Oberösterreich, 19. Jahrgang, Heft 2, 1969

Helmut Eder. — Aufnahme: Sessner führenden Kammerorchester entwickelte. Der erfolgreiche Di rigent ist 1929 in Neuhofen an der Krems geboren, studierte am Bruckner-Konservatorium in Linz und an der Musik akademie in Wien, unter anderem Komposition bei Alfred Uhl und Dirigieren bei Clemens Krauss. Orchesterpraxis er warb er sich als Geiger und Bratscher an der Wiener Staats oper und bei den Wiener Sinfonikern. 1952 setzte er sein Musikstudium bei Johann Nepomuk David fort. Seinen Kom positionsstil kann man am besten als Fortführung der Art dieses Meisters bezeichnen. In Augustinus Franz Kropfreiter hat das Chorherrenstift St. Florian einen Stiftsorganisten gefunden, dessen Ruf als Organist und Komponist sich weit über seinen Wirkungskreis, auch weit über die Grenzen der Heimat hinaus verbreitet hat. In Hargelsberg, unweit von St. Florian, am 9. Februar 1936 geboren, studierte er im Collegium Petrinum, in St. Florian, am Bruckner-Konservatorium in Linz und an der Wiener Musikakademie. Seine ersten Erfolge errang der jugendliche Komponist mit Orgelmusik, die überall gespielt wird. Daran schließen sich Werke für die menschliche Stimme im Solo und im Chor,schließlich für Orchester. Der Lebensweg von Fridolin Dallinger begann am 16. Februar 1933 in Eferding. Bereits im Alter vn 12 Jahren wurde der Sohn eines Hauptschullehrers und Leiters einer Musikschule von Helmut Eder im Komponieren unterwiesen. Dallinger wurde Lehrer an Volks- und Hauptschulen, bildete sich da neben zum tüchtigen Musiker am Bruckner-Konservatorium in Linz, an der Wiener Musikakademie und am Mozarteum in Salzburg. Derzeit wirkt Dallinger in Linz als Musikprofessor. Diese Tätigkeit veranlaßte ihn immer wieder zu den erwähn ten Gelegenheitsarbeiten von Jugendliedern und Volkslied sätzen. Sein Ballett „Die sieben Todsünden" wurde mit dem österreichischen Staatspreis ausgezeichnet. Daneben stammen aus Dallingers Feder zahlreiche Werke für Orchester, für Chor mit und ohne Instrumente, Lieder, Klavier- und Kirchen musik. Außer den behandelten Komponisten sind in Oberösterreich viele junge schöpferische Musiker am Werk, deren Schaffen sich noch entwickelt und mehrt. Schmerzlicher als für diese mag die in diesem Artikel gebotene Beschränkung auf elf Komponisten für jene Persönlichkeiten sein, von denen ein abgerundetes Lebenswerk bereits vorliegt, die aber noch nicht mit dem Brucknerpreis ausgezeichnet worden sind. Sie mögen das Verschweigen ihrer Namen und ihrer Werke nicht als Minderbewertung mißverstehen. GMUNDEN UND SEIN STADTMUSEUM Von der Theaterstadt Gmunden war in diesem Heft bereits die Rede. Die Vergangenheit stand dabei im Vordergrund. In der Gegenwart steht Gmunden vor dringenden und drän genden kommunalpolitischen Problemen. Große Bauvorhaben müssen gelöst werden. Der moderne Fremdenverkehr gibt der Stadt in der „Saison" ein ganz neues Gesicht. Über all diesen wirtschaftlichen Aufgabenstellungen hat die Stadt verwaltung aber auch die kulturellen Belange ihres Gemein wesens sehr im Auge behalten. In großzügiger und muster gültiger Weise wurde der ehemalige KAMMERHOF, ein das Stadtbild beherrschender Baublock aus Gotik und Barock, in letzter Zeit instandgesetzt und ausgebaut. Man begnügte sich nicht nur mit einer denkmalpflegerischen Restaurierung, sondern bemühte sich vor allem um einen zeitgemäßen Ver wendungszweck. In sinnvoller Weise wurde in diesem Gebäude das STANDESAMT untergebracht — Gmunden könnte zu einer Hochzeitsstadt avancieren. Fertiggestellt ist bereits ein VER ANSTALTUNGSSAAL, der seine Eignung für Konzerte und Vorträge schon hervorragend erwiesen hat. Im Dachgeschoß konnte im heurigen Jahr die KAMMERHOFGALERIE eröff net werden, die sich in kürzester Zeit einen österreichischen Ruf erwerben dürfte. Intensiv wird am endgültigen Ausbau des STADTMUSEUMS gearbeitet, das nach seiner Eröffnung das Herzstück des Kammerhofes bilden und eine Sehenswürdigkeit des gesam ten Salzkammergutes darstellen wird. Die Einrichtung erfolgt im wesentlichen im II. Stock des Gebäudes und sieht folgende Sachgruppen vor: Keramik mit Kunstgewerbe. — Brahmszimmer (Gmunden besitzt eine international geschätzte Brahmssammlung). — Hebbelzimmer. — Volkskunst. — Weih nachtskrippe. — Stadtgeschichte. — Salzwesen. — Hochkunst aus dem Räume Gmunden. Neben der Daueraufstellung sind Sonderveranstaltungen geplant, die Gmunden laufend in die Kulturdiskussion des Landes Oberösterreich stellen sollen. Mit dem Kammerhof und dem Stadtmuseum schafft sich Gmunden ein Kulturzentrum besonderer Art.

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