Oberösterreich, 19. Jahrgang, Heft 1, 1969

gl^iiaÄK*a^BSÄa*Bsai8KvaPiEiaHSia JTijipjiiippi Schloß Aistersheim (laut Dehio „eines der schönsten und typischesten Wasserschlösser der Spätrenaissance in Österreich"). Planaufnahme Dipl.-Ing. Sedlak. Die Vermessung der Burgen und Schlösser ist eine der wichtigsten Aufgaben der Burgen-Denkmalpflege. ab vom Getriebe das künstlerische Antlitz dieser Zeit zu finden. Nicht Romantik, sondern Wille zur Besinnung dürften dazu beigetragen haben, daß nach Parz schon viele Künstler kamen, denen man kaum eine besondere Neigung zum Landleben zugemutet hätte, Hans Staudacher etwa und Cor nelius Kolig. Hans Hoffmann als Träger der Idee Parz muß ebenso genannt werden. In kürzester Zeit wurde für die Erhaltung des Objektes ein Arbeitseinsatz geleistet, der sich mindestens mit 250.000 Schilling kapitalisieren ließe. Eingangs wurde erwähnt, daß die Gastronomie den oberöster reichischen Burgen und Schlössern bisher keine besonderen Impulse geben konnte. Liegt es an der besonderen Artung und Schichtung des oberösterreichischen Fremdenverkehrs? Liegt es an mangelnder Initiative? Die Fragen sind müßig, bestimmend bleibt die Tatsache, daß hierzulande eine geringe Nachfrage an Schloßhotels besteht. Davon wissen die Besitzer von Marsbach im Donautal und von Hagenau am Inn ein trauriges Lied zu singen. Und auch das Schloßrestaurant Bu chenau, nahe Linz, hat keinen leichten Existenzkampf. Hier bleibt somit ein Reservoir an Möglichkeiten vorläufig unge nützt. Der museale Trend besitzt, wie bereits angedeutet, in Ober österreich nicht die Dichte wie in Niederösterreich, das um Wien förmlich eine Museumslandschaft geschaffen hat. Es fehlt hierzulande der Rückhalt des großstädtischen Ausflugs verkehrs. Aus vorsichtiger Überlegung ergibt sich die Ein sicht, daß man eine gute Idee nicht übertreiben darf, soll sie ihre Wirksamkeit behalten. Die besten musealen Schloßbeispiele Oberösterreichs sind das Schloßmuseum Linz und das Jagdmuseum Hohenbrunn bei St. Florian. Beide genießen heute schon internationale Wert schätzung, tragen einen bestimmten Einrichtungsstil an sich. Beide liefern auch einen interessanten Beitrag zur Diskussion um den Verwendungszweck. Immer wieder wird gefordert, vor Beginn einer Rettungsaktion diese Frage zu lösen. Die Praxis zeigt — jedenfalls auf Oberösterreich angewandt —,daß der Alltag im allgemeinen nüchterner als die Theorie ist. Sowohl beim Linzer Schloß als auch beim Barockschloß Hohenbrunn zwangen der Verfall zur Aktivität, bevor ein geeigneter Verwendungszweck gefunden war. Primär erwies sich die Kraft des Erhaltungswillens, erst sekundär ergab sich die Erörterung einer späteren Funktion. In einem Be standvertrag vom 16. August 1952 wurde für das Linzer Schloß zunächst nur bestimmt, „die Lokalitäten der Schloß kaserne für kulturelle, fremdenverkehrsfördernde und amt liche Zwecke zu widmen". Erst 1960, also acht Jahre später, begann die zielbewußte Adaptierung ausschließlich für Mu seumszwecke. 1963 und 1966 erfolgten die Eröffnungen — zuerst Ost- und Nordtrakt, dann Westtrakt (siehe: Das Mu seum im Linzer Schloß, Festkatalog 1963, und Schloßmuseum Linz,Führer durch die Sammlungen). Schloß Hohenbrunn, ein Werk Jakob Prandtauers, wurde am 2. Oktober 1967 seiner musealen Neubestimmung übergeben. Auch hier begannen die Erhaltungsarbeiten bereits 1949. Sie galten in erster Linie dem Dach, das wie ein schützender Hut dem damals ruinösen Gebäude aufgesetzt wurde. 1961 konstituierte sich der „Verein zur Rettung und Erhaltung des Schlosses Hohenbrunn", und erst 1963 wurde der Gedanke eines oberösterreichischen Jagdmuseums in Gesprächen fest gelegt. Aus der Adaptierung dieses alten Bauwerkes, das dem Verfall ganz nahe war, sei vor allem die Baukostensumme herausgegriffen. Die vorläufige Endabrechnung beziffert sich auf ca. 8,150.000 Schilling, das ergibt einen Kubikmeterpreis von 490 Schilling. Diese Feststellung diene als Gegenbeweis zum Schreckgespenst der „untragbaren Sanierungskosten für ein Altgebäude" (siehe: Mitteilungsblatt der Museen Öster reichs, 16. Jg. 1967, H. 11/12). Nächstes Musealprojekt für ein oberösterreichisches Schloß ist die Einrichtung eines Schiffahrtsmuseums in der Greinburg. Die Gespräche von Landesseite mit der Herzoglich SachsenCoburg- und Gotha'schen Hauptverwaltung wurden 1963 aufgenommen, der Beginn der Bauarbeiten ist für heuer fest gesetzt, die Eröffnung zu einem Frühjahrstermin 1970 geplant. In drei Räumen der Südfront und Südwestecke werden gezeigt:

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