Oberösterreich, 21. Jahrgang, Heft 1, 1971

l'-v-"*-! unberührten bäuerlichen Landes. Der Mondsee ist ein gern besuchter Badesee mit buntem Strandgetriebe im Sommer. Seine gewässerkundlichen Daten lauten: 11 Kilometer Länge, größte Tiefe 64 Meter und Breite von 1100 bis zu 2300 Meter. Seine Uferorte: Mondsee, Schwarzindien, St. Lorenz, Plomberg, Scharfling, Kreuz stein und Pichl. Die Seeache stellt die Verbindung zum Attersee her. Er bildet die größte Wasser fläche Oberösterreichs mit 46,8 Quadrat kilometer, 21 Kilometer Länge, tiefste Stelle 171 Meter und äußerste Breite 3 Kilometer. Auch auf ihm können alle Arten des Wassersports genossen werden. Sein Farbenspiel entzückt die Besucher. Die Seeufer sind dicht besiedelt. Seewalchen und Kammer-Schörfling bilden die nörd liche Begrenzung. Am Westufer durchfah ren wir Litzlberg, Attersee, Nußdorf und Unterach. Bis Weißenbach begleitet uns entlang des Südufers die salzburgische Landesgrenze. Steinbach am Attersee und Weyregg sind die Siedlungen am Ostufer. Großartige Gebirgsseen am Nordrand des Toten Gebirges sind der Almsee und der Offensee. Während der Offensee zur Traun entwässert, bildet der Almsee mit der Alm als Abfluß einen eigenen Land schaftsbereich, dessen Vororte Grünau und Vorchdorf sind. Alle diese Namen sind im internationalen Fremdenverkehr bestens bekannt. Wer nennt aber die vielen kleinen Bergaugen? Wer weiß davon, daß es auf der Höhe des Dachsteins und an seinen südseitigen Rändern ungefähr 27 Bergseen gibt: Finitzsee, Hinterer Finitzsee, Karsee, Schwarzensee, Schmelzsee, Neubergsee, Däumelsee, Hinterer, Vorderer und Mittlerer Hirzkar see, Oberer und Unterer Eissee, Koppen winkel-Lacke, Silberkarsee, Grafenbergersee, Ahornsee, Miesbodensee. Von zauber haftem Reiz sind die Tauplitzseen am Süd abfall des Toten Gebirges: Krallersee, Groß-See, Tauplitzsee, Steyrersee, Schwarzensee. Am Aufstieg zur Pühringerhütte begegnen wir dem Großen und dem Klei nen Lahngangsee, dem Elmsee und etwas abseits dem Dreibrüdersee. Sagendunkle Gefährten des Almsees sind der Kleine und der Große ödsee. Auf der Höhe des Losers erzählt uns der Augstsee seine Berglegende, Links: Der Ortsfriedhof von Traunkirchen, im. Dunstschleier dahinter der Traunsee. — Foto: Max Eiersebner Rechts: Morgenstimmung am Traunsee mit dem Seeschloß Ort. — Foto: H. G. Prillinger. nahe dem Appelhaus liegt der Wildensee, tiefer unten im Tal der Trisselsee. Ein be liebtes Badewasser ist der Sommersbergersee nahe der Auffahrt von Bad Aussee zur Pötschenhöhe. Die Ischler lieben Ausflüge zum freundli chen Nussensee im Waldschatten der Katrin. Und nun wieder die Seenwelt des Schafberges: Halleswies-See, Münichsee, Mittersee, Süßensee, Krottensee und Eglsee. Im Bereich des Fuschlsees entdecken wir den Eibensee, Großen und Kleinen Filblingsee und den wasserarmen Hintersee. Das Volkslied verherrlicht die Seen des Höllengebirges in frohen Versen: die Au rachklause sowie Hinteren und Vorderen Langbathsee. Den Abschluß dieser Namensreihe bilden die Traunsteinseen: der bekannte Laudachsee und die schwer zugänglichen Röthelseen. Geschichte und Menschen des Salzkaminergutes Im Jahre 1920 fand man in der Salzofen höhle im Toten Gebirge zahlreiche Knochen von Höhlenbären. Die Wissenschaft leitet von diesen geheimnisvollen Funden den Nachweis über Eiszeitmenschen — Höhlen bärenjäger — ab. Mondsee und Attersee geben seit vielen Jahren zögernd ihre Geheimnisse aus ur geschichtlicher Zeit preis. Steinzeitliche Pfahlbauern saßen an ihren Ufern. Man spricht von einer Mondseekultur (ca. 3000 bis 2000 v. Chr.). Welthistorische Bedeutung gewann das Gräberfeld am Hallstätter Salzberg, das erstmals 1846 der heimische Bergmeister Ramsauer durchforschte und das heute noch eine Fundgrube für die urgeschichtliche Forschung darstellt. Die Funde werden im Naturhistorischen Museum in Wien und im neuen Prähistorischen Museum Hallstatt verwahrt. Eine vorgeschichtliche Periode trägt von diesem alten Salinenort den Na men: Hallstattkultur, die Zeit von ca. 800 bis 400 v. Chr., da Illyrer in unseren Berg tälern wohnten und der Mensch die Bear beitung des Eisens erlernte. Salz und Wald sind bis zum heutigen Tage die historischen Faktoren des Salzkammer gutes geblieben. Das Salz führte die vor geschichtlichen Menschen in die Bergwelt hinein. Es wurde mühsam im Berginneren abgebaut (wir kennen heute im Hallstätter Bergrevier über 50 Fundplätze) und welt weit verhandelt. Es forderte also schon in früher Zeit von den Bewohnern des Berg tales einen regen Geist und zähen Fleiß. Kelten und Römer drangen seinethalben in

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