Oberösterreich, 22. Jahrgang, Heft 2, 1972

Schwertknauf aus Grab 573, aus Elfenbein ge schnitzt und mit reichen Einlagen aus Bern stein verziert. Rohstoffe aus Afrika und Nord europa sind zu einem typischen Produkt der Hallstattkultur verarbeitet birge" als Beweis dafür an, daß bereits vor 1311 in Hallstatt bergmännisch Salz abge baut wurde®. Die kritische Auseinander setzung mit den Fragen des „Alten Mannes" begann sehr bald, nachdem die Entdeckung des Gräberfeldes das allgemeine Interesse auf die heimischen Altertümer gelenkt hatte. In der Einleitung seiner Arbeit „Die Alterthümer vom Hallstätter Salzberg und dessen Umgebung" (1850) erwähnt Fried rich Simony die Funde in der Grube, dar unter die 1734 gefundene Leiche eines ver unglückten Bergmannes, und führt sie als Beweis eines vorhistorischen Bergbaues an'*. Im Jahre 1851 erschien eine Arbeit von Franz Unger „Über die im Salzberg zu Hallstatt vorkommenden Pflanzentrüm mer", doch beschränkt sich der Autor auf naturwissenschaftliche Untersuchungen®. Als erster hat Johann Georg Ramsauer in seinem 1863 fertiggestellten Grabungs protokoll „Die Alterthumsgräber von Salz berg zu Hallstatt" Fundstücke aus dem Berg näher beschrieben und abgebildet. Er geht vor allem auf die anläßlich der Ausmaue rung des Kaiser-Josef-Stollen in den Jah ren 1844 bis 1847 gemachten Funde näher ein und zögert nicht, diesen alten Bergbau mit dem Gräberfeld in Zusammenhang zu bringen®. Er spricht von der „ersten Pe riode hierortigen Salzbergbaues" und ist der Meinung, daß dieser „durch gewaltige theilweise Zerstörung mit Waßerfluth" zu grunde gegangen ist. Auch Eduard Freiherr von Sacken begnügt sich in seinem grund legenden Werk „Das Grabfeld von Hall statt in Oberösterreich und dessen Alter thümer" (1868) mit einer Aufzählung der wichtigsten bis damals bekanntgewor denen Grubenfunde''. Nur auf die Gewebe reste geht er näher ein und bildet einige Stücke ab. Auch von Sacken ist der An sicht, daß das Gräberfeld in unmittelbarem Zusammenhang mit diesem Bergbau zu verstehen ist. Im Jahre 1882 berichtet Ferdinand von Hochstetter über einen alten, seiner Mei nung nach keltischen Bergbau®. Er nimmt die Gleichzeitigkeit mit dem Gräberfeld als gegeben an und beschränkt sich auf eine kurze Beschreibung der Funde und die wörtliche Wiedergabe eines Berichtes der Salinenverwaltung Hallstatt an das k. k. Finanzministerium. Diesem von Josef Stapf und Bartholomäus Hutter verfaßten Be richt zufolge wurde 1880 die neu entdeckte Fundstelle im Appold-Werk auf Anord nung des k. k. Finanzministeriums durch Öfen und Schläge genau untersucht und mit den übrigen damals bekannten Heidengebirgsaufschlüssen in Verbindung ge bracht. Stapf und Hutter bemerkten als erste die Konzentration der Fundpunkte an IkT fMf. drei Stellen: am Hinterhaupt des Salzber ges, im rechtsseitigen Revier und am Vor haupt. Dieser Bericht ist demnach die erste zusammenfassende Beurteilung der Ge samtsituation aus der Sicht des Bergman nes. Zur Illustration ihres Grabungsberich tes ließen Stapf und Hutter prachtvolle Karten zeichnen. Immer wieder haben sich auch in der folgenden Zeit Bergleute der Hallstätter Saline um die Erforschung des FJa .-Ii prähistorischen Salzbergbaues verdient ge macht. 1903 war es August Aigner, 1936 Gustav Langer und 1960 Othmar Schauberger, die versuchten, eine Zusammen fassung und Beurteilung des jeweiligen Forschungsstandes aus der Sicht des Berg mannes zu geben®—Die Arbeit Schaubergers ist als Grundlage jeder weiteren Forschung anzusprechen. Er hat gewissen haft alle überlieferten Fundpunkte gesam-

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