Oberösterreich, 19. Jahrgang, Heft 1, 1969

„^.-.^„.r-a^f f ^ ffi-"y PAf^ ,^Mj^%J. >A ^ J/' 0nJ5 tm>x*a»^rl"'"'-JsifäiJiiT-#-« .- ---ilT ■! II mm Zeit, deren Bestände wir aus dem erhaltenen, zum Großteil eigenhändigen Katalog von 1624 überprüfen können. Er ist nach Standorten, d. h. nach Zimmern, Kästen, Fächern und Tischen geordnet, verschweigt aber, wo dieser Bestand auf gestellt war. Enenkel hat, wie schon erwähnt, seine Samm lungen in Leombach aufgebaut, er hat aber, als seine Stief söhne Schallenberg großjährig wurden und kurz vor dem Tode seiner Frau (6. Februar 1614) im Jahre 1613 von den Pollheimern das Schloß Lichtenegg bei Wels erworben. Dort war auch seine Tochter aus zweiter Ehe mit Barbara von Traun nach seinem Tode weiter ansässig. Während seiner amtlichen Tätigkeit in Linz stellten ihm die Stände ein Quartier zur Verfügung, auch in Wien besaß er wegen seiner späteren amtlichen Tätigkeit eine Wohnung. Da jedoch die Überreste seiner Sammlung in Oberösterreich erhalten geblieben sind, wird man annehmen dürfen, daß auch seine Bibliothek nach 1613 von Leombach nach Lichtenegg gebracht worden ist. Durch verwandtschaftliche Beziehungen, die von Lichtenegg ausgehen, kam ein Teil seiner Sammlungen an Georg Adam von Hoheneck, ein anderer auf anscheinend noch ungeklärten Wegen in das Zisterzienserkloster Schlier bach. Die Schlüsselberger Bestände befinden sich heute im Oö. Landesarchiv in Linz, die Schlierbacher sind, soweit sie Handschriften enthalten, mit den dortigen Beständen kata logisiert worden. Eine Ausnahme machen davon zwei Sam melbände, die bisher unbeachtet geblieben sind, und die we gen ihres historischen Interesses hier kurz besprochen wer den sollen. Es handelt sich um zwei großformatige Sammelbände (40 X 28 cm) vorwiegend geographischen Inhalts, von denen der erste mit einer handgezeichneten Karte der Brentamündung in die Adria vom 13. August 1474 beginnt. Nach zahl reichen Gesamt- und Detailkarten von Italien, die sichtlich von Enenkels Studienaufenthalt herstammen, mehreren Kar ten über das Hl. Land und teilweise aus den Qrtelius-Atlanten stammenden Karten von Deutschland enthält dieser Band einige eigenhändige Karten, die während des Studiums in Siena entstanden sind: Epirus 1599, Peloponnes 1598, Etruria 1599 und eine Skizze der Küste von Rom bis Gaeta. Dazu kommt, gewissermaßen als Abschluß seiner palästinensischen Studien, eine eigenhändige Karte von Palästina (1623) und von 1622, mit einer Widmung an Ferdinand II. versehen, „Nova Chorographica Norici universis et Pannoniae superioris", eine Karte des heutigen Österreich zur Römerzeit, die anscheinend ebenfalls als Beigabe zu nicht abgeschlossenen Studien Enenkels verwendet werden sollte. Der Begleittext ist leider verschollen. Von Interesse sind weiter eine Ansicht von Oberwallsee, verschiedene Schloßpläne, zum Teil unbestimmt.

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