Oberösterreich, 19. Jahrgang, Heft 1, 1969

Links oben: Fürstenwappen der Starhemberger aus 1765. Links unten: Siegel „Senioratslehenhof", Ende 18. Jahrhundert. Aufnahme: M. Eiersebner. Rechts: Wappenstein, Schloß Peuerbach, 2. Hälfte 16. Jahrhundert, Klischee: Nor bert Grabherr, Burgen und Schlösser in Oberösterreich, Band 2, erschienen im Oö. Landesverlag Linz. und in der Folge seit 1553 mit der Witwe Regina nach Jo hann von Schaunberg verheiratet-'L Das neue Wappen sah nach dem Wappenbrief in der heraldischen Kunstsprache die ser Zeit folgend aus: Geviert mit Herzschild. Dieser von Sil ber und Rot geteilt, oben ein wachsender, aus Rachen und Ohren feuerspeiender, gekrönter, blauer Panther (Stammwap pen der Starhemberg). 1. Von Rot und Silber gespalten (Schaunberg). Im von Silber und Rot fünfmal geteilten 2. Schild ein blauer Sparren (Alt-Schaunberg). 3. In Rot ein silberner Anker (Ankenstein). 4. In Gold eine aufrechte, drei mal gewundene, schwarze Schlange (Pettau). Drei gekrönte Helme: 1. Von Silber und Rot übereck geteilte Hifthörner mit ineinander geschlungenen Umhängschnüren. 2. Der Panther wie im Schild, jedoch nach vorne gestellt, der Hals mit drei Pfauenfedern besteckt. Decke blausilbern. 3. Wie das 2. Feld bezeichneter geschlossener Flug. Decke: rot-silbern^"'. Fast 100 Jahre später, am 27. Jänner 1643, verlieh Kaiser Ferdinand III. seinem Rat, Kämmerer und Obrist-Hofmarschall Heinrich Wilhelm, der als erster des Geschlechts wieder zum katholischen Glauben übergetreten war, die Reichsgrafenwürde mit dem Titel Hoch- und Wohlgeboren. Von da an waren alle männlichen und weiblichen Angehörigen der Familie Grafen und Gräfinnen-^. Eine neuerliche Wappenverbesserung erlangte der Verteidi ger Wiens gegen die Türken, Ernst Rüdiger Graf Starhem berg, am 28. November 1686. Das Wappen wurde insofern geändert, daß als Helmzier eine fünfzackige, mit fünf Pfauen federn besteckte Krone, dahinter eine Bastei, der Stefansturm und vor diesem der Starhemberger Panther mit einem lor beerumwundenen Schwert und blutigen, schwarzbärtigen Tür kenkopf und auch der Herzschild mit obigem Panther und in der unteren Hälfte den Buchstaben L mit Krone vermehrt wurde"". Die letzte Nobilitation des Geschlechtes der Starhemberger wurde dem Grafen Georg Adam v. Starhemberg, Ritter des Goldenen Vlieses, im Jahre 1765 zuteil. Am 13. November dieses Jahres verlieh ihm Königin Maria Theresia in der Primogenitur erblich den Fürstenstand des Erb-Königreiches Böhmen und verbesserte gleichzeitig sein Wappen mit Für stenkrone und Hermelin"^. Am 18. November 1765 verlieh Kaiser Joseph II. „seinem lie ben Oheim" und seinen nächsten Agnaten des weltlichen Standes, dem das Fideikommiß zufallen würde, die Würde eines Reichsfürsten. Auch besserte er sein von den Wappen der sieben Kurfürsten umkränztes Wappen"®. Am selben Tag verlieh er „seinem lieben Oheim" Georg Adam des hei ligen römischen Reichs Fürsten von Starhemberg das große Palatinat mit Aufzählung aller damit verbundenen Privi legien"". Neben den Starhembergern führten auch die Losensteiner den Panther im Wappen (in Blau silbernen und später in Blau goldenen Panther)"". Handel-Mazzetti schreibt, daß die Lo sensteiner noch im 13. und zu Beginn des 14. Jahrhunderts dasselbe Wappen wie die Starhemberger führten (geteilt mit halbem wachsendem Panther)"'. Auch die Stadt Steyr hat den silbernen, feuerspeienden Pan ther im grünen Felde; ebenso die Stadt Enns, und zwar ein geteiltes Wappen, oben in Grün einen silbernen Panther und unten geteilt von Silber und Rot. In Erinnerung an die Losen steiner tragen Waizenkirchen und Neuhofen an der Krems im gespaltenen Wappen einen goldenen Panther in Blau. Auch im Wappen von Weyer ist unter anderem der silberne Panther im grünen Felde dargestellt. Windhaag bei Freistadt führt in Erinnerung an die Starhemberger den wachsenden blauen Panther in Silber, desgleichen zeigt das Zwettler Marktwappen in Grün das Starhemberger Wappen (wach senden blauen Panther). Als neu verliehenes Marktwappen trägt Garsten seit 1958 im gespaltenen Schild den silbernen Panther in Blau"".

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