Oberösterreich, 21. Jahrgang, Heft 1, 1971

Landschaften prägen den Künstler. Wo könnte es einem bewußter werden als in dem lieblich-ländlichen Großpiesenham bei Pramet unweit Ried im Innkreis, wo Franz Stelzhamers Geburtshaus steht und als Ge denkstätte erhalten wurde. Wenn man aus einem der kleinen Fenster hinausblickt auf die weiten grünen Felder und sanften Mugel am Rand des Hausruckwaldes, dann klingen Stelzhamers schöne Worte bildhaft auf: „Aus'n Obstbamwald guckt mein liabs Piansham herfür, wiar a gschamige Dirn mit'n Kopf bei der Tür." So könnte man Tag für Tag bei uns auf Entdeckungsreisen ausgehen, das prickelnde Gefühl erleben, für sich etwas gefunden zu haben, das des Suchens wert war. Und viele sind längst dabei, aus dem Wochenendausflug mehr zu machen als nur eine Fahrt „irgendwohin". Davon sprechen die von Jahr zu Jahr steigenden Besucher zahlen in den Heimathäusern und Museen, jenen idealen Urlaubsland-Requisiten einer Klimazone, die dem Feriengast nicht immer Sonnenschein und Badewetter garantiert. Wie schön wird da ein verregneter Urlaubs tag genützt, wenn man von den Gelegen heiten Gebrauch macht, die in vielen Städten und auf vielen Plätzen in dem kul turfreudigen Land geboten werden. Die große Vergangenheit wird wiederentdeckt, jede Reise kann die Begegnung mit ihrer einstigen Größe bringen. Blick in den zweischiffigen Hallenraum der Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt in Vöcklamarkt. Der gotische Kirchenbau stammt von Stephan Wultinger. Mit großem Einfühlungs vermögen erfolgte 1720—1730 die Barockisierung. Das Bild vermittelt eindrucksvoll die Raumwirkung mit den schlanken, gerauteten und gedrehten Säulen sowie der sehenswerten Westempore

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