Oberösterreich, 22. Jahrgang, Heft 1, 1972

• daß schließlich die geregelte Zunahme der Bewaldung im grundsätzlichen der ge samten Landeskultur nützt. Gemeinsam mit zwei mit Bergbauernfragen befaßten Landwirten, Dr. A. Bruckner und Dr. Ing. F. Stummer, versuchte ich 1964' auf Grund der Kulturartenverteilung der land- und forstwirtschaftlichen Betriebs zählung 1960,das Ausmaß der in den näch sten 20 Jahren voraussichtlich aufzuforsten den landwirtschaftlichen Flächen anzuschätzen. Dabei errechneten wir für Öster reich und für die Zeit von 1964 bis 1984 einen aus der Landwirtschaft zu erwar tenden Flächenabgang zugunsten des Wal des von zusammen 450.000 ha. Ein Teil dieser Fläche wird von Natur aus zuwach sen (Almengebiet), der andere Teil muß aufgeforstet werden. Von 1964 bis einschließlich 1970 erreichten die vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft geförderten Neuaufforstun gen eine Gesamtfläche von 49.043 ha. Nach den letzten Erhebungen in Oberösterreich für die Erstellung eines forstwirtschaft lichen Landeskonzeptes werden in den Jah ren 1972 bis 1976 allein im Kleinwald 4500 ha landwirtschaftliche Grenzertragsböden zur Aufforstung anstehen. Diese Zahlen zeigen, welche Umschichtungen in der Kulturartenverteilung in den letzten acht Jahren abgelaufen sind und daß diese Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist. Gleichlaufend mit dem wirtschaftlichen Zwang, landwirtschaftliche Grenzertragsböden in Wald umzuwandeln, werden in zunehmendem Maße ganze landwirtschaft liche Betriebe aufgegeben. Damit wird für die verbleibende Landwirtschaft und für die gesamte Landeskultur der Umstand immer bedeutender, daß freiwerdende landund forstwirtschaftliche Gründe von den verbleibenden Betrieben aus verschiedenen Gründen nicht gekauft werden können. Da mit ist der notwendigen Betriebsflächen aufstockung ein Riegel vorgeschoben. Ein waldreiches Gebiet ohne landwirtschaft licher Betriebe wirft aber wieder neue, nicht minder schwierige Probleme auf. rw 'T Rohertrag der Forstwirtschaft Der Rohertrag 1970 der Forstwirtschaft in Österreich wird vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft mit 6,65 Mil liarden Schilling angegeben. Es war dies bisher das höchste Ergebnis. Die ober österreichische Forstwirtschaft wird daran mit 1,14 Milliarden Schilling beteiligt ge wesen sein. Wie wir wissen, ist der Waldanteil der oberösterreichischen Landwirtschaft unge fähr ident mit der oberösterreichischen Kleinwaldfläche. Da die statistischen Ab grenzungen der österreichischen Forst inventur und der Holzeinschlagsnachwei sung voneinander abweichen und der Ge nauigkeitsgrad beider Erhebungsvorgänge unterschiedlich ist, kann der Anteil am forstwirtschaftlichen Rohertrag für den oberösterreichischen Kleinwald nur grob mit rund 400 Millionen Schilling ange schätzt werden. Er ist im Vergleich mit dem Waldflächenanteil des Kleinwaldes deshalb niedrig, weil im Holzeinschlag des Klein waldes noch ein hoher Prozentsatz Brenn holz und Holz für Eigenbedarf enthalten ist. Der oberösterreichische Kleinwald er kennt aber heute in zunehmendem Maße auch seine große Chance, in absehbarer Zukunft seinen forstwirtschaftlichen Roh ertrag bedeutend anheben zu können. LITERATUR 'Detailergebnisse der Forstinventur. Aus der Forstsektion des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft. Allgemeine Forst zeitung, November 1970. 'Die Buchführungsergebnisse aus der öster reichischen Landwirtschaft im Jahre 1970. Land- und forstwirtschaftliche Landes-Buchführungs-Gesellschaft mbH,Wien. 'Die Aufforstung der von der Landwirtschaft aufgegebenen Kulturflächen. Dipl.-Ing. Josef Ändert. Der Förderungsdienst, Heft 6, Juni 1964. ■' Oberösterreichische Holzeinschlagsnachwei sung, Forsttechnische Abteilung des Amtes der oö. Landesregierung. ^ Verordnung des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft vom 23. 2. 1971. BGBl. Nr. 67 vom 11. 3. 1971.

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