Oberösterreich, 19. Jahrgang, Heft 2, 1969

Die Chor- und Orchestermusik von Josef Friedrich Doppel bauer ist mehr im Ausland als im Inland bekannt. Doppel bauer sind viele Sätze für das Musizieren in der Schule und in Laiengemeinschaften zu danken. In der Heimat gilt er — unberechtigt — bloß als ein Komponist für diese zweifellos wichtige Musikübung. Von sich aus unternimmt er wenig, um seine Werke auch in Österreich bekannt zu machen. Dop pelbauer ist am 5. August 1918 in Wels geboren, hat in seiner Vaterstadt, ferner am Konservatorium und an der Musik hochschule Graz, schließlich am Mozarteum Salzburg studiert, wo er nach vorübergehender Lehrtätigkeit am Linzer Bruck ner-Konservatorium als Professor Tonsatz und Orgel lehrt. Er wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet. Richard Kittler kam am 23. Februar 1924 in Linz zur Welt, studierte am Bruckner-Konservatorium und an der Musik akademie in Wien, wurde trotz Verlust eines Fingers im Kriege Flötist im Orchester des Linzer Landestheaters, schließ lich aber Beamter der Linzer Elektrizitäts- und Straßenbahn gesellschaft, um sich in seiner Freizeit ganz dem Komponieren widmen zu können. Kittlers Werke fesseln durch gedrängten Ausdruck; sie umfassen viel Kammermusik und Schöpfungen für Kammerorchester. Seinen größten Erfolg errang Kittler bei den Salzburger Festspielen 1959. Damals erregte das Kammerorchester der Festival Strings Lucerne Aufsehen mit Kittlers Konzert für Streichorchester, das von 28 Rundfunk stationen gesendet wurde. Hans Stadlmair schrieb Werke für Chor und Orchester sowie Kammermusik. 1956 übernahm er die Leitung des Münchner Kammerorchesters, das sich unter ihm rasch zu einem der Isidor Stögbauer, gest. am 11. November 1966 und „Der Kardinal" sowie auf das Ballett „Die Irrfahrten des Odysseus". Walter Kögler stammt aus Karlsbad. Dort erblickte er am 24. Juli 1917 als Sohn eines Chordirektors und Musikerziehers sowie einer Konzertsängerin das Licht der Welt. Nach seiner Tätigkeit als Sängerknabe in Dresden studierte er Musik in Karlsbad, Petschau und an der Staatlichen Akademie der Tonkunst in München. In dieser Stadt, später in Graz wirkte Kögler als Leiter von Kirchenchören und als Organist. Schließ lich wurde er nach Wels berufen. Dort dirigierte er das Städtische Symphonieorchester und die Stadtkapelle, be schränkte sich aber dann auf die Leitung der Städtischen Musikschule Wels. Ein von ihm geführtes Kammerorchester wird hochgeschätzt. Die Kompositionen Köglers umfassen Kirchen-, Chor-, Orchester- und Kammermusik, Lieder und Orgelwerke. Helmut Schiff, geboren am 30. Jänner 1918 in Preßburg,wurde Schüler des Pianisten Emil von Sauer in Wien und von David in Leipzig, begann dort bereits zu unterrichten, setzte die Lehrtätigkeit in Gmunden, Linz (am Bruckner-Konservato rium), in der Bundeserziehungsanstalt Schloß Traunsee und in Hamburg (Waldorfschule) fort und lehrt derzeit, mit dem Titel eines Professors ausgezeichnet, Theorie und Klavier in der Musikschule der Stadt Linz sowie Theorie am BrucknerKonservatorium. In seinem umfangreichen Werkverzeichnis finden sich hauptsächlich wertvolle Orchester-, Chor- und Kammermusik. I ^ / \ \ \ \. J r l\ 1 l \l\tl - \ 1 '1 /v VA W /' ■ Joseph Kronsteiner, Porträtzeichnung von Anton Watzl

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2