Oberösterreich, 19. Jahrgang, Heft 2, 1969

Sommerseminar Schlierbach 1969, Bilder aus der praktischen Aus bildungsarbeit: Schminken, Bühnentechnik, Bühnenbild. — Auf nahmen: H. G. Prillinger Programme aus der Sicht volksbildnerischer Zielsetzungen. Als Tagungsort empfiehlt sich neben dem Bäuerlichen Bil dungsheim Tollet, wo die ersten Theaterwochen stattfanden, immer mehr das Stift Schlierbach, denn dort steht den Semi narteilnehmern die modernste Amateurbühne Oberösterreichs, eine Drehbühne, zur Verfügung, die der Vorsitzende des Lektorenkomitees, P. Nivard Frey, für seine Studenten- und Amateurtheatergruppe geschaffen hat. Das heurige Seminar, vom 25. bis 31. August 1969, befaßte sich vordringlich mit Sprecherziehung, Bühnentechnik, Masken- und Kostümbil den und Regieführung und wurde von 75 Teilnehmern aus 30 Orten Oberösterreichs besucht. Wie alljährlich, so wurde auch diesmal den Gruppen empfohlen, sich eine besondere Aufgabe für das Jahr zu stellen: heuer soll alle Aufmerksam keit dem Sprechen und der Sprache (Textbearbeitung) ge widmet werden. Mit diesen „Aufgaben" konnten bereits be achtliche Erfolge erzielt werden: so wurden im Raimund-Jubiläumsjahr 1965 alle Zauber- und Märchenspiele des Dichters in Oberösterreich mehrfach gespielt. Man konnte von einer echten „Raimund-Renaissance" sprechen, die, von den ober österreichischen Spielgruppen ausgehend, alle anderen Bun desländer erfaßte. Ein anderes Jahr wurde die Aufmerksam keit auf Werke zeitgenössischer und Dichter der Jahrhundert wende gelenkt. Nach der Zahl der Aufführungen hielt Johann Nestroy vor Hans Naderer, Ewald Autengruber und Ludwig Anzengruber weitaus die Spitze. Aber auch Stimmbildung, m. ! f — N Ausdruck und Bewegung waren schon Jahresthemen, zu deren Durchführung sogar der Musische Arbeitskreis des Oö.Volks bildungswerkes interessierten Gruppen Kurse stiftete. Der Bühnentechnik wird ständig großes Augenmerk gewidmet. Als selbstloser, ideenreicher Lehrmeister und glänzender Im provisator stellt sich Leo Kliegel seit Jahren den oö. Spiel gruppen als Berater zur Verfügung. Auch Heinz Bruno Gallee achtet die Anstrengungen der Amateurspieler hoch und berät sie, wenn es seine knappe Zeit zuläßt. Als erfahrene Kostümbildnerin und wahre Verwandlungs künstlerin erwies sich seit Jahren und auch heuer wieder Fräu lein Rosi Meran, die zugleich Betreuerin des kleinen Schlier bacher Leihfundus ist. Die Spielgruppe Schlierbach und die Spielgemeinde Mettmach haben sich aus Abverkäufen des Linzer Landestheaters einen kleinen Bestand an Kostümen angelegt und verleihen diese völlig kostenlos an Mitglied gruppen, welche lediglich für Reinigung und Instandhaltung aufzukommen haben. So, aber auch auf viele andere Weisen unterstützen sich die Gruppen gegenseitig: sie helfen sich mit Scheinwerfern oder Versatzstücken aus und besuchen gegen seitig ihre Aufführungen. Die Abgabe der ausrangierten Ko stüme des Landestheaters an den Verein bedeutet für die Spielgruppen eine große Hilfe. Das ist aber keine einseitige Förderung: viele Spieler gehören der Arbeitsgemeinschaft

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