Oberösterreich, 20. Jahrgang, Heft 2, 1970

1848 trat Abt Dominik von Schlägl als Präsident an die Spitze dieses Vereinigten Landeskollegiums. Als solchem oblag es ihm, 1854 an der Spitze einer ständischen Deputation die Braut Kaiser Franz Josephs, die Prinzessin Elisabeth Herzogin in Bayern, an der Landesgrenze zu empfangen und nach Linz und Wien zu geleiten. Als durch das Februarpatent 1861 die Verfas sung des Landes eine neue Grundlage er hielt und der am 3. März 1861 erste ge wählte oberösterreichische Landtag am 6. April im Redoutensaal des landständi schen Kasinos zusammentrat, führte Abt Lebschy, den am 31. März 1861 der Kaiser zum Landeshauptmann ernannt hatte, den Vorsitz. Lebschy blieb bis zum Jahre 1868 Landeshauptmann von Oberösterreich. Am 15. Mai 1868 legte er sein Amt aus Alters gründen nieder. Er starb am 1. Juli 1884 in Schlägl. Wichtigste Literatur: L. PröII, Geschichte des Prämonstratenserstiftes Schlägl (1877). J. Loh ninger, Oberösterreichs Werdegang (1917). E. Ulli, Dominik Lebschy (ungedr. Diss. Wien). F. Krackowitzer — F. Berger, Biographisches Lexikon des Landes Österreich ob der Enns (1931). Landeshauptmann Dominik Beamten geboren, absolvierte seine Lebschy. Zeitgenössisches Gymnasialstudien in Wien, studierte die 7 Rechte an der Wiener Universität, wo er Bildarchiv der Osterreichi- . ,, , i , , j r) u,. sehen Nationalbibliothek ™ Jahre 1847 das Doktorat der Rechte erwarb. Schon 1844 kam er als Rechts praktikant an das Stadt- und Landrecht nach Linz. Im Jahre 1854 suchte er, als er es im Staatsdienst bis zum StaatsanwaltSubstitut gebracht hatte, um eine Advoka tur an, die ihm mit dem Sitz in Linz verliehen wurde, wo er dann als Hofund Gerichtsadvokat wirkte. Eigner hat sich bald der Politik gewidmet als Exponent „jener liberalen Deutsch-Österreicher, welche den Verfassungsstaat in Österreich aufgerichtet und lebensfähig gemacht haben" (Nicoladoni). 1861 kam er in den Linzer Gemeinderat, dem er durch 15 Jahre angehörte. Im gleichen Jahre wurde er in den ersten oberösterreichischen Landtag als Vertreter der Stadt Linz gewählt, in dem er dann durch 30 Jahre als Abgeordneter wirkte. Sein Zeitgenosse Nicoladoni rühmte an ihm einen „scharfen un parteiischen Blick für alle Verwaltungs angelegenheiten", eine sachliche, wirksame Redeweise und besondere Umgänglichkeit auch mit dem politischen Gegner. Im Jahre 1868 wurde Eigner Landeshauptmann von Öberösterreich. Er hatte mit einer kurzen Unterbrechung im Jahre 1871, als die Kon servativen vorübergehend vorstießen, die ses Amt bis 1884 inne. Er war kurz auch Mitglied des Abgeordnetenhauses und Landeshauptmann Doktor Moritz Ritter von Eigner. Porträt von Rudolf Wernicke im Linzer Landhaus. Aufnahme: Studio Römer. 2. Dr. Moritz Ritter von Eigner Landeshauptmann von 1868 bis September 1871 und vom Dezember 1871 bis 1884 Landeshauptmann Dr. Eigner wurde am 7. November 1822 in Retz in Niederöster reich als Sohn eines grundherrschaftlichen

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