Verhandlungen Stadt Linz — Land Ober österreich mit dem Bund zogen sich aber in die Länge und schienen überhaupt hoffnungslos zu verlaufen. Das Unter richtsministerium stellte 1965 infolge drastischer Einsparungsmaßnahmen die Zahlung der Subventionsraten über die seinerzeit bewilligten 20 Millionen Schil ling ein. (Ab 1962 waren 6,6 Millionen Schilling an Linz bezahlt worden.) Die Gesamtbaukosten wurden vom Stadt bauamt im Winter 1965/66 mit 150 Mil lionen Schilling errechnet. Auch die Uneinigkeit im Gemeinderat war alles eher als dem Brucknerhaus förderlich. So wurde z. B. noch in der Budgetsitzung des Gemeinderates vom 6. Dezember 1965 u. a. die Meinung vertreten, daß dem Bau einer Stadt halle der Vorrang vor dem Bruckner haus zu geben sei. „Unsere Großzügig keit gegenüber der Kultur haben wir bereits durch den Bau und die Finan zierung der Linzer Hochschule unter Be weis gestellt", hieß es zur Begründung. So stand auch die abschließende Planung des Brucknerhauses nicht unter Zeit druck und nahm grundsätzlich in jeder Weise bis zum letzten Nebenraum und bis zum letzten Spind auf die musikali schen Veranstaltungsbedürfnisse und ein darauf abgestimmtes Berufsorchester für 110 Mitglieder, auf die Musikdirek tion der Stadt und auf das Musikarchiv der Stadt Rücksicht. Von Anfang an war ja mit dem Bauplan die Domizilierung des heimischen Berufsorchesters im Brucknerhaus verbunden. Mit Gemeinderatsbeschluß vom 24. Jän ner 1966 wurde das Planungsbüro Brucknerhaus mit der Durchführung der Planungen für das Einreichverfahren und mit der Erstellung der Ausführungs- und Detailpläne als Unterlagen für die Ausschreibungen und für die Bauausführung beauftragt. Zugleich wurde das Hochbauamt ermächtigt, das baubehördliche Genehmigungsverfahren einzuleiten und die Ausschreibungen für die Bauarbeiten in die Wege zu leiten. Im Laufe der nächsten drei Jahre — so lange währte es bis zum Grundsatz beschluß des Gemeinderates für die Durchführung — ergaben sich im Zuge der Bearbeitung, der Planung und inzwi schen gewonnener Erkenntnisse gewisse Abänderungen gegenüber den dem Gemeinderatsbeschluß vom 24. Jänner 1966 zugrundeliegenden Plänen. Das bau behördliche Verfahren zur Erteilung der Baubewilligung wurde zwar im Septem ber 1966 eingeleitet (Rathaus-Presse dienst vom 23. September 1966), wurde aber tatsächlich erst ab 12. Dezember 1968 durchgeführt. Wenn auch die Streitfrage Brucknerhaus oder Stadthalle offiziell entschieden war, ließen die Befürchtungen, daß der Bau einer Stadthalle wohl noch lange nicht finanziert werden könnte, die gegen sätzlichen Auffassungen doch weiter be stehen. Sie bekamen Nahrung, als sich die Subventionsverhandlungen für das Brucknerhaus in die Länge zogen, und wurden auch in der Öffentlichkeit zum Ausdruck gebracht. Als der Linzer Volks bildungsverein in seiner Diskussions reihe „Linzer Stadtgespräche. Meinung gegen Meinung" einen stark besuchten Abend mit dem Thema „Brucknerhaus oder Stadthalle?" am 30. März 1967 ab hielt, konnte der Diskussionsleiter Dok tor Horst Stadlmayr als Ergebnis der Diskussion zusammenfassend feststel len, daß die offizielle Entscheidung der Stadt: Brucknerhaus und Stadthalle, aber Vorrang Brucknerhaus, nicht nur nach wie vor bestehe, sondern auch von der überwiegenden Mehrheit der Dis kussionsteilnehmer gutgeheißen werde. m Brudknerhaus, Kellergeschoß: Tiefgarage mit 23 PKW-Plätzen für Hausbetrieb sowie Anlieferung zur Anrichteküche (über Aufzüge), weiters große Abstell- und Requisitenräume sowie Vorratsräume
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