m Brudcnerhausmodell, Ansicht von der Donaulände. Die nach dem Park und der verkehrsreichen Straße gerichtete Seite mit den Neben räumen bleibt weitgehend geschlossen. — Aufnahmen: Prokosch Vorgeschichte des Brucknerhauses Auf die Vorgeschichte des Linzer Bruck nerhauses ist Landeshauptmann Doktor Heinrich Gleißner in seiner Rede an läßlich der Grundsteinlegung am 16. Mai 1969 eingegangen. Der Gedanke, in der oberösterreichischen Landeshauptstadt ein Brucknerhaus zu errichten, ist bei nahe ebenso alt wie die Bruckner-Tradi tion im Musikleben von Linz und Ober österreich. Niemand Geringerer als August Göllerich, der glühende Bruck ner-Apostel und erste Biograph des Meisters, hat zusammen mit dem Musik schriftsteller Franz Gräflinger schon vor dem ersten Weltkrieg den Gedanken verfolgt, in Linz eine Tonhalle zu er richten, die dem Werk des Florianer Meisters in besonderer Weise dienstbar sein sollte. Mitte der zwanziger Jahre fand ein Konzert im Kaufmännischen Vereinshaus statt, in dem der bekannte Dirigent Siegmund von Hausegger die V. Symphonie Anton Bruckners diri gierte — für ein zukünftiges Bruckner haus. Starken Auftrieb bekam diese Idee neuerdings in den dreißiger Jah ren, als auf die Initiative führender Per sönlichkeiten der Brucknerbewegung in Oberösterreich in der Festhalle auf dem ehemaligen Südbahnhofgelände große Brucknerkonzerte durchgeführt wurden. Bruno Walter, der damals eines dieser Konzerte dirigierte, versprach in Kennt nis der Idee der Errichtung eines Bruck nerhauses in Linz spontan seine aktive Mithilfe bei der Verwirklichung. Nach dem zweiten Weltkrieg versuchte der Brucknerbund — hier ist vor allem der damalige Obmann Hofrat Dr. Hierzenberger zu erwähnen — mit der Veran staltung von Brucknerfesten in Linz und St. Florian auch die Brucknerhaus-Idee zu aktualisieren. Für das Brucknerfest 1949 wurde zum erstenmal der große Turnsaal der Diesterwegschule in ein Konzerthaus verwandelt. Alle diese idea listischen Bemühungen entbehrten aber eines konkreten Hintergrundes. Die Brucknerhausgemeinde Die erste realistische Phase der Brucknerhaus-Idee war die Gründung und Tätigkeit der Brucknerhausgemeinde. Einer, der von Anfang an dabei war, der Linzer Graphiker und Bruckner-Freund Prof. Toni Hofer, berichtet darüber: „Begeistert von einem Bruckner-Konzert am 28. Juni 1949 fanden sich, in unmit telbarem Anschluß, vier Bruckner-Begei sterte im nahen Cafe Schönberger; um 1 Uhr nachts unterschrieben sie ein von einem der Teilnehmer niedergeschriebe nes Protokoll, dessen Rückseite auch die Hauptpunkte der Tätigkeit und Ziele eines Vereines aufwies, der zur Erbau ung eines Brucknerhauses in Linz ge gründet werden sollte. Dieses nunmehr bereits historisch gewordene Blatt, das noch existiert, obwohl vieles von der Tätigkeit der Brucknerhausgemeinde Berichtende vernichtet wurde, trägt die Unterschriften von Gerhard Schröder, dem Inhaber eines renommierten Linzer Konzertbüros, Wirkl. Amtsrat der ober österreichischen Landesregierung und Kassier des Brucknerbundes Fritz Rauch, von Konsistorialrat Monsignore Profes sor Joseph Kronsteiner, Domkapellmei ster, sowie von Druckereioberfaktor und Graphiker Toni Hofer. Alle vier betätig ten sich in irgendeiner Funktion im
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