Links: Porträt von Abt Placidus Fixlmillner in der Sternwarte Kremsmünster.— Rechts:Stuck detail in der Sternwarte. — Aufnahmen E. Widder 1834 erhielt er die Stelle eines Archivars am Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien. 1858 starb er als Vizedirektor dieser In stitution. Auf Grund seiner Verdienste hatte man ihn zum Mitglied der Akademie der Wissenschaften ernannt. Chmel war in erster Linie Forscher und Sammler, der sich insbesondere mit der Zeit Friedrichs des III., mit Maximilian und der Glaubens spaltung befaßte. Er zählt zu den Initiato ren der von der Akademie der Wissen schaften herausgegebenen „Fontes Rerum Austriacarum" sowie des „Archivs für Kunde österreichischer Geschichtsquellen". Auch außerhalb der genannten Klöster wurde damals eifrig wissenschaftlich ge arbeitet. Ein Beispiel ist der erste wissen schaftlich arbeitende Lepidopterologe Ignaz Schiffermüller-", der 1727 in Hellmonsödt geboren wurde, in die Gesellschaft Jesu eintrat und nach seinem Theologiestudium in Wien, mit dem er auch eingehende botanische, mineralogische und ornithologische Studien verband, an das k. k. Theresianum berufen wurde. 1776 erschien sein Aufsehen erregendes Werk „Systemati sches Verzeichnis der Schmetterlinge der Wiener Gegend". Auch der Topograph Benedikt Pillwein (1779 bis 1847), dem als Redakteur der „Salzburger Staatszeitung" der Wechsel der Zugehörigkeit Salzburgs von Österreich zu Bayern und wieder zu Österreich zum Verhängnis wurde und der 1832 bei der obderennsischen Staatsbuch haltung eine Anstellung fand, gehört hieher. Er trat mit einer Beschreibung von Linz (1823) sowie mit dem grundlegenden Werk „Geschichte, Geographie, Statistik des Erzherzogthums Österreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg" (1827 bis 1829) hervor^". Desgleichen sei Joseph Ritter von Arneth angeführt. Arneth stammt aus Leopold schlag; er besuchte in Wien die Universität und wurde nach Abschluß seiner Studien Beamter im k. k. Münz- und Antiken kabinett. Dort brachte er es bis zum Direk tor. Dank seines Fleißes und seines Kön nens wurde das Münz- und Antikenkabi nett zu einem angesehenen wissenschaft lichen Institut. Arneth schrieb ein großes historisches Werk, das der „Geschichte des Kaisertums Österreich" gewidmet ist. Das überzeugendste Beispiel für das wis senschaftliche Interesse der damaligen Zeit ist die Gründung des öberösterreichischen Muselvereines-'. Schon Kurz hatte 1808 eine Gesellschaft für die Pflege der vater ländischen Geschichte gegründet. Sie sollte die Forschungstätigkeit in den Archiven und Bibliotheken, die durch die Kloster aufhebung und die Franzosenkriege immer schwieriger geworden war,neu beleben. Von dieser Idee wurde vor allem eine Per sönlichkeit stark erfaßt: Anton Ritter von Spaun-**. Spaun wurde 1790 in Linz ge boren, erfuhr am Linzer Lyzeum seine Aus bildung als Jurist und folgte beruflich ganz der Laufbahn seines Vaters, die vom Auskultant bei den Landrechten über den Wirklichen Landrat (1823) bis zum Syndi kus der Landstände führte. Als höchster Beamter im Lande hatte er natürlicherweise großen Einfluß auf das geistige und künst lerische Leben öberösterreichs. Er war ein Freund des klassischen Altertums und hing mit gleicher Liebe an der mittelalterlichen Geschichte. Dieser geradezu romantische Hang zur Geschichte war von Franz Kurz in St. Florian geweckt worden. Dorthin war Spaun häufig als Gast gekommen. Im künstlerischen Bereich trat Spaun vor allem für die Gotik ein, daher förderte er auch die Entwicklung zur Neugotik im Lande. Im Sinne der Bemühungen von Franz Kurz, die im Lande vorhandenen historischen Quellen zu sammeln und zu retten, ver folgte Spaun schließlich den Plan, ein Museum zu errichten. Dieser Plan gelang, als man unter dem Einfluß des Regierungs präsidenten Ugarte beschloß, daß das künf tige Museum nicht nur der Geschichte die nen,sondern auch die Betreuung der Natur wissenschaften und der Technologie zu sei nen Aufgaben zählen solle. 1833 gab Kaiser Franz die Genehmigung, den „Verein des vaterländischen Museums für Österreich ob
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