Oberösterreich, 18. Jahrgang, Heft 2, 1968

Spottbild auf Stefan Fadinger, nach 1626 (Schloßmuseum Linz). vember) vernichtend geschlagen. Von dem Bauernheer von 40.000 Mann be deckten bei 12.000 Tote die Schlacht felder, viele Tausende waren durch Ver wundungen verkrüppelt und viele Tau sende mußten ihres Glaubens halber das Land verlassen. Im folgenden Jahr fanden als Abschluß noch zahlreiche Hinrichtungen der Bauernführer statt. Fadinger und Zellers Weiber und Kin der wurden des Landes verwiesen und zahlreiche Bauern und Bürger zur Straf arbeit in Eisen in die Wiener Stadt gräben geschickt. (Strnadt, Bauernkrieg; Felix Stieve, Der oberösterreichische Bauernaufstand des Jahres 1626, 2. Auf lage [1904]; Grüll, Bauer, S 7.) 1627 — Ennstal(Losenstein) 1627 brach im Ennstale, von Losenstein bis Großraming und Weyer, ein Auf stand wegen der Bedrückung durch die bayrischen Soldaten aus, bei dem der Losensteiner Mautner Max Luckner, dem man die Schuld an der Belegung mit Besatzungstruppen zuschob, erschla gen wurde. Papenheim fand es ange zeigt, die einquartierten Soldaten zu rückzuziehen. Erst ein halbes Jahr später wurden 30 Rädelsführer verhaftet, drei hingerichtet und elf zur Zwangsarbeit in Eisen und Banden in die Wiener Stadtgräben verschickt. (Grüll, Bauer, S. 7f.; Georg Grüll, Ein Nachspiel zum oö. Bauernkrieg im Ennstal anno 1627, Heimatgaue, 7. Jhg., 1926, S. 213 ff.) 1 1632 bis 1633 — Hausruckviertel Als sich das Kriegsglück den Schweden zuwandte, brach unter Anführung des Bauernpredikanten Greimbl (1626 Weiberau) im Hausruckviertel 1632 ein neuerlicher Aufstand los, wobei auch das Kloster Eambach besetzt und in Mitleidenschaft gezogen wurde. Eine letzte entscheidende Schlacht wurde am 9. Oktober 1632 beim Bauernlager Hag leiten bei Eferding geschlagen. Am 13. Februar 1633 wurde auf dem Haupt platz in Einz der Anführer Johann Jakob Greimbl hingerichtet, während im Vor jahr schon sechs Bauernführer zu Wels und drei zu Einz dem Henker ausgelie fert worden waren. (Kurz II, S. Iff.; Grüll, Bauer, S. 8; Czerny, Bilder, S. 159 ff.; Friedrich Schober, Zur Ge schichte des Bauernaufstandes 1632 (Mitteilungen, L. A., Bd. 2, 1952, S. 175 ff.) 1632, 1635 und 1636 - Machlandviertel Der von Martin Eichinger, nach seinem Besitz Laimbauer genannt, entfachte Aufstand, war wie der Greimbls aus religiösen Ursachen entstanden. Laim- ^^EPtIA,NlAT)I(46ßll: i.lNDEK MVREN REBEL \; LION ill LAND GEVEES i 'DLK oberhavbtman i X'NIJ RADL FiHRnmW j Vfih LlNDtiMSrATÜR/P> 1 GE6Cn0S£NVNl)l.STHa 1 NACH DES-ANDERN TAGES, [ AMBRANOGEETÜRBEN tuMÜ -TJ l ■■ 1;! g: atütiüi! «H ««a 4 Is'ass f bauer war ein Phantast, der das leicht gläubige Landvolk, vielfach Knechte und Kleinbauern und viele weibliche Dienst boten, durch seine Prophezeiungen und Erscheinungen zu gewinnen wußte. Schon 1632 zog er im Machland umher und wiegelte das Volk auf. Erst 1635 brach jedoch der Aufstand los. Nach kleinen Gefechten zogen sich schließlich seine bewaffneten Anhänger, darunter zahlreiche Weiber, Jugendliche und Kin der, es sollen damals noch 500 gewesen sein, in die Kirche am Frankenberg zu rück. Die Kirche wurde unter Anfüh rung Kaspars von Starhemberg am 12. Mai 1636 von Söldnern erobert und ging in Flammen auf. Das Blutgericht in Linz fand am 20. Juni 1636 statt. Laimbauer und sechs Anführer wurden mit dem Schwert hingerichtet, zwei wur den gehängt und drei zur Zwangsarbeit in die Grenzfeste Raab verschickt. Frauen und Kinder mußten dem gräß lichen Geschehen zusehen, wie das er haltene zeitgenössische Bild von Wen zel Hollar zeigt. (Kurz II, S. 45 ff.; Grüll, Bauer, S. 8; Franz Wilflingseder, M. Laimbauer und die Unruhen im Machlandviertel, Mitteil, im L. A., Bd. 6, 1959, S. 136 ff.; Justus Schmid, Linz in alten Ansichten, Salzburg 1965, Tafel 6.) 1646 — Oberösterreich Im Jahre 1646 befürchtete man bei Hofe den Ausbruch eines schon lange drohen den Bauernaufruhrs, in Verbindung mit den Feinden in allen Ländern. (Czerny, Bilder, S. 280; Grüll, Bauer, S. 8.) 1646 bis 1662 — Herrschaft Wildenegg (Kloster Mondsee) Zu einem Aufstand wollten die Stände des Landes ob der Enns die Steuerstreiks und kleinen Revolten der armen und zu hoch besteuerten Bergbauern der zu Mondsee gehörigen Herrschaft Wilden egg deklarieren. Die Anfänge gingen

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