und eine sehr anerkennenswerte Brei tenwirkung erreicht. Nachstehendes Zahlenbild bringt einen kleinen Auszug aus diesem Aufgabengebiet, wobei wir vergleichsweise nur drei Jahre er wähnen ; Zahl der Zahl der Veranstaltungen, Teilnehmer, Jahr Proben usw. Besucher usw. 1952 115 6.175 1960 184 24.113 1968 293 29.524 Wieviel Arbeit und Mühe hinter solchen Zahlen steht, kann erfassen, wer selbst in der Musikerziehung tätig ist. In diesen Zahlen sind nicht jene kon zertanten Veranstaltungen inbegriffen, die das Oö. Musikschulwerk allein durchführt, wie etwa bei den Leiter tagungen oder bei den Sommer-Semi naren. Schließlich müßten auch die vielen Rundfunkübertragungen aus unseren Musikschulen ergänzend ange führt werden, ferner die zahlreichen Interviews und Reportagen sowie die große Zahl an Vorträgen. Die volksbildnerischen Aufgaben be ginnen mit einem der wichtigsten Zweige des aktiven Musizierens, näm lich mit der Hausmusikpflege. Alle oö. Musikschulen bemühen sich sehr um das häusliche Musizieren. Periodische oder gelegentliche Hausmusikveranstal tungen, manche sogar mit anschließen den Diskussionen, stehen in den Veran staltungsprogrammen. Manche unserer Musikschulen führen sogar eigene Haus musikwerke. Aus diesen Hausmusik gruppen erwachsen in musikalischer und organisatorischer Hinsicht unsere Kam mermusikgruppen, von denen einige sogar über die Grenzen Oberösterreichs, ja Österreichs hinaus bekannt geworden sind. Dank der mustergültigen Aufbauarbeit mancher Leiter gelang es in den letzten Jahren, immer mehr musikschuleigene Orchester zu errichten. In dieser Hin sicht können u. a. die Musikschulen Bad Ischl, Ried i. L, Schärding, StadlPaura-Lambach, Steyr, Vöcklabruck und Wels lobend erwähnt werden. Die Musikschule in Raab hat beispielsweise im Laufe der Jahre mehrere SchülerBlasorchester herangebildet. Viele unse rer Musikschulleiter, aber auch manche Musiklehrer bewähren sich zudem als Dirigenten solcher Orchestergemein schaften. Zuletzt sei in diesem Kapitel auch die Vortragstätigkeit von Leitern und Musiklehrern erwähnt, die sich über alle Bereiche der Musikerziehung erstreckt. Dies gilt nicht nur im Rahmen der ört lichen Musikschule oder örtlicher Ge meinschaften, sondern es sind bereits einige unserer Musikschulleiter als Gast referenten auswärts, ja sogar im Aus land eingesetzt gewesen. Fortbildung der Musiklehrer Es wurde schon früher darauf hin gewiesen, daß sich, bedingt durch die Erscheinungen unserer Zeit, auch die Art des Musikunterrichtes gegenüber frühe ren Zeiten ändern mußte. Dies bezieht sich nicht nur auf die fortschreitende Entwicklung der Musik selbst, sondern ebenso darauf, daß sich auch bei Nichtmusikkundigen durch den ständigen Ein fluß der Kommunikationsmittel das Ge hör verfeinert hat und daß daher von musizierenden Laien ein viel höheres Können verlangt wird. Das Oö. Musikschulwerk ist daher seit seiner Gründung bestrebt, für eine ständige Fortbildung der Lehrerschaft zu sorgen. Dies geschieht in der Haupt sache durch Seminare und Kurse. Bisher fanden 15 einwöchige Sommer-Semi nare im Bildungsheim Tollet statt, die sich durchwegs mit zeitgemäßen Pro blemen der Musikerziehung beschäftig ten. So war das Sommer-Seminar 1969 dem Generalthema „Der Musikunter richt in der Elementarstufe" gewidmet, und alle Detail-Themen waren diesem Gesamtkonzept untergeordnet. Auch in den Musiklehrer-Fortbildungs kursen, die bisher größtenteils in Wels abgehalten wurden, nahmen die Refe renten zu zeitgemäßen Problemen der Musikerziehung Stellung. Neben den Sommer-Seminaren veran staltet das öö. Musikschulwerk außer dem Wochenend-Seminare für be stimmte Instrumentalfächer, bei denen bekannte Musikerzieher über die Möglichkeiten eines modernen Instru mental-Unterrichtes referieren und in Diskussionen und Lehrversuchen die verschiedensten Anliegen eines gedie genen Musikunterrichtes aufzeigen. Schließlich werden bei den jährlich einbis dreimal stattfindenden Leiter tagungen auch Probleme einer zeit gemäßen Musikerziehung erörtert. Für welche Instrumente interessiert sich unsere Jugend? Wenn man die Schülerzahlen über den Zeitabschnitt seit der Gründung des ÖÖ. Musikschulwerkes im Jahr 1952 bis jetzt vergleicht, so ergibt sich zunächst die Tatsache, daß durchwegs eine stei gende Tendenz festzustellen ist. In diesen 17 Jahren stieg die Zahl der Instrumentalschüler von 1617 auf 3494, das bedeutet eine Erhöhung um 1877 Schüler. Nach wie vor dominieren die Klavierschüler. Im Schuljahr 1952/53 verzeichnete das Öö. Musikschulwerk 620 Klavierschüler, mit Ende des Schuljahres 1968/69 ist diese Zahl auf 955 angestiegen. Seit 1961/62 liegt die Zahl der Schüler für Blockflöte an zwei ter Stelle. Für dieses Instrument kann ein besonders sprunghaftes Ansteigen des Interesses festgestellt werden. Wa ren es 1952/53 nur 64 Schüler dieses Faches, so registriert das Oö. Musik schulwerk derzeit 740. Diese Feststel lung ist sehr begrüßenswert, weil die Blockflöte nicht nur vielseitig verwend bar ist, sondern auch in den meisten Fällen für unsere jugendlichen Musik schüler den Anfang des Instrumental spiels bildet. Das Fach Akkordeon drängte lange Zeit nach vorne, stagnierte etwa von 1960 an mit rund 350 Schülern, doch ist in letzter Zeit wieder ein stärkeres Anstei gen feststellbar, wobei mit Ende des Schuljahres 1968/69 510 AkkordeonSchüler aufscheinen. Eine gleichfalls rapide Zunahme von Schülern ist für das Fach Gitarre fest stellbar. 1952/53 betrug die Zahl der Gitarreschüler nur 34, während nun mehr fast 400 unsere Musikschulen be suchen. Schüler für Jazz-Gitarre scheinen kaum auf. Es ist erstaunlich, daß das Interesse für die Streichinstrumente nach wie vor an hält. Das öö. Musikschulwerk ver zeichnet fast die ganzen Jahre hindurch etwa 320 Violinschüler und zusammen mit den tiefen Streichinstrumenten etwa 350 Schüler. Nach wie vor herrscht auch großes Inter esse für die Blechblasinstrumente. Be sonders gefragt ist in den letzten Jahren die Trompete. Auch Flügelhorn gehört zu den beliebten Blechblasinstrumenten, deren Gesamtzahl mit Ende des Schul jahres 1968/69 insgesamt 255 Schüler betrug. Bei den Holzblasinstrumenten ist ein starkes Ansteigen des Interesses für das Fach Klarinette festzustellen, dessen Schülerzahl nunmehr 191 beträgt. Die Querflöte ist derzeit mit 32 Schülern vertreten. Hingegen finden die doppel ten Rohrblattinstrumente, nämlich Fa gott und Oboe,kaum ein entsprechendes Interesse. So wurde im Schuljahr1968/69 überhaupt nur ein Schüler des Faches Oboe geführt. Das einzige Instrument, für welches das Interesse sehr lange rückläufig war, ist die Zither. Erst in jüngster Zeit werden wiederum 50 Zither-Schüler gezählt. Spürt man den Ursachen nach, weshalb bestimmte Instrumente das besondere Interesse unserer Jugend finden, so er geben sich verschiedene Beweggründe: Grundsätzlich darf festgestellt werden, daß der allgemeine Trend dahin geht, jedes Kind, wenn irgendwie eine Musikalität festgestellt wird, ein Instru ment erlernen zu lassen. Soziale Unter schiede sind schon lange weggefallen. So nimmt auch das Klavier nicht mehr die Sonderstellung ein, die es einst in bürgerlichen Kreisen allein hatte. Oft ist es auch ein bestimmtes Vorbild, das für das Erlernen eines bestimmten Instrumentes maßgebend wird,und nicht
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