Oberösterreich, 19. Jahrgang, Heft 2, 1969

w Jungbläser je eine Woche lang von Fach kräften geschult werden. Eine hervorragende Vorschulung für alle Bläserschüler ist das Blockflöten spiel. Es hat den Vorteil, daß schon frühzeitig, etwa im zweiten Schuljahr, damit begonnen werden kann, da es mit keinerlei Anstrengung verbunden ist. Außerdem gibt es gerade für die Block flöte viel Literatur zum gemeinsamen Musizieren. Viele Volksschulen Ober österreichs haben bereits Blöckflötengruppen und tragen solcherart bei, die Jugend zum Selbstmusizieren hinzu führen. Die Krönung der bläserischen Ausbil dung wäre dann später, im militär pflichtigen Alter, der Dienst in der Militärmusik. Leider ist diese Möglich keit durch Verringerung des Musiker standes etwas eingeschränkt. Ebenso wichtig wie die Heranbildung von Musikern ist die Schulung des Kapellmeisternachwuchses. Bis 1969 wurden bereits 21 Kapellmeisterkurse durchgeführt. Jeder Teilnehmer muß fünf Jahre hindurch je eine Woche von seinem Urlaub opfern und kann dann bei der Militärmusikkapelle für Ober österreich eine Abschlußprüfung machen, eine Errungenschaft, die wir dem glück lichen Umstand zu verdanken haben, daß der Militärkapellmeister von Ober österreich gleichzeitig Landeskapell meister ist. Von großer Wichtigkeit sind die Bezirkskapellmeister-Tagungen, die der Landeskapellmeister regelmäßig durchführt, meist mit der Militärkapelle. Dabei werden die neuerschienen Musik stücke durchbesprochen und vorgespielt, so daß der Bezirkskapellmeister über neue Literatur stets Bescheid weiß und die Kapellmeister seines Bezirkes be raten kann. Insbesondere werden auch die Pflichtstücke für die Wertungsspiele vorgeführt. Der Landeskapellmeister fährt aber auch in die Bezirke hinaus und hält laufend Kapellmeister-Fach tagungen ab. Dabei referiert er über musikalisch-fachliche Themen, spielt neue Literatur auf Tonband vor und macht eine Musterprobe mit einer Ka pelle. Auch diese Schulungen erweisen sich als sehr fruchtbar. Zwischendurch halten die Bezirkskapellmeister mit den Kapellmeistern ihres Bezirkes fachliche Tagungen ab, bei denen auch interne Fragen behandelt werden. Neben diesen Schulungen für Nach wuchsmusiker und für Kapellmeister finden immer wieder Musiker-Fortbil dungskurse, meist an Sonntagen, statt. Organisator dieser Fortbildungskurse ist der zuständige Bezirkskapellmeister, der sich wegen Zuteilung von Lehrern an den Landeskapellmeister wendet. Alljährlich finden in den meisten Bezir ken Bezirksmusikfeste statt. Sie dienen der kameradschaftlichen Verbundenheit der Kapellen, sollen der Öffentlichkeit den Stand der musikalischen Leistungen zeigen und die Bevölkerung mit Musik erfreuen. Bisher waren alle Bezirks musikfeste mit einem Wertungsspiel verbunden, und zwar für Konzertmusik und Marschmusik. Seit dem Vorjahr gehen immer mehr Bezirke dazu über, die Konzertmusik-Bewertung vom Fest trubel zu trennen und an einem eigenen „Bläsertag" durchzuführen, der irgend wann nach Abschluß der Sommer-Spiel saison in einem geeigneten Saal des Bezirkes stattfindet. Man hat festge stellt, daß sich die musikalischen Lei stungen der teilnehmenden Kapellen dieserart erhöhen, denn es spielt sich am Bläsertag alles in Ruhe ab. Außer-

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