Oberösterreich, 19. Jahrgang, Heft 2, 1969

BB 89.B8 pH«! I* Systeme einfach, der Unterschied liegt in der Ausführung und dem benützten Material. Bei diesem Projekt besteht, bedingt durch die großen Glas flächen, ein visueller Zusammenhang zwischen innen und außen. Diese Empfindung wird durch Lichtbänder noch unter strichen. Diese bestehen aus mit Leuchtstofflampen bestückten Vouten in den Akustikdecken und sind beleuchtungsstärken mäßig variabel, den Raumerfordernissen entsprechend, aus geführt. Die Zier- und Dekorationsbeleuchtungen im Festsaalbereich und den Kommunikationsräumen zeichnen sich durch hohes Beleuchtungsniveau aus und setzen in verfeinerter Ausfüh rung das im Klassentrakt angewandte System fort. Farbgebung Daß gekonnte, auf psychologischer Grundlage aufgebaute Farbgebung eine Voraussetzung für die Schaffung einer der Funktion entsprechenden Raumatmosphäre darstellt, ist in letzter Zeit immer mehr zur wesentlichen Grundlage aller Farbgestaltung geworden. Farbe verwandelt Räume in Größe, Richtung und Form, trägt wesentlich zum Wohlbefinden der Benützer bei und beeinflußt sie in positiver oder negativer Richtung. Auf Grund dieser Erkenntnisse wurde bei der Farbgebung dieses Projektes versucht, eine farbliche Atmo sphäre zu schaffen, die den Studierenden unbewußt musisch schöpferisch anregt und anspricht. Von lauten Farben wurde daher abgesehen, wohl aber soll eine gewisse frohe Farbigkeit, jedoch keineswegs Buntheit die Räume beherrschen. Alle Geschosse und Raumgruppen enthalten unterschiedliche Farbgebungen, wobei jeweils ein Farbton, Ton in Ton ab gestuft, in allen Räumen als Grundton auftritt. Entsprechende Komplimentär- oder Nachbarfarben in der erforderlichen Quantität unterstützen dieses Konzept und schaffen im Ein klang mit Naturholzwänden und Textilien jenes für ein Musikinstitut unbedingt erforderliche Raumklima. Außengestaltung Der gesamte Bau erhält eine Leichtmetall-Vorhangfassade, in Bronzeton eloxiert. Diese Fassade bestimmt im Zusammen hang mit den Baukörperformen den Charakter der Anlage. Die geschlossenen Umfassungsmauern vom Festsaal- und Sportgruppentrakt erhalten eine TravertinVerkleidung in freier künstlerischer Gestaltung. Die verbleibenden Restflächen des Grundareals sollen gärtnerisch gestaltet werden. Die Gesamtanlage wird durch das ausgewogene Spiel der Baukörper, der fein abgestimmten Materialwahl und den sich ergänzenden Materialfarben ein harmonisches, zeitnahes, den schulischen Anforderungen entsprechendes Bauwerk ergeben.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2