ihren Leidensgenossen einen nahen Aufstand in ihrem Lande angekündigt. Der Aufstand wurde von den Generä len Piccolomini und Harrant blutig nie dergeschlagen. In der Folge wurden 99 Bauernanführer zum Tode verurteilt, von diesen 44 am Richtplatz begnadigt und mehrere hundert zu langjährigen Kerkerstrafen verurteilt. Die verursach ten Kosten mußten von den Gemein den bezahlt werden. (Grüll, Bauer, S. 215 ff.) 1681 — Kloster Sdilägl Wohl im Zusammenhang mit dem böh mischen Bauernkrieg im Jahre 1680 kam es auch bei den Untertanen der Herr schaft Schlägl zu einer „Bauern Rebel lion". Nach einem Verzeichnis von 1681 wurden 36 Aufrührer bestraft, sechsen die Eisen angeschlagen, darunter auch dem Bauernvorsprecher Paul Geretschläger, sieben mit dem spanischen Mantel ausgestellt und die übrigen mit Kerkerstrafen belegt. (Grüll, Bauer, S. 225 f.) 1683 — Südöstliches Oberösterreich Während des Türkeneinfalles in Nie derösterreich 1683 und der Belagerung Wiens zeigte sich nicht nur in Nieder österreich, sondern auch in Oberöster reich die bäuerliche Bevölkerung auf ständisch. Im niederösterreichischen Grenzgebiet um Hollenstein und Sankt Georgen am Reit überfielen Bauern, welche die Grenzen verteidigten, Geist liche, denen sie die Schuld am Kriege zuschrieben, bedrohten sie mit Mord und Totschlag, beschimpften sie und forderten von ihnen hohe Wegzölle. Auch in Oberösterreich getrauten sich Geistliche nicht im geistlichen Gewände aufzutreten und wurden bedroht. In den Herrschaften Weinberg und Steyr wei gerten die Bauern die Zahlung der Dienste und äußerten sich, „daß man die Herren und Pfaffen erschlagen müsse". Am Aufstand der Eisenerzer Bergknappen nahmen ebenso die landlerischen Holzknechte teil. Auch der Kaplan zu Grünburg äußerte sich auf rührerisch und schrie im Rausch, daß „Seine Exzellenz (Graf Lamberg) entloffen wäre und die Untertanen ver lassen hätte, daher die Bauern auch nichts um die Herrschaft fragen". Er wurde vom Rentmeister verhaftet und nach Passau ausgeliefert. (Grüll,Bauer, S. 226 bis 233.) 1703 bis 1711 — Machland und Traunviertel und niederösterreichisdie Grenzgebiete Zu Beginn des 18. Jahrhunderts stand Oberösterreich am Rande eines neuen Bauernaufstandes. Durch die über mäßige Wildhege sowohl in den kaiser lichen Forsten als auch in den Wild bannen der Herren und durch die mili tärischen Lasten war die Bauernschaft in schwerste Not geraten. Die Verwaltung der kaiserlichen Forste in Österreich ob der Enns begriff auch die Forste unter der Enns im Bereiche der Herrschaft Burg Enns in sich. 1703 baten die Bauern noch um Abstellung der über mäßigen Hege, als aber dies nichts nützte, griffen sie zur Selbsthilfe und schössen 1704 das überhäufte Rotwild ab. Einzelne Rädelsführer wurden ver haftet und zur Eisenarbeit in den Wie ner Stadtgräben verurteilt. Um dieselbe Zeit kam es zu einem Tumult zu Steyregg, wo 300 Bauern vorm Schloß er schienen und den Pfleger zwangen, et liche verhaftete Rädelsführer freizulas sen. Erst nach der siegreichen Schlacht bei Höchstätt 1704 getrauten sich die Obrigkeiten wieder mit schärferen Mit teln gegen die rebellischen Untertanen vorzugehen. Diese wurden verhaftet und zur Zwangsarbeit in den Wiener Stadt gräben und den ungarischen Grenzhäu sern verurteilt. Noch in diesem Jahr kam es zu Zusammenrottungen um Freistadt und bei der Herrschaft Prandegg-Zellhof, wo Bauern nach Wien reisten, um beim Kaiser ihre Beschwerden vorzu bringen. Ihr Anführer wurde zu zehn Jahren Zwangsarbeit und Landesverwei sung verurteilt. 1707 versammelten sich die Bauern um St. Valentin neuerlich und schworen sich beim Tändlgattern zusammen. Zur Selbsthilfe griffen auch die Untertanen der Herrschaften Scharnstein und Aistersheim. (Grüll, Bauer, S. 233 bis 256.) 1703 bis 1704 — Herrschaft Steyr Im spanisch-österreichischen Erbfolge krieg widersetzten sich die Bauern der Herrschaft Steyr in den Ämtern Neustift und Arzberg, im kaiserlichen Aufgebot Kriegsdienste zu leisten. Es erklärten einige unter anderem, „sie lassen sich nicht an der bayrischen Grenze zum Rauben und Stehlen gebrauchen". Graf Lamberg erklärte dem General Gronsfeld, daß sich die Bergbauern lieber bei ihren Häusern totschlagen ließen, als an die Grenze zu gehen. (Grüll, Bauer, S. 263 bis 265.) 1704 — Gebiet um Molin (Herrschaft Steyr) Im spanisch-österreichischen Erbfolge krieg rebellierten 1704 die Untertanen der Herrschaft Steyr zu Mölln gegen ein bei Klaus errichtetes Schanzgebäu und die Verhackung des Waldes. Sie befürchteten die Vernichtung ihrer Vor hölzer. Schließlich erschienen sie be waffnet und verjagten die Arbeiter und den Baumeister P. Patricius Vorholzer, der auch etliche Rippenstöße abbekam. Auf kaiserlichen Befehl wurden die An führer, die im Widerstand ursprünglich von ihrer Herrschaft bestärkt worden waren, verhaftet und Hans Pauernhober und Hanns Trähuber zur Zwangsarbeit in einem ungarischen Grenzhaus ver urteilt. Letzterer starb in Raab. (Grüll, Bauer, S. 256 bis 263.) 1705 bis 1706 — Innviertel Eine Hauptursache des bayrischen Bauernkrieges war die schwere Be lastung durch die Fremdbesatzung, doch blitzten daneben immer wieder sozialrevolutionäre Hintergründe auf. Die Bauernheere, die auf 20.000, später so gar auf 30.000 Mann anwuchsen, er oberten das ganze Innviertel, darunter auch Braunau, Obernberg und Schär ding. Alte Bauern kamen von Ober österreich zu den bayrischen Bauern und erklärten ihnen, „falls sie bald Herr über die bayrischen Festungen würden, daß auch die Bauern im Land ob der Enns aufstehen, sich mit ihnen vereini gen und gemeinsame Sache machen wollten". Als es mit dem Krieg zu Ende ging und die Bauern der Reihe nach ge schlagen wurden, erklärten sie, wie der Pfleger von Schärding in seiner Ent schuldigungsschrift schrieb: „Hätten wir die Herren beim Kongreß (1706) tot geschlagen, wäre unsere Sache fort gegangen." (Grüll, Bauer, S. 265 bis 269.) 1716 bis 1720 — Oberösterreich Als das Maß der Jagdbeschwerden we gen der übermäßigen Wildhege voll war, brach der oberösterreichische Jagdauf stand los. Die Bauern griffen zur Selbst hilfe und schössen von 1716 an über 700 Stück Rotwild ab. Der Bereich der aufständischen Bauern erstreckte sich von den Forsten um St. Valentin im Osten, wo sie sich im Herzogenrader Forst verschworen hatten, bis an die Traun und vom Mühlviertel im Norden bis ins Gebirge an der Enns hinein. Schließlich wurden die Bauern von der kaiserlichen Miliz entwaffnet und die Haupträdelsführer gefangengenommen. Von einer Untersuchungskommission wurden in zahlreichen Sitzungen Bauern und Jäger verhört und schließlich be straft. Den Endpunkt bildete die Exe kution auf dem Linzer Hauptplatz am 24. Mai 1719, bei der einige Bauern führer zum Tod verurteilt, schließlich aber nach ausgestandener Todesangst zu schweren Strafen an der türkischen Grenze und auf die Galeeren begnadigt wurden. Am 14. Mai 1720 wurden eben so dort 1693 Bauern durch den Landes hauptmann ihre Urteile, die in Gefäng nisstrafen, Abgabe in ungarische Tafel mit 12 verschiedenen Kampfdarstel lungen aus dem Bauernkrieg 1626, zweite Szene Linz (Schloßmuseum Linz).
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