Oberösterreich, 21. Jahrgang, Heft 1, 1971

Katrin-Seilbahn Die Katrin (1542 m) trägt ein mächtiges, stählernes Gipfelkreuz. Es ist von vielen Straßen und Plätzen Bad Ischls zu sehen und wurde zum 80. Geburtstag Kaiser Franz Josefs I. am 17. August 1910 ge weiht. Die Katrin war schon seit jeher der „Haus berg" der Ischler. Zentral, im Herzen des Salzkammergutes gelegen, bietet ihr Rund blick fast alle Gipfel der Salzkammergutberge. Seit dieser prächtige Aussichtsberg durch den Bau der Katrin-Seilbahn allen Freun den von Naturschönheiten erschlossen wur de, fahren alljährlich viele Erholungsu chende in dieses wunderschöne Bergreich hinauf. Man kann sich auf den Terrassen des Bergrestaurants sonnen oder sich in den Almwiesen nach Herzenslust erholen. Die kleine Mühe des Anstiegs zum Gip felkreuz sollte jeder auf sich nehmen. Noch schöner und weiter ist von dort oben der Ausblick. Tief zu Füßen liegt zwischen dunklen Wäldern die „Kaiserstadt" Bad Ischl. Dem Wanderer und Bergsteiger steht der ganze Raum des Katergebirges zur Ver fügung. Der neu erbaute sogenannte „Süd weg" führt entlang der Südhänge, durch Baumbestände und Legföhrenhänge, leicht ansteigend, immer im Angesicht des Hallstätter Gletschers, zum Hochplateau des Hainzen. Fern vom Seilbahntrubel finden wir Bergeinsamkeit. Wiesenflecken laden zum Ruhen, Sonnen und Träumen ein. Auch die Freunde der Fotokunst kommen in diesem Bergraum auf ihre Rechnung, und wer über ein Teleobjektiv verfügt, sollte es mitnehmen, denn vom Hainzen kann er fast alle Dachsteingletscher im Bild mit nach Hause tragen. Früher führte unterhalb der Hainzenhöhe ein Steig hinab zum überaus romantisch gelegenen Nussensee. Er wurde aufgelassen. Freunde des „Bergschuhfahrens" finden hier im Früh jahr ihr Sondervergnügen. Lange Schnee rinnen schießen hinab über die Steilhänge, auf denen man prächtig abfahren kann. Dieser Hochgenuß bleibt freilich nur ausge sprochenen Könnern vorbehalten. Über die mugelige Welt des Hochplateaus wandert man vom Hainzen wieder in Richtung Katringipfelkreuz und auf schönem Steig hinab zur Bergstation. Der Freund längerer Touren erreicht auf markiertem Weg den Gipfel des Roßkogels (1659 m) und über diesen, bei einem Gratstück ist einige Vorsicht geboten, das schön gelegene Ahornfeld mit einer kleinen Schutzhütte. Es empfiehlt sich, bei der Bergstation zu fragen, ob sie bewirtschaftet ist. Das Ahornfeld ist eine Insel der Ein samkeit. Im Abstieg erreichen wir auf stei lem Steig die Schöffau und die Omnibus haltestelle der Linie Strobl - Bad Ischl. In einer Tagestour haben wir so das Kater gebirge überschritten. Das Ahornfeld im Bergsteigerrevier der Katrin-Seilbahn. — Foto: Hannes Lo derbauer -SiW Fährt man mit der Seilbahn wieder zu Tal,lohnt sich von der Talstation der kleine Anstieg zur romantischen Ruine Wilden stein. Sie liegt neben dem „Römerweg" nach Lauffen und wurde mit viel Heimat liebe restauriert. Literatur: Prospekte der Kurverwaltung. — Wanderbüchlein „Bad Ischl, Das Ischler Wanderahzeichen", Ladenpreis S 9.— Katrin und Ruine Wildenstein sind Pflicht ziele zum Erwerb der Ischler Wandernadel. Mit der Zahnradbahn auf den Schafberg An „Berühmtheit" ergänzen sich das welt weit bekannte St. Wolfgang mit Kirche und „Weißem Rößl" und „Österreichs Rigi", wie der Schafberg früher gerne benannt wurde. Seinen Gipfel krönt zur Abwechslung kein Gipfelkreuz, sondern ein Berghotel, das an sonnigen Sommertagen den Ansturm des internationalen Publikums eben noch be wältigen kann. Führen zu den vorhin be schriebenen Gipfeln „Luftseilbahnen", so bietet der Schafberg auch in dieser Situa tion eine Ausnahme,eine Zahnradbahn, an. Mit ihrer Hilfe diesen herrlichen Aussichts berg zu „erklimmen", gehört zu einem Ur laubsaufenthalt im Salzkammergut. mi w Aus dem Wandergebiet des Schafbergs. — Foto: Hannes Loderbauer j .'ja zTm n Der Schafberg ist aber auch ein „Grenz berg" und die Schafbergbahn ist die ein zige Berg- oder Seilbahn, die von einem Bundesland in ein anderes fährt. In meinem Buch „Wandern und Bergsteigen in Ober österreich" habe ich diese Tatsache nicht gesondert erwähnt und so komme ich dem Wunsche der ÖAV-Sektion St. Gilgen gerne nach, besonders anzuführen, daß der Gipfel des Schafberges schon im Lande Salzburg liegt. — Zweifellos zählt der Schafberg zu den schönsten Aussichtsbergen Österreichs. We nige Berghotels in den gesamten Alpen bieten eine derart umfassende Fernsicht. Buchstäblich aus dem Bett kann man den Sonnenaufgang bewundern und sollte es zur Abwechslung auch einmal versuchen. Was die Wandermöglichkeiten betrifft, so führen die Wege und Steige zur Abwechs lung ausnahmslos bergab. Vor allem lockt der herrliche „zweite Gipfel" des Schafber ges, des „Teufels Abbiß", mit seinem aus gesetzten Grat. Nach wenigen Minuten ist der Gipfelbahnhofwirbel verklungen und die Großartigkeit der Berglandschaft domi niert. Vom gefahrlosen Weg genießt man — schaurige — Tiefblicke. Die Schau in alle liwi 's-' ^ («ü i.,«,•

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