Oberösterreich, 18. Jahrgang, Heft 2, 1968

Bauern standen. Auch Graf Chotek wollte nicht mit dem „ungestüm ver sammelten Bauernvolk" verhandeln,und schließlich einigte man sich, daß die Bauern für die Naturalrobot eine ge ringe Geldablösung zahlten. (Grüll, Bauer, S. 422 f.; Grüll, Robot, S. 189 ff.) 1757 — Traunviertel Im Jahre 1757 kam es zu einer Empö rung der Sensenschmiedknechte wegen Verkürzung der Lehrjahre bei den Lehr jungen. (Grüll, Bauer, S. 392.) 1764 — Losenstein 1764 rebellierten wieder einmal die Lo sensteiner Nagelschmiedgesellen, von denen eine Anzahl in den Linzer Was serturm eingesperrt wurden. Die Ur sache dieser Revolte ist unbekannt. (Grüll, Bauer, S. 392.) 1784 bis 1787 — Herrschaft Greinburg Ein Streit zwischen den Untertanen und der Herrschaft Greinburg entstand 1784 wegen der von Rudolf Graf Salburg ge forderten übermäßigen Zugrobote. Von den mit Knüppeln bewehrten Unter tanen wurden die Landgerichtsdiener, welche die Anführer verhaften wollten, verjagt. Obwohl sich das Kreisamt an fänglich auf Seiten der Untertanen stellte, wurden die Anführer doch eingekerkert und zu Zwangsarbeit verurteilt. Zur Leistung der Roboten wurden die Unter tanen schließlich 1787 durch die Ein legung einer Exekutionsmannschaft ge zwungen. (Grüll, Robot, S. 434 bis 438; Grüll, Bauer, S. 206 bis 214.) 1794 bis 1799 — Salzkammergut Die Not der Arbeiterschaft im Salz kammergut hatte sich bis 1794 fast zur Unerträglichkeit gesteigert. Bei ständig steigenden Preisen waren durch 80 Jahre die Löhne nicht geändert worden. So kam es unter Anführung des Berg zimmerknechtes Josef Pfandl zu Be schwerden und schließlich zur Rebellion. Pfandl äußerte sich: „Es wird hier eben so werden, wie in Frankreich." Er wurde verhaftet und wegen versuchten Auf ruhrs in den Kerker in Ort gebracht, wo er über ein Jahr saß, bis ihm der Ausbruch gelang. 1800 richtete er aus der Fremde ein Gesuch an den Hof, ihm die Heimreise zu erlauben, was auch geschah, da hinter ihm die ge samte Arbeiterschaft stand. Kaiser Franz bewilligte 1799 den Kammerguts arbeitern eine jährliche Zubuße von ins gesamt 24.000 fl. in Geld und Natura lien. (Grüll, Bauer, S. 394 f.) 1819 bis 1828 — Seitlschlag bei Schlägl Die Seitischlager Untertanen, sehr arme Bergbauern, kamen mit ihrer Herrschaft, dem Kloster Schlägl, zwischen 1819 und 1828 zu Streitigkeiten. Es handelte sich um ihre Waldrechte, die das Kloster ein schränken beziehungsweise beseitigen wollte. Dieses hatte ihnen auch ihre Beweisurkunden abgenommen. Hof beschwerden und Übergriffe der Seitlschlager wechselten in der Folge ab. Als die Männer eingekerkert wurden, setz ten ihre Frauen den Prozeß gegen das Kloster fort. Der Prozeß wurde schließ lich dem Stadt- und Landrecht über wiesen und die Bauern unterlagen. Erst 1855 wurde der Wunsch der Seitlschlager teils erfüllt, als ihnen der Abt von Schlägl einen Wald zu Windhaag, gegen den Verzicht auf ihr Recht des Bluembsuches, der Waldweide und des Laubrechens in den übrigen Kloster wäldern, überließ. (Grüll, Bauer, S. 456 bis 467.) 1822 bis 1829 — Herrschaft Schwertberg Ein Vorläufer der schweren Revolte von 1825 an war der Streit zwischen der Herrschaft Schwertberg und den Unter tanen wegen der Zahlung des Lehen geldes. Die Untertanen wollten nicht unterhandeln, sondern legten ihre Be schwerde bei Hof vor. 1825 kam es zu einer schweren Auseinandersetzung zwi schen Untertanen und Herrschaft wegen Leistung von Naturalroboten anstatt des Das Geschehen des Jahres 1626 in Oberösterreich in dem mundartlichen Epos von NORBERT HANRIEDER Der oberösterreichische Bauernkriag ij6 Seiten, i Kunstdrucktafel, Ganzleinenband, Format 12 X 22 cm, S 58.—. Bauernleben und Bauernarbeit in Oberösterreich um 1845,dargestellt in einem „Familiengemälde" von MATHIAS ALTMANN Oberösterreichisches Georgicon 128 Seiten, 2 Abbildungen, Ganzleinenband, Format 14,5 X 21 cm, S ySOriginalgetreue Textwiedergabe der Ausgabe von 1845. OBERÖSTERREICHISGHER LANDESVERLAG LINZ

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2