cw ^mu//. \'"4 'Ii ^ \ ^\ \» mi^ .ifc^ ^. • ■" \, i/'V. .Ai - •". %« m^mmmms r\ 'S'Xl'M i- ^ f'IwXvV,C1 — t.'"X'>'> t^' Englischen Garten, auch des Meisters des ersten Grabdenkmales auf dem Kirchhof in München 1790, welches, entgegen dem damaligen Gebrauch eiserner Kreuze, eine trauernde weibliche Gestalt bei einer Urne darstellt. Schlachtenmaler ist kein dankbares, aus sichtsreiches Berufsziel mehr. Schwanthaler beschreitet den Weg des Bildhauers, nicht ahnend, daß er der Bildhauer seines Königs werden soll. Wir aber kehren zurück zu den Gelegenheitszeichnungen, zu seinen Phantasieschöpfungen, zu seiner eigentli chen Welt, die sich uns wie ein Psychogramm aus seinen oft schnell und unüber legt hingestreuten Zeichnungen, in Feder oder Bleistift, den liebgewordenen Tech niken der Romantik, kundgibt. Im Kreise der am 25. August 1819 kon stituierten Künstlergesellschaft „Humpen burg" ist der sich nun anbahnende zeich nerische Weg Schwanthalers zu suchen, und zwar in der Begegnung mit jungen Künst lern, u. a. Xaver Lang von Wurzach, Georg Hiltensperger, besonders aber in der Begegnung mit dem Maler und DichterDilettanten, dem jungen Grafen Franz von Pocci, mit dem ihn eine bis zu seinem Tode 1848 reichende Freundschaft in einer ge meinsamen geistigen Heimat verband. Auch der Dichter Eduard Görres gehört dazu. Ludwig Schwanthaler und Franz Pocci wer den die Anführer — die Triebkräfte dieser Gesellschaft der „Humpenauer", die Weg bereiter der künstlerischen Gesellschaften und Vereine der werdenden Kunst metropole München. Als Wappentier führten sie einen Humpen, der schon den Geist dieser Gesellschaft verrät: Rittertum, germanische Trinkfestig keit, das Leben deutscher Vergangenheit, mit dem sich diese Gesellschaft symbolisch identifiziert. Zahlreiche Zeichnungen in Feder und Bleistift, Karikaturen, schnell gezeichnete Kneipskizzen, Szenen aus dem Leben der Gesellschaft, Feste und Feiern, oft in sich fertige geschlossene Blätter, auch in großen Formaten, zeugen vom Treiben dieser lustigen und trinkfesten Künstler vereinigung. Franz Trautmann schildert in seinem Büch lein „Schwanthalers Reliquien" (München 1858) dieses Künstlerdasein, versehen mit Skizzen von Ludwig Schwanthaler und Franz Pocci. In der „Humpenburger Künst lerchronik" erleben wir nochmals diese oft abenteuerliche, für unsere Generation nicht mehr ganz verstehbare Epoche. Humor, Witz und Satire des zeichnerischen und poetischen Dilettanten Franz von Pocci, die leicht, spielerisch und gekonnt arbei tende Hand Schwanthalers und seine uner schöpfliche Phantasie erheitern die Freunde und die Nachwelt, sind aber auch von kulturgeschichtlicher Bedeutung. In der Ab lehnung des Fremden, in der Übersteige rung des eigenen, hier deutschen Wesens, sind Anfänge einer kulturellen, aber auch politischen Kraft spürbar, die noch weit in die Zukunft weist. Fast noch in kind licher Erzählerfreude schildert er z. B. den „Auszug der Humpenburger Ritter": sämt liche Ritter hoch zu Roß (meist Porträts) vor dem alten Lokal im Hause Nr. 17 am Karlsplatz und feierlicher Einzug in das neue Lokal der „Humpenburg" an der Lerchenauerstraße, jetzt Schwanthalerstraße, im Jahre 1826. Am Eingangstor
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2