Oberösterreich, 18. Jahrgang, Heft 2, 1968

Grenzhäuser, Zwangsarbeit in Eisen und Banden, Ausstellung auf der Schandbühne mit angehängten Hirsch geweihen und verhängte Geldstrafen von insgesamt 7097 fl. kundgemacht. (Grüll, Bauer, S. 282 bis 340.) 1725 bis 1726 — Herrschaft Wartenburg Eine ganz andere Ursache als die bis herigen Revolten hatte die im Bereiche der Herrschaft Wartenburg. Im Tausch weg erwarb 1718 Graf Nütz vom Be sitzer der Herrschaft Kammer, Khevenhüller, die Untertanen im Freilehneramte. Es handelte sich um Gerichts befreite mit ganz geringem Dienste und einer nur dreitägigen Robot. Diese Un tertanen glich nun Nütz, obwohl er ihnen beim Kauf versprochen hatte, nichts zu ändern, seinen Untertanen an. Dies führte zu einer erheblichen Stei gerung der Dienste und Leistungen. Alles Revoltieren und Beschweren nützte nichts. Die Rädelsführer wurden eingekerkert und mit Eselreiten, einer sonst in Oberösterreich nicht üblichen Strafe, bestraft. Der Streit wurde auch im Prozeßwege beim landeshauptmannschaftlichen Gericht geführt; trotzdem die Untertanen recht hatten, fiel er zu ihren Ungunsten aus. (Grüll, Bauer, S. 340 bis 349.) 1724 bis 1726,1737 bis 1739Alpenvorland Trotzdem der große Jagdaufstand 1716 bis 1720 mit schweren Strafen ab gestellt worden war, kam es in der Folgezeit wieder zu Jagdrevolten. Diese nahmen erst ein Ende, als Kaiserin Maria Theresia ans Ruder kam, mit der Jagdleidenschaft ihrer Vorfahren brach und den kaiserlichen Wildbann ver kaufte. Zu Unruhen kam es 1724 bei den Garstner Untertanen im Bereiche des kaiserlichen Wildbannes am Tannberg bei Steyr, dann 1726 bei den Holz knechten in der Gmundner Gegend, die als Arbeitslose sich durch Wildbret schießen die Nahrung für ihre Familie beschafften. Um diese Zeit gab es im Land ob der Enns über 24.000 Bettler. 1737 rotteten sich die Mollner und Klauser Untertanen zusammen. Die Un ruhen hielten bis 1739 an und konnten erst durch den Einsatz von Militär bei gelegt werden. Auch im kaiserlichen Forst Saß (Herrschaft Steyr) brachen 1739 Jagdunruhen aus. (Grüll, Bauer, S. 349 bis 359.) ^1740 — Losenstein 1740 rotteten sich 30 Losensteiner Nagelschmiede zusammen, um in den Steyrer Forsten (Amt Arzberg) zu wil dern. Anschließend wurden zwei Jäger verprügelt. (Grüll, Bauer, S. 362.) 1754 bis 1755 — Unteres Mühlviertel Der erste Kreishauptmann in Freistadt, von Bartuschka, verlangte von den Bauern bei der öffentlichen Straßen robot auf der Salzstraße mehr, als sie zu leisten imstande waren. Daraufhin beschwerten und rotteten sich die Bauern in der Herrschaft Freistadt, Haus und Hagenberg zusammen. Es wurden einige gezwungen, ihre Arbeit in Eisen und Banden zu verrichten, obwohl dies mal die Herrschaften auf Seiten der las m ■, A' : ' -irl W-, \f: f f m

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