Oberösterreich, 18. Jahrgang, Heft 2, 1968

Die Abbildungen auf Seite 1 bis 10 sind nicht als Illustrationen zu dem gleichlaufenden Aufsatz von Dr. Hans Sturmberger, sondern als Bilddoku mente allgemeiner Art aufzufassen, die bestimmte Akzente der Land geschichte Oberösterreich anschaulich machen sollen. Seite 1 Wappenrelief vom Friedrichs tor der mittelalterlichen Burz zu Linz, Original heute im Schloßmuseum: Reichswappen mit Krone Friedrichs III., links kaiserliches Monogramm, rechts Wappenschild Altösterreichs, unten Inschrift mit den Wappenschildern Oberösterreichs und der Steiermark. Seite 2 Schwert und Sporen des „Fernhart von Scherffenperch der zeit Hauptman ow der Enns.. 1478 als Landeshauptmann und Burgherr von Kaiser Friedrich III. eingesetzt (Schloß museum Linz). Seite 3 Der österreichische Erzherzogs hut, wie er 1616 gestiftet worden ist. Aufnahmen: Dr. E. Widder - . . 1 übrige Geschehen, und auf dieser Basis erhielt die Kultur des Landes ihren Gleichklang zur Gesamtkultur des Abendlandes. Mit der Landnahme der Bayern im Gebiet unseres Landes gehörte dieses zum bayerischen Stammesherzogtum. Durch den Westvorstoß der Avaren war hier jedoch keineswegs eine stabile Lage gegeben und um das Jahr 700 wich die bayerische Herrschaft bis westlich der Traun zurück. Für die weitere Entwicklung Oberösterreichs war die Unterwerfung Bayerns durch die Franken von Bedeutung. Denn durch die Avarensiege Karls des Großen, der Bayern zu einer fränki schen Provinz gemacht hatte, wurde das Gebiet unseres Landes in das fränkische Grenzverteidigungssystem ein gebaut. Es gab damals hier mehrere Gaue, deren wichtigster der Traungau mit dem Hauptort Wels gewesen ist. In ihm zeichnet sich der alte römische Stadtbezirk Ovilava ab. Als nach der Besiegung der Ungarn im Jahre 955 auf dem Lechfeld bei Augsburg die Ostmark gegründet wurde, gehörte der Traun gau, das Gebiet zwischen Enns und Hausruck, nicht dazu. Nur das Machland und seit etwa 1100 auch die Riedmark, der östliche Bereich des heutigen Mühlvierteis, waren ein Teil der neuen Markgrafschaft. Es war jener Landstrich Oberöster reichs, der zuerst „österreichisch" wurde. Das mächtige Adels geschlecht der Grafen von Wels-Lambach, das im Herzen des heutigen Oberösterreich saß, hatte im Jahre 1035 auch die Kärntnermark erworben. Als es ausstarb, wurde es durch die Otakare beerbt, welche die neuerworbene Kärntnermark nach ihrer Burg in Steyr „Steiermark" nannten. Der Traungau war seit dieser Zeit engstens mit der Steiermark verbunden. Die tatsächliche Loslösung vom bayerischen Herzogtum, zu dem das Gebiet des heutigen Oberösterreich noch immer gehörte, nahm immer größere Ausmaße an. Auf dem Regensburger Reichstag von 1156 wurde Österreich ein von Bayern unab-

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