Oberösterreich, 19. Jahrgang, Heft 2, 1969

Bruckneihaus, Saalgeschoß: Großer Saal mit erhöhter Bühne sowie Podest für eine große Konzertorgel, Orchestergraben, Saalfuß boden zur Hälfte eben, im hinteren Teil ansteigend, kleiner Saal mit ebenem Fußboden und erhöhter Bühne. Wärme- und Anrichteküche mit entsprechenden Vorrats- und Vorbereitungsräumen sowie Speisen- und Getränkeausgabe. Donauseitig umlaufende geräumige Foyers, der westliche Foyerbereich erweitert zu einer Mehrzweckhalle mit angeschlossenem Büffet und Sitzterrasse zum donauseitigen Dammweg. Hinter dem Bühnenbereich sind die Künstler-Garderoben angeordnet. tig zwei so kostspielige Kulturprojekte verkraften konnten. Interessant ist, daß damals im Rathaus zur Lösung des fi nanziellen Problems an die Einführung einer Art Linzer Kopfsteuer in Anleh nung an das Salzburger Bäderbauabgabegesetz 1953 gedacht wurde. Der damalige Finanzreferent, Vizebürger meister Theodor Grill, stellte in einem Vortrag über das neue Linz, den der Linzer Volksbildungsverein am 17. März 1960 veranstaltete, den Vorschlag zur Diskussion, durch die Einhebung einer sozial gestuften Sonderabgabe, etwa 5 bis 10 Schilling pro Monat durch eine Reihe von Jahren, die Errichtung eines Konzerthauses und einer Sport- und Veranstaltungshalle zu ermöglichen („Tagblatt" vom 19. März 1960). Ein anderer „Konkurrent" erstand da mals dem Konzerthaus im Projekt einer großen Mehrzweckhalle, der Stadthalle, der sich auch in der Presse lautstark meldete. So schrieb z. B. das „Linzer Volksblatt" am 13. November 1959 un ter dem Titel „Sturmangriff für Linzer Stadthalle", daß der Linzer Ausstel lungsverein einen Werbefeldzug unter der Devise „Die Stadthalle wird notwendiger gebraucht als eine Kon zerthalle" vorhabe. In einer Aus sprache mit der Stadt einigte man sich dahin, „daß für Linz sowohl ein Konzerthaus als auch eine Stadthalle, die beide verschiedene Voraussetzungen haben und verschiedenen Zwecken die nen sollen,in Betracht kommen,und daß es nicht zielführend sei, die beiden Pro jekte gegeneinander auszuspielen... Als die vordringlichere Aufgabe wird sei tens der Stadtverwaltung aus streng sachlichen, kulturpolitischen Erwägun gen das Konzerthaus (Brucknerhaus) an gesehen" (Rathaus-Pressedienst vom 8. Februar 1960). Als die Propaganda gegen das Konzerthaus weitergeführt wurde, versammelte, vor allem auf Initiative seines damaligen Präsidenten, des Wirkl. Amtsrates Fritz Rauch (t 1. Juli 1961), der Brucknerbund, der die Aufgaben der Brucknerhausgemeinde übernommen hatte, die an der Musik kultur in Linz und Oberösterreich inter essierten Vereine zur Fassung einer Re solution, die hauptsächlich Forderungen hinsichtlich der Notwendigkeit und Dringlichkeit des Brucknerhauses und des Zweckes und der Würde des Hauses enthielt. Die Resolution wurde dem Lan deshauptmann und dem Bürgermeister durch Delegationen überbracht („Linzer Volksblatt" vom 14. März 1960). Inzwischen arbeiteten die Bauverwal tung und die Kulturverwaltung der Stadt Projektierungsunterlagen für die Planung des Brucknerhauses aus, die im Sommer 1960 zu einem Entwurf für die Ausschreibung des Projektes reiften. Um aus Gründen der gebotenen Sparsam keit nur die dringendsten, d. h. die in Linz fehlenden Säle zu planen, wurden bloß ein Großer und ein Kleiner Kon-

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