wM fm. k 1.1 Aufstellung eines Alt-Linzer Papier-Theaters und der Stockpuppen des Hofbergtheaters im Linzer Schloßmuseum, II. Stock, Zimmer 8 Heute bilden die Stockpuppen des „Linzer Marionettenthea ters" zusammen mit dem berühmten Linzer Kasperl den Kern bestand der Volksschauspielsammlung im zweiten Stock des Hauses (Raum II/8). In der Tat, von jeder Seite her betrachtet war das „Linzer Marionettentheater", wie es sich selbst ver stand und nannte, eine ausgesprochen volkstümliche Angele genheit. Auch und besonders vom Repertoire her. Das Verzeichnis Leopold Eglseers unterscheidet acht verschie dene Spielthemen. Die Kasperlstücke waren das Herz des Spielplanes. „Kaspars Auferstehung" und „Kaspars Tod" wurden am Anfang bzw. am Ende jeder „Saison" gespielt. Unter den „Märchenstücken" gab es nicht nur Dramatisierun gen der von den Gebrüdern Grimm her bekannten Geschich ten, sondern auch oberösterreichische Sagenstoffe wie den „Ritter Wolfgang von Schaumburg". Am abwechslungsreich sten war das Repertoire der „Ritter- und Zauberstücke". Die Titel erinnern öfter geradezu an die modernen „Comic strips", etwa „Der Domschütz oder die roten Freibeuter" oder „Das Raubschloß" oder „In der Ahnengruft der Ritter von Lasko" oder „Ripp Ripp, der Zaubertrank der Bacchantinnen". Dane ben gab es noch eigene „Räuberstücke", z. B. „Ferdinand Avelli, der Leichenräuber" oder gar „Johann GrasI, der ge fürchtete Schrecken zwischen Linz und Wien". Dieses Stück wurde ebenso unter dem Titel „Wendelin vom Höllenstein" gespielt. Auch unter den „Volksstücken" gab es Linzer Stoffe wie „Das deutsche Schneiderlein oder der Held von Linz", dann „Die beiden Gigerl von Linz". Schaurig muß „Die Ermordung der Liesl in der Mehltruhe" gewesen sein. Die Puppenfigur des Titelhelden von „Andreas Hofer" kann man ebenso wie die Chargen der „Nachahmungen klassischer Vorbilder" im Schloßmuseum bewundern, so den „Wilhelm Teil", den „Erlkönig", den „Verschwender", das „Käthchen von Heilbronn" und „Lumpacivagabundus". Sogar in das Reich der „Singspiele und Parodien" wagte sich das Hofbergtheater vor. Ganz in Lokalkolorit getaucht ist „Tannhäuser oder die Keulerei am Schloßberge". „Lohengrin oder das Zauberschloß Montsalvator", „Der Freischütz oder der Freikugelguß in der Wolfsschlucht um Mitternacht", „Das Orpheum in der Unterwelt", „Der Bettelstudent" und „Der Zigeunerbaron" gaben Gelegenheit, das Beste der Puppen spielbühne, ihre Ausstattung und ihre Beleuchtungseffekte wortwörtlich glänzen zu lassen. Eine eigene Gruppe waren die „Phantastischen Stücke", die sogar zu Themen wie „Die Nebelbilder des Lebens" griffen. Dagegen erinnert ein Titel wie „Eisele und Beisele oder die Macht des Meergottes Achizi" unmittelbar an das durch Rai mund und Nestroy emporgeadelte Alt-Wiener Volksstück. Dieses in der Kritik als „verunglückt", „ganz matt" und „reizlos" beschriebene Stück von Georg Kranzlmüller führt
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