Oberösterreich, 21. Jahrgang, Heft 2, 1971

ffl lfflIII Ii T cr;«^>t ®S^7 Prominente urteilen über LINZdie Donaustadt am Alpenrand 1552 1622 1710 1809 Kaspar Bruschius; Lobgedicht auf die Linzer Stadt in Österreich ob der Enns. „Lynx,der hurtige Luchs, hat der Stadt den Namen gegeben, Die dich in Österreichs Gau'n gleich als die erste begrüßt. Folgst du dem Lauf des Stroms, so ist sie zur Rechten gelegen. Wo die Ebene sich weitet gen Süden hinab. Klein erscheint dir freilich zuerst, wenn forschenden Auges Du die Häuser beschaust und ihre Zahl überdenkst: Größer jedoch durch Verdienste ist sie und größer durch Mannheit Als manch andere Stadt, deren der Erdenkreis sich rühmt." Ghristian II., Fürst von Anhalt; Tagebuchaufzeichnungen vom 14. November. „Lintz, die haubtstadt im landt ob der Enß, klein aber schön gebawet. Vor dem Eßen habe ich das landhauß besichtiget, das Thor vnd gänge inwendig haben lauter marmelsteinerne Pfeiler, vnd ist eine feine Kirche darinnen. Ich bin auch in den Rahtstuben gewesen, in welcher die landstände Zusammenkommen, darinnen ist Kaysere Matthiae vnd seiner Gemahlin bildnüß. Nach dem Eßen hab ich das Schloß besichtiget, welches sehr schön gebawet, mit großen gemächern, liegt auf einem Berge vnd hat ein sehr lustig aussehen auf die Donau." Lord Peterborough — Simon Glements: Tagebuchaufzeichnun gen vom 19. Februar. „Linz ist kleiner als Passau, hat aber mehr große stattliche Häuser, die selbst für Leute ersten Ranges geeignet sind, als ich je in so gedrängtem Räume beisammen gesehen habe. Die Baulichkeiten sind aus Stein oder Ziegel, sehr schön, stark und fest durch und durch. Die Gasthöfe hier, wie überhaupt in allen großen Städten dieses Landes, sind zahlreich, geräumig und manche sehr ansehnlich." Johann Friedrich Reichhardt; Kapellmeister König Friedrich II. „Briefe eines reisenden Nordländers." „...(ich) sage Ihnen nur, ein solches Amphitheater von schö nen Bergen mit solchem ewigen Hintergrunde, so umströmt von breiten, herrlichen Strome, so rundumgeben von der reich sten üppigen Landschaft, voll des herrlichsten Anbaues, so staffiert von schönen, blühenden Menschen und Tieren malt sich kaum die Phantasie aus. So war's bei Linz, das selbst eine hübsche, freundliche Stadt und von der Höhe des Schlosses einen ganz einzigen Anblick gewährt... Goethe muß diese Donau nie gesehen haben, nie dieses liebe, reizende Volk! Wie würde dies alles in seinen Gedichten leben!" 1845 Karl Gutzkow; Beschreibung einer Fahrt von Straubing nach Wien! „Linz gewährt, besonders auf seinem großen Platze, einen fast italienischen Anblick. Die Gewohnheit aller dieser Gegenden, die Häuser glänzend weiß zu tünchen, gibt den Städten und Weilern, wenn sie so im Sonnenschein und frischen Grün da liegen, etwas ungemein Liebliches. Linz hat nun vollends den Schmuck der flachen Dächer, schöner Kirchen, schattiger Pro menaden und den schönsten in dem lieblichen Ausdruck seiner weiblichen Bewohner. Die großen goldenen Helme der Frauen gefallen mir nicht, aber die schwarzen enganliegenden Tücher, die sie für gewöhnlich tragen, geben der Stirn, der Nase, dem zarten Profil einen anmutig hervorhebenden Ausdruck. Auch das Theater, das unter einer fleißigen Direktion steht, nimmt vorteilhaft für sich ein." 1956 Maria von Peteani; „In und über der Zeit"(öö. Nachrichten). Ja, ja, es ist immer dasselbe; man kommt von hier nicht los. . Ein Phänomen, das sich mit nüchternen Argumenten nicht er klären läßt. Schwebt das Geheimnis zwischen unseren Häusern? Kommt es aus dem alten barocken Linz, wie es Arthur FischerColbrie so wunderbar und herzergreifend zu besingen weiß? Sind es die Türme, von denen er spricht, die ,himmelan ge wölkte' Dreifaltigkeitssäule? Die Kirche auf dem Pöstlingberg, die man zuerst erblickt? Sei es wie immer, die Seele der Stadt läßt sich nicht weg leugnen, sie ist da, spürbar, unüberwindlich. Und auf die Seele kommt es doch immer an, bei Menschen sowohl wie bei Städten, nicht wahr,meine Freunde?" Herta F. Staub; Aus der „Ode an Linz „Linz, Heimstatt des Menschen, des neuen, der kämpft um ein höheres Sein in der Welt,um Gemein schaft, der seine Hand ausstreckt, Hand,die die Arbeit versteht, die weiß, wie man festhält und feiert, Hand,die den Stolz kennt, und mehr noch die helfenden mutigen Griffe des Ordnens. Nichts fehlt zur Größe, nichts, das dich aufhält. So müh dich, erheb dich, und wirke!" 34

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