Helmut Wyklicky Von Oberösterreichs großen Ärzten Aus dem Institut für Geschichte der Medizin der Universität Wien, Vorstand; Prof. Dr. med. et phil. Erna Lesky. — Aufnahmen: Bildarchiv d. Instituts f. Ge schichte der Medizin, Wien Oberösterreichische Heimatliebe war es, die Theodor Billroths Assistenten Anton von Eiseisberg dazu bewog, Anfang der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts seinen Landsmann Anton Bruckner darum zu bitten, bei der Christbaumfeier das Harmonium im großen Operationssaal der Klinik zu spielen. Die Feier war also im gleichen Raum, in dem zehn Jahre vorher (29. Jänner 1881) Theodor Billroth die nach ihm benannte Magenresektion erst mals ausgeführt hatte. Eiseisberg, der selbst erzählt, daß er sich über den Aufstieg seines einst so umstrittenen Landsmannes Bruckner in Wien aufrichtig freute, hat damit nicht nur eine kleine kultur historische Kostbarkeit arrangiert, die nur in Österreich möglich war, sondern auch eine sein Wesen charakterisierende Tat gesetzt. Er hat Gegensätze ausgeglichen. Billroth war als Freund von Hanslick und Brahms bekanntlich kein Freund der Musik Richard Wagners. Eiseisberg, der unter den damaligen Assistenten wohl dem Herzen des Lehrers am nächsten stand, gelang es später noch oft, allein durch sein Da zwischentreten gar manche Unstimmigkeit aus der Welt zu schaffen. Schloß Steinhaus bei Wels war Eiseisbergs Heimat. Im Stiftsgymnasium von KremsTheodor Billroth mit seinen Assistenten und Operationszöglingen im Jahre 1888. 1. Reihe 2. von links: Anton v. Eiseisberg, 2. Reihe 3. von rechts: Alexander Brenner I
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2