schwerfällig, langweilig. Auch die Zeitge nossen wurden ihrer schließlich müde, zu mal auf dem alten Ländlerstamm eben ein frisches junges Reis, der Wiener Walzer, ergrünte. Einen sprechenden Beweis dafür bildet die köstliche Geschichte, die der Vater des be kannten Linzer Buchdruckers Julius Wim mer gern zum besten gab. Der Linzer Ton dichter und Kapellmeister der Bürgermusik Johann Baptist Schiedermayr pflegte bei den Linzer Bürgerbällen im Redoutensaal seine eigenen „Deutschen"oder„Ländler"zu bevorzugen. Mit scheelen Augen verfolgte er das Vordringen der Walzer von Lanner. Als nun bei einem solchen Bürgerball die Rufe der Jugend „Lanner, Lanner!" nicht mehr verstummen wollten, packte Schieder mayr den Fiedelbogen, mit dem er di rigierte, schleuderte ihn mit den Worten: „Da habts euern Lanner!" von der Galerie mitten hinein in den Saal und lief, begleitet von allgemeinem Gelächter, wütend davon. Selbstverständlich hielt er damit den Sieg des Wiener Walzers nicht auf; die guten <0^ Linzer hatte ja bereits 1824 ein Zeitgenosse ^ f. ^/./ ä'/ „walzernarrisch" gekennzeichnet. ' • Auf dem Boden unserer engeren Heimat war mittlerweile ein Sprößling der großen Ländlerfamilie zum kunstvollen Landler Links oben: Federzeichnung Franz Stelzhamers, im Besitz des oö. Landesmuseums, „Tanzboden herangewachsen und zum stolzen Wahr in einem Innviertier Wirtshaus". — Rechts: Details einer Skizze in Ölmalerei mit Darstellung zeichen des Landes ob der bnns geworden, eines Landlertanzes in der Volkskundlichen Abteilung des oö. Landesmuseums das fortan bei keinem Hochfest mehr fehlen mmm 'm ■ . ■ ■^yyrir:\ ■ I Lebkuchenmodel Hirsch mit Rübe im Äser TSVMffu .r "1^ *iX' Entnommen dem im Oö. Landesverlag erschienenen Prachtband MAX KISLINGER Bauernherrlichkeit ALTE BÄUERLICHE KUNST 368 Seiten, 48 Farbtafeln, 93 ganzseitige Federzeichnungen, Canzleinenhand, Format 21 X 29,7 cm, Schutzumschlag S 380.- ANNO 1646 nach altem Rezept in mehreren Größen WRANN Hofgasse 6 Herrenstraße 46 Landstraße 70
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