f> . -^4 ■ c;i^ . ü- - mmm ■ i -t^ m^mWm ■^.- ■ '¥" i;.~f fcv>- {CT mkpp. Petrusgrabes zu Rom befand sich unter den Gästen — der Reliquienschatz neuerdings gehoben und später nach wissenschaftlicher Untersuchung im antiken Ossuar im neuen Hochaltar für alle sichtbar eingebaut . . . „denuo suo loco condita" bezeugt die dar aufgelegte Bronzeplatte'''. Die exakte Naturwissenschaft antwortet wie bei allen anderen Fragen nach der Echtheit frühchristlicher Reliquien auch hier: „Habent sua fata ossa . . . !" Kein Ja und kein Nein. Unseren errechenbaren Möglichkeiten entzogene Phänomene. Da tauchte am 19. Oktober 1968 der neu ernannte Nuntius von Guatemala und El Salvador, Hieronymus Prigione, auf, der für die Diözese Linz völlig überraschend zum Titularerzbischof von Lauriacum er nannt worden war. Welcher „Zufall" ist wieder am Werk, daß er am Fest des Märtyrerbischofs von Lauriacum Maxi milian seinen Geburtstag feiert. Er überp: . '4/ apr , • brachte eine Reliquie des Protomärtyrers von Lauriacum, des heiligen Florian aus — Krakau! Ja, aus Krakau, wo seit dem 13. Jahrhun dert ein Florianstift besteht und wo seit eben dieser Zeit eine herrliche gotische Vitrine mit dem Haupt des Lauriacenser Heiligen zu den Schätzen der Kathedrale am Wawel zählt, die vom Polenfürsten Kasimir von Rom erbeten wurde'". Viel leicht haben die unter Odoaker abziehen den Romanen den Leichnam mit den sterblichen Überresten Severins nach dem Süden mitgenommen, nach dem er fast 200 Jahre an jener Stätte geruht hatte, über der sich heute unweit von Lauriacum-Lorch das Chorherrenstift St. Florian erhebt. Auch am leeren Grab haftet ein Mythos, der sich bis zur Präsenz des Toten verdichtet. Aber alle Mühen Kaiser Maximilians L, den „römisch-christlichen Offizier", der als Patron gegen die Heidengefahr aus dem Osten für die Völker Österreichs erwünscht war, durch Grabungen unter der Stiftskir che zu finden und damit den Kult zu er neuern, blieben vergeblich. Tut dies dem einzigartigen Denkmal barocker Gläubig keit einen Abbruch? Der Genius lebt! Wer kennt ihn nicht, den Heiligen, der mit Panzer, Helmzier und Lanze bewehrt, sich über ein mächtiges Schicksal neigend, ret tende Wassergüsse aus liebenswürdig ge modeltem „Sechterl" verströmt? Wer gab ihm dieses Attribut in die Hand? Wer machte ihn zum besten Helfer in Feuersnot? Doch wohl das unausgesprochene Gespür des Volkes dafür, daß einer, der im Wasser für das Glaubenszeugnis starb, Macht über dieses Element erhielt und über alles, was mit ihm gebändigt werden kann? Der Streit um die Geschichtlichkeit ist längst beendet. Auch hier hat die exakte Forschung zu Korrekturen veranlaßt, die den „Offizier" in einen Zivilbeamten um steigen ließen: Der „Exprinceps officii praesidis", wir würden heute sagen, ein wegen seiner religiösen Überzeugung zwangspensionierter Landesamtsdirektor'". In den konservierten Tempelruinen unter dem Fußboden der St.-Laurenz-Kirche steht ein heidnischer Opferaltar, den der Stell vertreter des Statthalters Aelius Restutus der kapitolinischen Trias Jupiter, Juno und Minerva sowie den übrigen Göttern und Göttinnen gewidmet hat'^. Vielleicht hätte Florian auf ihm ein Weihrauchopfer als Zeichen der Loyalität gegenüber den Ge setzen Diodetians darbringen sollen. Die Verweigerung bedeutete den Tod in den Wellen der Enns. Am 4. Mai des Jahres 304. Neun Jahre später gibt Konstantin der Große dem cbristlichen Kult die Freiheit. Die folgende Generation demoliert den Stadttempel von Lauriacum und erbaut auf seinem Platz die erste christliche Basilika im Gedächtnis an die Blutzeugen von Lauriacum, deren Reliquien der erste Altar umschließt'®. Ein Jahrhundert später verteidigt Severin, der Heilige zwischen Ost und West, christ liche Humanität und Zivilisation gegenüber den in Ufernoricum einbrechenden „Barba ren" und erweist sich in dieser Zeit als Mann Gottes im wahrsten Sinn des Wortes, eine wahrhaft mythische Gestalt, die nach dem Zeugnis seines Schülers Eugippius im Namen des Herrn Zeichen und Wunder tat, um das Volk vor Hunger und Verderben zu retten. In der Basilika von Lauriacum hörte das begehrte öl nicht auf zu fließen, bis auch der letzte seinen Anteil hatte'". Ist es verwunderlich, daß auch sein Grab beim Rückzug der Romanen im Jahre 488 geöffnet wurde, um den Leichnam nach dem Süden mitzunehmen, wo in der Nähe von Neapel ein Mausoleum seiner harrte. Es ist wie ein Gruß aus der Heimat, wenn man über eine staubige Piazza wandernd ganz unversehens über einem mächtigen Kirchenportal die Worte liest: „Sancto
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