Oberösterreich, 20. Jahrgang, Heft 2, 1970

4! sät SB rrss-f*. Motiv aus dem Zaubertal bei Linz, Naturstudie, datiert 9. Oktober 1855, Feder aquarelliert, Gebel-Nachlaß, Inv. Nr. 1162 So verwendete er für die am 24. Juni 1851 aufgeführte Oper „Das Nachtlager in Gra nada" die im Fundusverzeichnis unter Nr. 2 angeführte „Maurische Vorhalle" in zwei am 26. Mai bzw. 20. bis 23. Juni angefer tigten Kopien bzw. Entwürfen'"'. Der „Ker ker Nr. 13" diente in zwei am 25. Juni nach der Originaldekoration von A. Jaich kopierten Entwürfen als Dekorationsvor lage für das am 16. Juli 1851 gespielte Drama „Der Stumme und sein Affe" (Inv. Nr. 940 und 942). Das „Rococco-JGesellschafts-)Zimmer Nr. 9" bildete 1851 die Szene zum Stück „Das Weib des Soldaten" (aufgeführt am 4. August) und sieben Jahre später zu dem am 20. Februar 1857 gespielten „Vicomte von Letarieres, oder; Die Kunst zu gefallen" (Inv. Nr. 943 und 1224). Während Gebel für das am 21. Juli 1851 gespielte Stück „Verrechnet" von Friedrich Kaiser vermutlich eine selbstent worfene Dekoration (Mühle im Gebirge) verwendete (Inv. Nr. 946), zog er für die beiden Aufführungen von Meyerbeers Oper „Die Hugenotten (Die Ghibellinen in Pisa)" am 29. August und 15. September 1851 wieder die im Fundus vorhandenen Bühnenbilder heran'". Der in der zweiten Aufführung dieser Oper als Bühnenbild benutzte „Grüne altdeutsche Saal Nr. 37" scheint übrigens noch im Jahre 1864 in der am 20. August gegebenen Oper „Die Weiße Frau" in neuerlicher Verwendung als „Grünes altdeutsches Zimmer Nr. 37" auf (Inv. Nr. 1466). Im Vergleich zu den vielen, hier nur in einigen Proben genannten Inszenierungen, für welche Gebel die im Fundus vorhande nen Dekorationen verwendete, ist die Zahl der teilweise oder ganz nach eigenen Ent würfen gestalteten Bühnenbilder beschei den, was freilich nicht etwa dem mangeln den Fleiß oder Können des Bühnenbildners zugeschrieben, sondern lediglich als äuße res Zeichen der in jenen Jahren unter den einander häufig ablösenden und finanziell wenig erfolgreichen Direktionen herr schenden unruhigen, krisenhaften Entwick lung des Theaterbetriebes angesehen wer den muß. Während die in der ersten Zeit seiner Linzer Tätigkeit entstandenen Ent würfe, wie die zur schon genannten Oper „Alessandro Stradella" (6. Juni 1850), zum „Poperl"(29. November 1850), für welches Stück Gebel z. B. als Vordergrundkulisse eine Ansicht des Wiener Belvedere-Parks verwendete, zur Oper „Andreas Hofer" (20. Dezember 1850), zu C. Böhms Schau spiel „Bauer, Bürgermeister und Gutsherr" (21. April 1851, Inv. Nr. 927), zu Nestroys „Mein Freund" (27. September 1851, Inv. Nr. 956) oder auch zur Erstaufführung von Verdis „Nabucco" am 31. Oktober 1851 (Inv. Nr. 957) wohl nur Teildekorationen darstellen, schuf er nachweislich die voll ständigen Bühnenbilder zu Gustav Lobbes Lokalstück „Linz vor 112 Jahren" (6. November 1854, Inv. Nr. 1070), für das am 16. Oktober des gleichen Jahres zum erstenmal gespielte Stück „König Wein, oder: Rheinwein, Tokayer, Cham pagner, Portwein" (Inv. Nr. 1117—1119)''- und wohl auch für die Erstaufführungen der Opern „Faust (Margarethe)" von Ch. Gounod am 14. Dezember 1864 (Inv. Nr. 1497—1500)'ä und „Die schönen Frauen von Georgien" von J. Offenbach am 23. August 1865 (Inv. Nr. 1517). Auch

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2