Oberösterreich, 19. Jahrgang, Heft 2, 1969

Karl-Heinz Hattinger Neubau des Brucknerkonservatoriums Baubeschreibung Neben dem Neuhau des Brucknerhauses stellt der Neuhau des Brucknerkonservatoriums einen zweiten Schwerpunkt im gegenwärtigen kulturellen Geschehen von Linz dar. Die Be deutung des Brucknerkonservatoriums und seine Funktion im oherösterreichischen Musiklehen wurde an anderer Stelle bereits geschildert. So genügt hier die Beschränkung auf die technische Bauheschreihung. Die Redaktion dankt dem planen den Architekten Dipl.-Ing. Karl-Heinz Hattinger für sein Entgegenkommen. Der Abdruck seiner amtlichen Bauhe schreihung in unserer Zeitschrift besitzt dokumentarischen Wert.(Anm.d. Red.) Der Bauplatz Als Bauplatz war das an der Freiheitsstraße in Urfahr liegende 4500 Quadratmeter große Areal vorgesehen. Versuche einer Grundarrondierung mit der Stadt Linz, dem Besitzer des anschließenden Grundstückes, schlugen leider fehl, so daß das in seinem Außmaß sehr eingeengte Grundstück fast zur Gänze verbaut werden mußte. Es bleibt hier, im Sinne einer Od.Landes-Brandschaden Versicherungsanstalt Linz, Herrenstraße 12, Telefon 26111 Feuer Sturm Betriebsunterbrechung Haushalt Elnbruchdiebstahi Leitungswasser Glas Unfall Allgemeine Haftpflicht Kraftfahrzeug Rechtsschutz Maschinen Elektro KUhlgut Luftfahrt Transport-Versicherungen positiven Stadtplanung, nur zu hoffen, daß das Nachbar grundstück nicht oder aber nur in geringen Ausmaß verbaut und als Grün- und Erholungsfläche Verwendung finden wird, um die nötigen Freiflächen um das Objekt zu garantieren. Gesamtkonzeption Entsprechend den betrieblichen Funktionen setzt sich der Neubau des Konservatoriums aus drei Baukörpern zusammen, und zwar dem zweigeschossigen Festsaaltrakt, dem siebengeschossigen Haupt- und Klassentrakt sowie dem zweigeschos sigen Sportgruppentrakt. Die drei Baukörper gliedern sich architektonisch ausgewogen und höhendifferenziert um den zirka 1 m über dem Straßen niveau durch Stufen und Brunnenanlagen gegliederten Vor platz, der die erforderliche Distanz zur Straße schafft, aber auch Forum und Schüleraufenthaltsplatz sein soll. Die Trep penanlagen mit den Platteaus betonen gleichzeitig den re präsentativen und kulturellen Charakter der gesamten Anlage. Die Fassadengestaltung der Baukörper spiegelt die Funktion der Inhalte und entspricht in ihrer auchitektonischen Gesamt haltung dem Charakter eines Musikinstitutes. Grundrißliche Disposition Der im Zentrum gelegene /geschossige Hauptbaukörper bein haltet die große, zum Vorplatz hin vollkomnen verglaste und dadurch mit diesem optisch zu einer Einheit verschmel zenden Eingangshalle. Diese 7,50 m hohe Halle wird durch zwei Galeriegeschosse räumlich gegliedert und dient über ihre Funktion als Eingangs- und Verteilerhalle hinaus als Schüleraufenthaltsraum und Foyer für die Festsaalbesucher bei allen Aufführungen. Sie beinhaltet im Erdgeschoß außer dem Garderoben und Sanitäranlagen, im Zwischengeschoß großzügige Foyers und Aufenthaltsräume und im oberen Galeriegeschoß die gesamte Verwaltung. Durch diese großzügige Lösung und den sich daraus er gebenden funktioneilen und architektonisch optischen Durch dringungen wird eine anregende repräsentative Raumform geschaifen, die sicherlich sowohl den zeitnahen schulischen, als auch den architektonischen Belangen entspricht und der heute so sehr gewünschten Kommunikation der Studierenden positiv entgegenkommen wird. Die Obergeschosse des Haupttraktes enthalten in einer zweihüftigen Anlage die Klassen, Vortrags- und Studierräume. Der Festsaaltrakt Dieser beinhaltet im Kern den 15 mal 35 m großen und 9 m hohen Festsaal mit Galerie (Fassungsraum für 320 Personen) mit der erforderlichen Bühnenanlage sowie den Regie-, Neben räumen und Künstlergarderoben; weiterhin einen kleinen Festsaal für zirka 100 Personen, der gleichzeitig als Übungs saal für alle Studiensparten des Konservatoriums Verwendung finden soll. Der Sportgruppentrakt Dieser beinhaltet zwei Großsäle für Ballett und Gymnastik mit den zugeordneten Garderoben, WC-, Dusch-, Lehr- und Aufenthaltsräumen.

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