Oberösterreich, 21. Jahrgang, Heft 1, 1971

Traun bildet das steirische Salzkammergut, das unter der Bezeichnung Ausseerland po pulär geworden ist. Salzburgisch ist der westliche Grenzstreifen mit den Seeufern am Südfuß von Schafberg und Schober. Eine deutliche Grenzlinie läßt sich eigentlich nur im Süden des Salzkammergutes ziehen; sie wird vom steirischen Ennstal gebildet. Nach Norden mündet diese Gebirgsland schaft, wie ihre Flüsse, in sanften Über gängen in das fruchtbare Alpenvorland, westliche Grenzwächter sind das Tennen gebirge und das Postalmgebiet, die Ost grenze bildet das Tote Gebirge. Die viel gerühmte Vielfalt des Salzkammer gutes zeigt sich bereits in seinem geologi schen Aufbau, der aus den Jahrmillionen der Erdgeschichte die Gebirgsszenerie der Gegenwart gebildet hat. Aus den getreide schweren Böden des Alpenvorlandes steigen in sanften Erhebungen die Höhen und Kuppen der Flyschzone auf. Es sind im Schafherde im Ödland des Gebirges. — Foto; H. G. Prillinger allgemeinen Sandsteine und Mergel, die Flanken von freundlichen Wiesen bedeckt, dann wieder von dunklen Wäldern über zogen, die ein stundenweites Wandern er lauben. Einsame Bergbauernhöfe haben hier seit Jahrhunderten ihren angestamm ten Siedlungsplatz. Es ist die mild-heitere Bergwelt des Zellersees, auf den der Kolomannsberg (1115 m) herabblickt. Es ist die nördliche Uferlandschaft des Mond sees, die mit der gegenüberliegenden Berg flanke des Schafberges kontrastiert. Wir le sen Höhenangaben von 1029, 949, 1096 m (Kulmspitze). Es ist vor allem die Bergwelt des Attergaues, aus welcher der Höhen rücken des Gahberges (864 m) namentlich hervorgehoben sei. Von hier erfolgt der Übergang zum Hongar (943 m) und zum Richtberg (1037 m). Grasberg und Gmund nerberg (822 m) schließen sich nach Osten an und leiten zum Westufer des Traunsees über. Auf allen diesen Höhen finden wir Einsamkeit und Stille. Von all diesen Hö hen schauen wir auf die Bergstürze der Wettersteinkalkzone, die als nächste Berg kulisse des Salzkammergutes südlich an schließt. Es ist eine Steigerung der Szenerie. Aus Wiesenhängen und Waldkuppen wird nun weißgrauer, zerklüfteter Fels. Die Mächtigkeit des Anblickes bewirkt der un mittelbare Anstieg der Felswände aus den Talniederungen zur freien Berghöhe. Wir nennen Schafberg, Höllengebirge, Traun stein. Der Schafberg (1780 m) ist als Wächter des westlichen Salzkammergutes zu be zeichnen. Er verbindet die Landschaften um den Mondsee, Attersee und Wolfgangsee. Unvergleichlich ist der Anblick seiner küh nen Felsnase von Norden. Mit sanften Almböden fällt er nach Süden ab. Bereits 1893 wurde die Schafbergbahn eröffnet, die erste Bergbahn auf oberösterreichischem Boden und dritte auf dem Kontinent (Rigi— Gaisberg—Schafberg). Viel früher pries man jedoch bereits seine Fernsicht, zeichnete Panoramen von seinen „interessanten und merkwürdigen Aussichten". Das Höllengebirge erstreckt sich zwischen den Südufern des Attersees und Traunsees in West-Ost-Richtung mit einer Länge von 16 und ungefähren Breite von 2 Kilome-

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