sind in dieser durch ihre Motive so beredten Gruppe von Bauernmöbeln vollkommen zur Einheit verschmolzen und stehen als Einzelnes und als Ganzes für den Begriff des ober österreichischen Bauernbarocks. Was sonst noch da ist, kann sich sehen lassen — auch das Innviertel, von dem etwa jene lebensgroß figural bemalten Schränke stammen, die an sich schon zu den kostbaren Selt samkeiten jener an Raritäten gewiß nicht armen Zeit gehören. Aber es bestätigt die im Barock gewonnene kulturelle Exi stenz Oberösterreichs von der Seite des Volks- und Bauern tums her, daß just aus seinem geographischen Mittelpunkt das Eigenständigste und vielleicht auch Schönste gewachsen ist, was dieses Land an Volkskunst hervorgebracht hat. Ti < Linzer Schutzengell Apotheke Linz aktiv. Vierteljahresschrift für Stadtkultur und städtisches Leben. Nr. 26, Frühjahr 1968. Hrsg. v. d. Landeshauptstadt Linz im Verl. Amon. — Gesamtleitung: Prof. Herbert Lange, graphische Gestaltung: Erich Buchegger. Bunt vermischt ist diesmal der Inhalt von „Linz aktiv". Zum Thema „Barockland Oberösterreich" ließe sich ein Auszug aus der Inaugurationsrede von Rektor o. Prof. Dr. Ing. Adolf Adam einordnen, die sich mit „350 Jahre Linzer Welt harmonik" befaßt, den Geist Keplers beschwört und dessen Werk „Harmonices mundi" als „letzte und höchste Krönung" der Naturphilosophie der Renaissance bezeichnet. „Barock" ist auch Herbert Langes Buchbesprechung „Über das Linzer Schulertürl und Johann Beer aus St. Georgen im Attergau". Mit dem Schulertürl erinnert der Rezensent an eine Sage aus dem oberösterreichischen Bauernkrieg von 1626, und Johannes Beer ist jener „allenthalben bekannte Jan Rebhu von WolffsEgg aus Österreich", über dessen Bedeutung für die Barock musik in diesem Heft u. a. die Rede ist. Dr. Franz Pisecky bietet unter dem Titel „Emporium Lentia" ein Kapitel neuzeitlicher Linzer Wirtschaftsgeschichte, wie sie in die Gründung des „Kaufmännischen Vereines" 1867/68 einmündet. Sein interessanter und auch bildmäßig anregend ausgestatteter Rückblick reicht bis in die Gegenwart herauf. R. W. Litschel ergänzt in seiner bekannt liebenswürdigen Er zählweise diese Studie zur kulturgeschichtlichen Seite hin. Er berichtet über „Eine gastliche Stätte für Kunst und Gesellig keit". Berichtet wird über den Bau des Vereinshauses vor 70 Jahren im Stil und Geist des Neubarock, von Festen, Bällen und Ignaz Brantners Ausweichbühne, von Konzerten und — warum nicht auch — vom Gastgarten. Mit Fachfragen, die für die heutigen Linzer von höchster Wichtigkeit sind, beschäftigen sich die Aufsätze „Die Ent wicklung der Linzer Trinkwasserversorgung bis zum Jahre 2000" von Dipl.-Ing. Friedrich Laessmayer und „Das Grund wasserwerk Pleschinger Au" von Univ.-Doz. Dr. Carl Abweser. Susanne Köllersberger erinnert in der Studie „Drei Linzer literarische Gedenktage" an Maria von Peteani, Susi Wallner und Egmont Colerus, der als Dichter und Mathema tiker einst viel gelesen wurde und heute vergessen ist. Fragen der Gegenwartskunst widmen sich Karl Kleinschmidt mit seinem Lieblingsthema „Kunstverwandte Naturformen in Holz und Stein", sowie Walter Kasten mit seinem Lieblings kind „Kulturring der Wirtschaft Oberösterreichs". „Margi nalien zum Tage" und Buchbesprechungen runden die Aktuali tät dieses Heftes ab, dem auch wir wieder gerne unsere Auf merksamkeit gewidmet haben. O. W.
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