Oberösterreich, 19. Jahrgang, Heft 1, 1969

und nach vier Jahren wurde im Okto ber 1951 die erste Trasse der Dach steinseilbahn eröffnet. Sie erwies sich als ein großer Erfolg, hatte sogleich über 80.000 Besucher und befördert derzeit pro Jahr über 200.000 Menschen. Nun folgte Zug um Zug der weitere Ausbau der Seilbahn. Juni 1956 ging es bis auf den 2079 Meter hohen Vor posten des Krippensteins, 1961 wurde die dritte Teilstrecke Krippenstein— Gjaidalm (1795 m) eröffnet. Damit war die „Seilbahnhand" bereits hinüber gesteckt zum eigentlichen Hauptziel der Dachsteinerschließung; dem Dreitausen der Dachstein. Moderne, mit internationalem Hotel komfort ausgestattete Berghotels an der Seilbahn Obertraun—Krippenstein ha ben sich auf der Schönbergalm und vor allem auf dem Skiparadies Krippenstein bestens bewährt und diesem Gebiet einen Gästezustrom aus dem In- und dem weiten Ausland gebracht. Hier ist — mit Ausnahme einer betriebsbeding ten Überholpause während einiger Herbst- und Frühwinterwochen — das ganze Jahr über Saison. Das durch Ski lifte und großzügig ausgebaute Skitrassen sowie durch gepflegte Wanderwege mit einer Bergkapelle erschlossene Hochgebirgsgebiet ist im Winter wie im Sommer, Frühjahr und Herbst ein Aus flugs- und Urlaubsziel von begeistern der Schönheit und Vielfalt. Nach schwierigen Vorbereitungen be gann schließlich 1967 der Bau der fünf ten Teilstrecke der Dachsteinbahn: Der Dachsteinsüdwand-Seilbahn von der Türlwandhütte (1700 m) in der Ramsau in Steiermark auf den 2698 Meter hohen Hunerkogel, nahe dem König Dach stein. Am 21. Juni 1969 wird diese Seil bahn als eines der kühnsten und be deutendsten Seilbahnwerke Europas ihrer Bestimmung übergeben. Die 2174 Meter lange Strecke wird — ohne eine Zwischenstütze — mit einem Boden abstand bis zu 180 Metern dicht neben den gewaltigen Felsabstürzen der Dach steinsüdwand jeweils siebzig Menschen pro Großraumkabine in fünf Minuten in die Gletscherregion des Dachsteins emporholen. Die Bergstation wurde auf einer eigens abgesprengten Felsnase des Hunerkogels zugleich als Station für die später geplante Verbindungsseil bahn zur bestehenden Seilbahntrasse Obertraun—Gjaidalm und als Groß restaurant für die Seilbahnbenützer ausgebaut. Von den riesigen Fenstern eines der höchstgelegenen Restaurants der Alpen (2700 Meter) wird sich ein überwältigender Fernblick darbieten, Skilifte werden hier auf den mehrere Quadratkilometer großen Gletschern Dachstein-Rieseneishöhlen (1. Teilstrecke der Dachsteinseilbahn) m W: Gosaukammbahn,Vorderer Gosausee mit Dachstein den Skilauf selbst im Hochsommer er möglichen! Ebenso zur Dachsteinerschließung ge hört der Bau der Gosaukamm-Seilbahn der Dachstein-AG, die von der Tal station Gosausee (932 m) zur Zwiesel alm (1480 m) führt und Juni 1968 ihrer Bestimmung übergeben wurde. Der Al penseekessel von Gösau zählt zu den schönsten Gegenden der Welt. Wäh rend der vier Minuten dauernden Seil bahnfahrt empor zur Zwieselalm rückt das Panorama des Gosausees und der ihn überragenden Dachsteingipfel noch näher an den Besucher heran. Oben auf der Zwieselalm mit der modern aus gebauten Gablonzerhütte bietet sich im Winter ein ideales Skigebiet und wäh rend des übrigen Jahres ein traumhaft schönes Wandergebiet dar, das schon in den wenigen Monaten seiner Seil bahnerschließung Tausende begeistert hat.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2