Oberösterreich, 22. Jahrgang, Heft 2, 1972

' «' M * .i itefSÄMlH 1 ^ m Ik'. .> 1;^ m'"'' » 'I ■ ^">•^1'K:."'- ■"2 -■%"- ;fi w %■ Die Pfahlbausammlung im Heimatmuseum Mondsee. — Foto; Schwaighofer Eine zusammenfassende und eingehende Auswertung der Untersuchungen und der Fundausbeute Matthäus Muchs erfolgte durch Leonhard Franz und Josef Weninger in der 1927 erschienenen Publikation „Die Funde aus den prähistorischen Pfahlbauten im Mondsee" (siehe Schrifttumsverzeich nis). Im Jahre 1936 wurde in Mondsee ein Ar beitskreis zur Fortsetzung der Untersuchun gen ins Leben gerufen. Wie aus einem gedruckten Aufruf aus 1937 an die Be völkerung hervorgeht, dachte man nun an den Einsatz von Tauchern und an eine Kastengrabung. Es sollten die am Bodensee und in der Schweiz erprobten Methoden angewendet werden. Die wissenschaftliche Leitung des Vorhabens hatte Univ.-Professor Dr. Leonhard Franz übernommen. Dem Arbeitskreis gehörten u. a. der Schloßherr von Mondsee, Graf Otto v. Almeida, und Burgschauspieler Werner Krauß, der in Scharfling am Mondsee seinen Sommersitz hatte, an. Infolge der politischen Entwick lung kam es nicht zur Verwirklichung die ser Pläne. Eine Wiederaufnahme der Pfahlbauunter suchungen am Mondsee brachte das Jahr 1960. Dem Heimatmuseum Mondsee stellte sich aus eigenem Antrieb eine Taucher gruppe aus Salzburg zur Verfügung. Das Entgegenkommen der Graf Almeidaschen Gutsverwaltung als Seebesitzer und von Frau Cacilia Reichl, der Wirtin des Gast hofes See als Besitzerin der angrenzenden Seegründe, ermöglichte die Wiederauf nahme der Fundbergung in der Pfahlbau station See. Dem Verfasser als Leiter des Unternehmens schwebte zunächst vor, eine Ausgangsgrundlage für eingehende Unter wasseruntersuchungen zu schaffen, Erfah rungen zu gewinnen und vor allem Funde zu bergen, um im Rahmen des Heimat museums eine Pfahlbausammlung aufzu bauen und damit eine möglichst umfas sende Vorstellung von der Pfahlbaukultur am Mondsee vermitteln zu können. Als Rahmen für die Arbeiten wurde ins Auge gefaßt; Feststellung des genauen Umfanges der Pfahlbausiedlung See, Klarheit über die allgemeine Beschaffenheit des Seebodens und des Reliefs im Bereich des Pfahlfeldes, Gewinnung von Hinweisen über Siedlungs und Hausform, Erkundung von Vermes sungsmöglichkeiten unter Wasser und vor allem Bergung von Funden; als ferneres Ziel galt die Untersuchung des gesamten Mondsees nach weiteren Pfahlbauten. Die technische Ausrüstung der Taucher be stand aus Preßluft-Rückengeräten, Naß tauchanzügen und dem üblichen Zubehör für Taucharbeiten. Am Ufer wurde ein Kompressor stationiert. Die Taucher kam pierten 1960 in der Hauptsache in Zelten in nächster Nähe der Tauchstelle. Um die Untersuchungen in einen größeren Rahmen zu stellen und die Lösung der wissen schaftlichen Hauptfragen zu ermöglichen, wandte sich das Heimatmuseum Mondsee 1961 an das Oö. Landesmuseum. Unter der Leitung von Dr. Josef Reitinger und Bei ziehung von Dipl.-Ing. Dr. Vinzenz Janik

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2