Oberösterreich, 19. Jahrgang, Heft 2, 1969

Konstruktion Das gesamte Projekt wurde in Stahlbetonskelettbauweise mit kreuzweise bewehrten Stahlbetonplatten ausgeführt. Die Fassade wird als Leichtmetall-Vorhangfassade in Bronzeton eloxiert ausgeführt. Erstmalig wird bei diesem Projekt ver sucht, die gesamten Installationen (Heizung, Sanitäre, Starkund Schwachstrom) wärme- und kondensationsgeschützt in den Fassadenlisenen zu führen. Dies bedeutet durch den Weg fall der bisher hiefür erforderlichen Schlitze sowie der am Bau so unangenehmen und kostspieligen Stemmarbeiten eine finanzielle Einsparung sowie Verkürzung der Bauzeit, ver bunden mit dem weiteren Vorteil, daß die Installationsstränge jederzeit zur Kontrolle erreichbar sind. Der Ausbau Bei Musikschulen dieser Art muß selbstverständlich beson deres Augenmerk auf die Schalldämmungs- und die akustische Ausstattung gelegt werden. Die Beratung in diesen Belangen lag in den Händen von Prof. Dr. Bruckmayer, Wien. All gemein wurde für alle Trennwände, Türen und Fenster ein Schalldämmungswert von 55 db (dezibel) gefordert und er reicht. (Im normalen Bauwesen ist dies die höchst zu er reichende Schalldämmungszahl — Normalbauten weisen einen Wert zwischen 20 und 30 db auf.) Es wurden daher, um diese hohen Werte zu gewinnen, in allen Räumen Fußboden aufbauten mit schwimmenden Kunstharzestrichen vorgesehen, alle Trennwände aus zwei biegeweichen Schalen geplant und die Klassenfenster in dreischaliger Ausführung mit Steg unterbrechungen ausgeführt. Weiterhin sind in allen Räumen Akustikdecken vorgesehen, die entsprechend der Raum funktion mit zusätzlichen Schallabsorbern hinterlegt werden, um Reflexion und Nachhall ganz individuell gestalten zu können, Als Gangabschlüsse sind für alle Studierräume schalldäm mende Schrankwände mit doppelschaligen Türen geplant, um auch in diesen Bereichen Schallbrücken weitgehend zu vermeiden. Räume mit besonderer Lärmentwicklung (wie Bläser, Schlagzeug usw.) wurden in der Studiobauweise ge baut, um auch hier, wie im gesamten übrigen Objekt, die größtmögliche Schalldämmung zu erreichen. Die Festsäle sind akustisch den verschiedenen Benützungs anforderungen von Theater, Konzert, Chor, Sprechaufführung und Orgelkonzerten anzupassen gewesen, woraus sich ver ständlicher Weise äußerst schwierige akustische Installationen ergaben, die durch den Einbau von variablen Schallreflektoren im Bühnenraum gelöst werden konnten. Besonderes Augenmerk wurde auch auf die elektroakustische Einrichtungen gelegt, die im modernen Schulbau schon all seits in größerem Umfang zur Anwendung gelangten, jedoch zum Studium in Musikinstituten von noch weit größerer Bedeutung sind. Es ist daher vorgesehen, von einem zentralen, im Bühnenbereich liegenden Regieraum Aufnahmen und Mit schnitte von Konzerten, aber auch Lehr- und Studienpro gramme zum Unterricht in die einzelnen Studierräume zu senden, um sowohl das Selbststudium und die Perfektio nierung der Studierenden als auch dem Lehrenden die Mög lichkeit des Unterrichtes in Form von programmierten Auf nahmen zu ermöglichen. Die Beleuchtungsanlage wurde nach zwei Aspekten geplant, und zwar eine einfache, jedoch sehr variable für den Klassenund Studienbereich und eine repräsentative Beleuchtung für den Festsaal-Komplex. Bei beiden sind jedoch die benützten Modellfoto des Brucknerkonservatoriums (Aufnähme; Westmüller) und Bau-Stellenfoto (Aufnahme: oö. Landesbaudirektion) ■ f*c ^ H» m 11 " k iffl 4 'i 1"'

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