Oberösterreich, 22. Jahrgang, Heft 1, 1972

ben nicht so feste, bestimmte Berufswünsche wie die Burschen. Bei den Mädchen entscheidet oft die ffeirat über ihre zu künftige Berufstätigkeit. Die Anforderun gen an die Bäuerin als Partnerin des Be triebsleiters steigen von Jahr zu Jahr. In dem einen Falle wird eine Mithilfe der Bäuerin im landwirtschaftlichen Betrieb, im anderen eine Erledigung der schriftli chen Arbeiten, der Korrespondenz, der Buchführung erforderlich sein. Unterricht Wie aus der nebenstehenden Stundentafel ersichtlich, ist die Wochenstundenanzahl in den landwirtschaftlichen Fachschulen sehr hoch. Die Tagesordnung beginnt um 6 Uhr morgens und endet um 21 Uhr. Die Frei zeit ist gering bemessen. Der Fachunter richt hat Priorität, dies ist auch selbstver ständlich in einer Zeit, in der zahlreiche bäuerliche Familien um ihre wirtschaftliche Existenz kämpfen. Der Mensch lebt jedoch nicht vom Brot allein, er braucht auch eine geistige Nahrung für sein Gemüt, für sein fferz, für seine Seele, daher die große Anzahl allgemeinbildender Lehrfächer. Die gegenwärtigen Lehrinhalte sind das Ergebnis zahlreicher Besprechungen. Es wäre falsch, wollte man Jahre hindurch Stundentafel der landw. Fachschulen für Mädchen Unterrichtsgegenstand Wochenstunden Religion Deutsch, Schriftverkehr Rechnen Heimat- u. Staatsbürgerkunde Singen, Volkstumspflege Lebenskunde Leibesübungen Hauswirtschaftslehre Gesundheitslehre, Kosmetik Kinderpflege, Erziehung Ernährung, Vorratswirtschaft Wäsche-, Bekleidungskunde Gartenbau Landwirtschaftslehre Buchführung Betriebswirtschaft Maschinschreiben Praktischer Unterricht: Hausarbeit Kochen Nähen, Handarbeit Gartenarbeit Landwirtschaft i Werksunterricht in der Schlosserei, Zufeilen eines maßgerechten Werkstückes. — Schülerinnen bei der Gartenarbeit (Pflanzen von Dahlien). — Nähunterricht für Mädchen. — Schüler bei einer Schularbeit. — Fotos: H. G. Prillinger. m "• • ^ Zusammen

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2