen wurde vom Bundesdenkmalamt unterstützt und von den maßgebenden Herren der Salinenverwaltung — Diplom-

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